Therapie

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"Könntest Du mal warten und es mir erklären?", zog er sich schnell etwas über und holte Helene zurück. "Was ist plötzlich los mir Dir?" - "Nichts!", entgegnete Helene und sah beschämt unter sich. "Ich lass nicht vorher locker!" - "Mensch ich habe keine Lust auf Sex. Die Therapie und die Pillen und das alles! Verstehst Du das nicht?". Tränen stiegen in Helene auf. Es tat ihr leid so zu Flo zu sein, doch erdrückte sie soviel Liebe gerade.
"Und warum sagst Du das nicht einfach! Ich verstehe das, aber ich fühlte mich ebend total vor den Kopf gestoßen.". Lediglich zuckte Helene mit den Schultern und das mit den Tabletten war auch nicht gelogen, denn es war so für sie, als ob dieses ihre Gefühle etwas abstumpften. "Und da ist noch was! Ich möchte nicht, das Du mich so siehst.... So dürre.". Helene schämte sich dafür und fühlte sich unattraktiv für Flo. "So ein Blödsinn. Sowas denkst Du von mir? ... Komm bleib hier, wir können auch kuscheln. Das reicht auch, Hauptsache Du bist bei mir Schatz.".

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Traurig und hoffnungsvoll sah Flo Helene an. Vorsichtig nahm er ihre Hände in seine.
"Und Du bist mir nicht böse? Ich weiß Du hattest Dir den Abend anders vorgestellt, ich ja auch. Aber das hat mich gerade so überfordert. Und..." - "Pssscht, Du musst nicht weiter reden.", nahm er Helene sanft mit ins Bett mit. "Doch. Ich möchte es aber.".
Doch zuerst schmiegte Helene sich an ihn. "Ich habe in den zwei Wochen und jetzt gerade in den letzten Tagen sehr intensive Stunden gehabt. Im Moment kommt alles hoch und die Tabletten dämpfen meine Lust auch.... Ich meine es nicht böse Schatz.". Genaueres erzählte Helene jetzt nicht, aber an ihrer Haltung bemerkte Flo sehr schnell wie sehr es sie beschäftigt. "Ich zwinge Dich zu nichts! Ich selbst habe in Deiner Situation keine Erfahrung, aber ich akzeptiere es.".
"Danke.", sah Helene zu ihm hinauf und küsste sanft seine Wange. "Weißt Du, küssen ist nicht das Problem. Deine Berührungen ebend haben mich so verwirrt. Ich habe Marco vor mir gesehen und lachen gehört." - "Hast Du das öfter?". "Ab und zu." - "Und hast Du es gesagt?". Helene schüttelte beschämt ihren Kopf, denn sie wusste das dann gleich die nächste Tabletten Dosis kommt. "Lenk mich einfach ab Schatz." - "Mach ich... Morgen kommen die Kids und wir machen uns ein tolles Wochenende.", erklärte Flo und strich sanft ihren Arm. "Ich liebe Dich so sehr.", hauchte Flo und bemerkte das Helene bereits eingeschlafen war.

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Helenes größte Angst war, das Leni ihr fremdet in den zwei Wochen. Doch waren ihre Zweifel völlig unbegründet. Denn Leni strahlte ihre Mama an und brabbelte fröhlich vor sich hin.
"Tante Lene... Ich habe Dich so vermisst.", umarmte sie ihre Tante. Und auch Helenes Eltern waren mit gekommen. Sofort schlossen sie ihre jüngste in die Arme, was Helene strahlen ließ. Doch fiel Maria Helens Gewicht sofort auf und erschrocken sah sie zu ihr.
"Gibt es dort nichts zu Essen? Du bist ja so dünn geworden!" - "Doch Mama gibt es... Aber ich habe keinen großen Appetit.". Maria musterte Helene skeptisch, was sich unangenehm auf sie auswirkte. "Was ein Glück das ich meiner Kleinen etwas heimisches mit gebracht habe.". Neugierig sah Helene nach was Maria aus ihrer Tasche holte und staunte nicht schlecht. "Oh super....", freute sie sich. "Und lecker jummy...", fing Helene sofort an zu essen. Es geht dich nichts über die Kochkünste von Mama, zu stand es ihr förmlich ins Gesicht geschrieben.
"Eine Woche Zuhause und Du kannst mich raus rollen.", gab Helene auch Flo etwas davon ab.
Während Maria als Helene abgelenkt war, Flo etwas zu flüsterte. "Hast Du ihr schon von dem Gespräch erzählt, also der Anruf von vor ein paar Tagen?". Flo schüttelte lediglich verneinent den Kopf. "Soll ich sie jetzt damit auch noch belasten?" - "Naja, aber sie muss es schon wissen!", erklärte Maria.

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Helene bekam das persönliche Gespräch der beiden nicht mit. Sie war mit den Kindern ganz vertieft in einen Spiel und genoß diese Zeit.
"Aber Maria, Du verschweigst gerade Erikas Neuigkeiten von Erika!", warf Peter dazu ein.
"Was für Neuigkeiten denn?". Ertappt rollte Maria die Augen und warf Peter einen nahenden Blick zu. "Erika rief gestern Abend an.", holte sie tief Luft.
"Sie ist mit Jan wieder zusammen. Glücklich wie man hörte.... Sie haben... Oh muss ich das wirklich aussprechen?" - "Hm ja, wäre vielleicht besser.", konterte Flo.
Am liebsten wäre es Maria gewesen, wenn sie es nicht erzählen muss.
"Sie haben heimlich geheiratet.", übernahm Peter es. "Bitte was?", platzte es lachend empört aus Flo heraus. "Das ist nicht wahr oder? Ich glaub das nicht.", besorgt sah Flo zu Helene welche von dem ganzen noch gar nichts ahnte. "Und dann kommt noch hinzu, das Chris Leni nun doch besser kennen lernen will.", ließ Flo sein wissen Peter gegenüber nun heraus. "Er meint sich in den letzten Wochen es gut überlegt zu haben und seine Pflichten wahr nehmen will. Josy sei wohl komplett dagegen, denn von Helene will er gar nichts wissen und sie schon gar nicht sehen. Der ist doch verrückt mit seiner Vorstellung, wie soll das bitte gehen?". Die drei sahen jetzt schweigend zu Helene und den Kindern. Natürlich muss sie es auch wissen, doch wie war ihnen ein Rätsel gewesen. "Verschweigen können wir es nicht. Soviel ist klar." - "Ja, aber wie sollen wir es ihr erklären? Helene hat so schon zu knabbern an dem mit Marco. Das neue Wissen jetzt dazu, lässt doch alles wieder in sich zusammen brechen!", erklärte Flo Helenes Mama.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt