Mallorca

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"Habt Ihr alles?". Helene sah am nächsten Morgen noch einmal ihre Koffer durch und auch die der Kinder. "Ja, ich denke schon.", stellte die fest. Mit einem breiten Grinsen dachten sie an den gestrigen Tag und auch Nacht zurück. "Ich werde es vermissen.", grinste Helene und schmiegte sich in Florians Armen. "Es oder mich?" - "Beides.", küssten sie sich als Lea herein kam. "Nicht schon wieder.", quiekte sie und hielt sichbdie Hände vor ihr Gesicht. "Denke erst gar nicht daran es zu sagen!" - "Was sagen Tante Lene? Vögeln!", lief sie dann sofort lachend aus dem Zimmer.
Danach brachte Florian das Gepäck nach unten und eigentlich fehlte nur noch das Taxi. Es klingelte auch einen Moment später und Helene kam mit den Kindern dazu, als Florian die Tür öffnete. Doch stand nicht der Taxifahrer davor sondern Erika. "Hoffentlich bist Du jetzt glücklich Helene! Du hast Jan schwer verletzt und er muss im Krankenhaus bleiben!", stapfte sie wütend herein und ihr Blick fiel auf das Gepäck. "Ach und jetzt abhauen oder was? Aber ohne meine Tochter, Helene!". Schützend stellte Florian sich vor seine Familie und hielt Erika zwei Anträge vor die Nase. Erika überflog diese und posaunte weiter. "Du willst mir meine Tochter weg nehmen? Bist Du irre, das lass ich nicht zu!". Dann sah sie über den zweiten und konnte es nicht glauben. "Und anzeigen tust Du ihn auch? Du hast ihn doch verletzt!". Doch so sehr Helene von Angst und Schuld Gefühlen geplagt war, machte sie sich stark und stellte sich vor Florian. "Pass mal auf! Erstens, habe ich mich nur gewährt! Und zweitens interessiert Dich Lea doch überhaupt nicht mehr! Du hast doch nur Augen für Jan und mehr nicht. Das Amt weiß über alles Bescheid und Lea bleibt bei mir! Und jetzt lass mich durch, mein Flieger wartet.". Gekonnt nahm Helene sich ihre Kinder und ließ Erika einfach stehen, als sie zum Taxi ging.

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Vor dem einsteigen verabschiedeten sich beide noch ausgibig.
"Guten Flug und melde Dich wenn Ihr da seid!" - "Versprochen... Ich werde Dich vermissen.". Fest nahm Florian Helene in die Arme. "Sobald ich kann, komm ich nach." - "Ich bitte darum.". Helene bekam gar nicht genug von Flos Küsse und forderte mehr ein. "Können wir dann jetzt los?", murrte der Taxifahrer. "Ja bitte.", noch einmal küssten sich beide und dann trennten sich ihre Wege. Kurz ließ Helene noch einen Blick zu Erika schweifen, was sie jedoch kalt ließ.
"Was soll das Florian? Warum nimmt Helene mir Lea jetzt weg und dann noch diese Anzeige?". Entweder stellte sie sich so an oder sie wusste es wirklich nicht. "Sag mal merkst Du noch was? Du kümmerst Dich einen Dreck um deine Tochter, wie Helene schon sagte. Und was Jan angeht! Warum sollte sie ihn nicht anzeigen? Es war Notwehr, er wollte sie vergewaltigen!". Erika musste schlucken, denn anscheinend erwähnte Jan gar nichts in diese Richtung. "Soweit ich weiß sagtest Du selbst, das Helene niemals mehr sowas schreckliches widerfahren sollte. Doch kommt von Deiner seit nicht mehr das was Du ihr versprochen hattest.". Florian zählte mehr und mehr Dinge auf, das Erikas Fassade anfing zu bröckeln. "Wo... Wo will sie denn hin? Verdammt Flo, Du hast Recht ich bin eine miese Schwester. Dabei ist Helene doch... Flo wohin will sie?". Tränen bildeten sich in Erikas Augen. Vielleicht wurde ihr das Ausmaß erst jetzt klar. "Bitte Florian!". "Nein. Bitte lass sie in Ruhe! Ändere erstmal Deine Prioritäten und dann können wir weiter sehen. Und nun entschuldige mich, ich muss ebenfalls los!", ließ Flo Erika stehen und schloss die Tür.

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Mit der neuen Erkenntnis fuhr Erika prompt wieder ins Krankenhaus. Heute war sie noch nicht da gewesen und sie wollte Jan danach sowieso besuchen kommen.
Wutentbrannt lief sie auf die Station und direkt in sein Zimmer, ohne auf Verluste ob sich da noch jemand befindet.
"Hey mein Goldstück.", strahlte Jan sie an. "Spar Dir das!". Zum Glück war niemand weiteres gerade im Zimmer und so konnte Erika ihrer Wut freien Lauf lassen. "Was bist Du eigentlich für ein feiges arschloch! Erzählst mir nur Lügen über meine Schwester und dabei ist es komplett anders!" - "Wovon sprichst Du?".
Erika war sich nicht ganz sicher, ob Jan sich nur du anstellt oder es wirklich nicht wusste.
"Du wolltest Helene vergewaltigen und erzählst mir was von verführen.".
Für einen Moment ließ sie das do stehen und holte tief Luft um sich zu sammeln.
"Sie hat richtige Würgemale am Hals von Dir und eine Platzwunde. Und das kommt vom verführen?" - "Quatsch. Das ist nicht von mir, wer weiß wo sie die her hat. Eri ich würde Helene dich so etwas nicht noch einmal antun, nach dem was sie erlebt hat!". Mit seiner Hand versuchte er Erika sanft zu tätscheln und zu beruhigen. Doch darauf ließ sie sich erst gar nicht ein. "Und deswegen nimmt sie mir mein Kind weg, wenn das alles nicht stimmt? Ich habe Dir vieles geglaubt, aber das!".
"Sag mal Erika was soll das? Ich bin hier der Verletzte und habe Schmerzen." - "Zu Recht!", stand Erika immer noch wütend auf. "Halte Dich von mir und meiner Familie fern!" - "Was meinst Du?". "Was ich meine? Ich meine das es Aus ist zwischen uns. Ich habe mich einfach zu lange von Dir blenden lassen!". Mit diesen Worten verließ Erika dann auch das Zimmer und überlegte auf der Heimfahrt wie es nun weiter gehen soll.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt