wie alles begann

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Es begann vor circa drei Jahren.
Ich arbeitete lange Zeit zuvor intensiv mit meinem Team an meinem neuen Album. Dann endlich war es fertig gewesen und ich gönnte mir noch vor der Veröffentlichung einen kleinen Urlaub.
Da ich Fernreisen liebe, entschied ich mich für ein Karibik Kreuzfahrt.
Zeitlich passte alles und so ging es dann auch los. Mein damaliger Lebensgefährte Tim, konnte leider nicht aus beruflichen Gründen mit kommen. So fuhr ich dann alleine los.
Und es sollte keine Achtundvierzig Stunden dauern, bis ich Marco kennen lernen sollte.

Es war ein angenehmer warmer Frühlingstag. Das Meer war ruhig und man konnte sich darin spiegeln.

Ausgestattet mit einer Sonnenbrille und Sonnencreme, suchte ich eine liege auf zum entspannen.
Dazu bestellte ich mir noch einen fruchtig erfrischenden Cocktail und ließ mich nieder.

Noch einmal cremte ich mir die Arme nach, rückte meine Brille zurecht, legte mich entspannt zurück und schloss die Augen.
Lange dauerte es nicht bis ich angesprochen wurde.

"Entschuldigung! Ist der Platz neben Ihnen noch frei?", hörte ich ihn.

Ich öffnete meine Augen und sah über den Brillenrand herüber.

"Bitte doch.", lächelte ich und deutete neben mich.

Während er sie ebenfalls nieder ließ, musterte ich ihn.

Er war sehr groß, gut gebaut sportlich und versprühte einen gewissen Charme. Seine schwarzen Haare wirkten etwas zerzaust. Dafür stachen seine braunen Augen hervor.

"Ich heiße Marco.", lächelte er mich an und verlegen biss ich mir auf die Unterlippe.
"Helene.", grinste ich unbeholfen.

Seine lockere Art und auch wie er mich musterte, machte mich ganz wuschig. Ich konnte es nicht lassen, hin und wieder einen Blick auf seinen muskulösen Oberkörper zu riskieren.

"Darf ich die Dame vielleicht auf einen Drink einladen?", kniete Marco nach einer Weile plötzlich neben meiner Liege.

"Gerne doch.".

Ganz Gentleman reichte er mir seine Hand und half mir beim aufstehen.
Sanft glitten seine Fingerspitzen an meinem Rücken entlang und ich war ihm jetzt schon verfallen gewesen.

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Während ich alleine in meinem tristen Keller saß, dachte ich sehr oft an die schönen Momente vom Anfang unseres kennen lernens.

Noch ganz genau erinnerte ich mich an den weiteren Verlauf.
Wir setzten uns zusammen an eine Beach Bar, kamen sofort ins Gespräch und genossen unsere Cocktails.

Marco wurde mir von Minute zu Minute immer vertrauter. Als ob wir uns schon ewig kannten.

"Würdest Du mich nachher zum Abend Dinner begleiten?", fragte Marco ganz vorsichtig während er mich zu meiner Kabine begleitete.

"Natürlich. Gerne doch.", trennten sich Minuten später unsere Wege.

Und das war auch das letzte mal, das ich mit meiner Familie telefonierte und Kontakt hatte. Ich schwärmte ihnen von Marco vor. Aber sie baten mich nichts zu überstürzen und auch an Tim zudenken. Das war das letzte was ich von ihnen und sie von mir hörten.

Auch das Abendessen war wunderschön gewesen. Fast wie in einem Märchen. Ich war von Marco förmlich gefesselt gewesen. Tim war jetzt schon Vergangenheit.

Doch im nach hinein war ich einfach nur naiv gewesen. Denn sonst würde ich hier nicht in dieser Villa in einem dunklen tristen Keller sitzen. Verpflegt mit Wasser und Brot.

Was war mein Fehler? Ich wurde schwanger von meinem Ehemann, den ich toll verliebt geheiratet hatte. Wäre es nach ihm gegangen, sollte ich es weg machen lassen. Und vielleicht auch, weil ich auf andere Männer wirkte.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt