Erika

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"Hi. Ich bin Erika." - "Jannik.", begrüßten sich beide. Nach dem Abendessen war auch Jan wieder zurück gewesen und setzte sich in unsere Runde.
"Auch ein Bier?", war Flo schon auf dem sprung in die Küche.
"Ist alles in Ordnung bei Dir Helene?" - "Hm, ja. Magst Du mit uns einen Filme Abend machen?". Natürlich war die Frage überflüssig gewesen, denn sofort stimmte Jan zu.
"Gut. Dann sucht Euch etwas aus und ich geh noch nach den Kids sehen!", verkrümelte ich mich schnell nach oben. Die Kleinen waren von dem Ausflug so ausgepowert und schliefen tief und fest. So hoffte ich Flo noch beim Getränke holen abzufangen.
"Glaubst Du das ist wirklich eine so gute Idee? Ich meine, er ist mein Ex und naja, er konnte auch anders als lieb und nett zu sein!" - "Natürlich ist es das. Es war ein Ausrutscher Helene und im endscheidenen Moment, tat er doch das richtige.". Mit einer Handbewegung drehte Flo mich zur Arbeitsplatte um und drückte sich gegen mich. "Ich will Erika nicht schaden durch ihn." - "Tust Du nicht. Und auch wenn es Dein Ex ist, es bleibt in der Familie.", wisperte er und legte seine Lippen sanft auf meine. "Ich weiß nicht.", quengelte ich leise hervor. "Vertrau mir.", küssten wir uns noch einmal und gingen dann zurück. "Ach echt? Ist ja interessant.", hörte Erika ihm interessiert zu und irgendwie schien es, als würden sich beide sehr gut verstehen.

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Nachdem wir den ersten Film uns angesehen hatten stand Flo auf, um draußen eine zu rauchen. "Ich komm mit.", griff Jan nach ihren Getränken und folgte Flo.
Langsam richtete ich mich auf, da ich es mir doch schon sehr bequem gemacht hatte.
"Mensch Helene, der ist doch richtig schnukkelig. Das ist mir damals gar nicht so aufgefallen." - "Ja, Jan ist schon süß.", gähnte ich und rieb mir die Augen. "Aber Du interessierst Dich doch jetzt etwa für ihn, oder?". Erika grinste unschuldig und hob eine Augenbraue leicht an. "Das ist nicht Dein ernst! Eri, denk an die Kinder doch und Du hast mir vorhin doch zugehört was gewesen ist oder?" - "Ja. Aber gucken darf man doch mal oder?". "Mach wie Du möchtest, ich habe Dich nur aufmerksam darauf gemacht.". Mit einem Blick zur Uhr entschied ich dann doch jetzt mal ins Bett zu gehen. "Helene. Bist Du jetzt irgendwie sauer?" - "Nein. Nur müde. Macht euch noch einen schönen Abend, aber ich muss ins Bett.". Wir umarmten uns noch einmal und ich machte mich auf den Weg in mein Bett. Kurz sah ich noch einmal zurück und auch Erika ging zu beiden Männern nach draußen.

Florians Sicht

Entspannt stand ich draußen und zog genüsslich an meiner Zigarette. In meinem Kopf halten immer wieder Helenes letzte Worte.
"Ihre Schwester ist aber auch ganz süß.", folgte Jan mir. Lediglich nickte ich und spielte mit dem Gedanken doch lieber Erika von Jan fern zu halten. Doch zuvor wollte ich etwas anderes von ihm erfahren.
"Sag mal!", drehte ich mich provokant zu ihm. "Hast Du Helene heute zufällig angegraben und geküsst?". Sein schweigen und stammeln verriet mir das Helene Recht hatte. 'Mist!', fluchte ich innerlich, denn ich spielte es ja vorhin runter. Worauf Helene sich ja verarscht fühlte. "Ja habe ich. Sorry Kumpel, kommt nicht wieder vor. Helene hat es doch sowieso abgeblockt und nur von Dir gesprochen.". "Lass Deine Finger von ihr, sonst lernst Du mich mal kennen! Verstanden?" - "Verstanden.". Eingeknickt sah er verträumt in die Dunkelheit, bis die Tür aufging und Erika zu uns kam. "Na Jungs, alles gut hier? Helene ist ins Bett.", stand Erika die Arme um sich gelegt fröstelnt da. Sofort zog Jan seinen Pullover aus und legte ihn um Erika. "Und was mir jetzt noch so? Die Nacht ist ja noch jung. Die Kinder schlafen und meine kleine Schwester auch!", sah sie kess zu Jan und grinste verstohlen.

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"Wir können ja den neuen Club mal uns näher ansehen. Der hat letzte Woche erst aufgemacht.", verkündete Jan uns. "Oh ja, das ist eine super Idee.". Erika war sofort begeistert gewesen und lief rein, um sich schnell fertig zu machen. "Meinst Du das es wirklich eine so gute Idee ist? Ich meine, Helene wird nicht gerade erfreut sein. Außerdem schläft sie schon.". Ich sah vorher kurz nach ihr und ging dann zu Erika, die sich extra aufhübschte. "Na klar doch. Außerdem wird sie es gar nicht mit bekommen." - "Findest Du deine Aussage gerade nicht ein bisschen unfair? Ich sag nur Lea!". Erika brummte nur und sagte weiter nichts dazu. "Entweder Du kommst mit uns mit oder Du bleibst hier und gehst brav schlafen.", dabei sah Erika zur Uhr kurz. "Dreiundzwanzig uhr! Überleg es Dir.", fügte sie hinzu. Jan war nun auch schon fertig zurecht gemacht und gesellte sich zu uns. "Bereit?". "Klaro.", sprang Erika auf und holte ihre Jacke. "Sag mal Jan. Wie kannst Du dir das alles leisten, als Obdachloser?" - "Ach Helene unterstützt mich etwas finanziell, bis ich was neues habe!". Eine wirklich neue Erkenntnis für mich, da Helene mir das nicht erzählt hatte. "Lasst uns los!", hakte Erika sich bei Jan ein und beide liefen schon mal voraus.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt