Therapie

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"Nordsee und so lange?". Helene ließ sich auf das Gespräch ein. Zusammen kuschelten sie sich ins Bett aneinander und verschaffen sich so eine versaute Atmosphäre. Erst jetzt bemerkte Florian das Helene extrem unter Trennungängsten leidet, denn Dr. Mucks gab ihm einige Hinweise diesbezüglich. Helene schmiegte sich extrem eng an Florian und schlug ein Bein über seine. Zudem hielt sie ihn fest an sich gedrückt, während ihr Kopf auf seiner Brust ruhte. Eigentlich eine ganz normale Situation, doch übte Helene mehr Druck aus. Wie eine Art klammern.
"Ich weiß, das es nicht direkt um die Ecke ist. Aber wenn Du dich darauf einlässt, geht die Zeit viel schneller rum.", neben sich hatte er den Flyer liegen welcher er Helene zeigte. Kritisch sah sie ihn an. "Naja... Hört sich net an... Trotzdem ist es zu weit. Dort gab es viele Aktivitäten, von Einzel und Gruppentherapien. Bis Musik und Kunst Therapien, ein Fitness Angebot und auch zum entspannen. "Du wirst sehen, die Zeit geht ganz schnell vorbei und in zwei Wochen kommen wir Dich besuchen." - "Warum erst in zwei Wochen?". Das war der kritische punkt, welchen Flo sich bis zum Ende aufhob. "Naja, die ersten Zwei Wochen ist Kontakt und Besuchsverbot. Damit man sich auf die Therapie einlässt....". Empört richtete Helene sich auf zu Flo mit großen Augen. "Verbot? Ich denke das ist Therapie und kein Knast!". Beruhigend erklärte alles und beruhigte Flo Helene.
"Das wird schwer... Sehr schwer für mich.", kullerten Helene die Tränen. Die Vorstellung war Horror gewesen für Helene, so lange ohne ihre geliebte Familie und ganz alleine. "Das schaffst Du Schatz. Es ist nichts an Zeit dort, was Du die Jahre erlebt hattest. Und wer weiß, Du lernst bestimmt eine Freundin kennen und ihr kommt gut aus mit einander." - "Ja... Und die Kinder? Du musst doch auch arbeiten!". Auch dafür hatte Flo schon vorgesorgt. "Deine Eltern kümmern sich um beide. Ich habe vorhin mit ihnen gesprochen. Und Du siehst, ich habe für alles gesorgt. Jetzt liegt es an Dir.", küsste er liebevoll seine Freundin.

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Schließlich stimmte Helene dem ganzen zu. Sie selbst wollte auch, das es ihr wieder besser geht. So rief Flo den Arzt an, welcher alles vorbereitete und absolute Anonymität versprach. Den restlichen Tag verbrachten sie alle als Familie und nutzten jede Sekunde davon aus. Denn der Sonntag wurde etwas stressiger für alle. Am Morgen ging es zurück nach Hause, wo Helene packen musste und vor der Hausarbeit stand. "Lass das liegen. Ich werde das alles machen Schatz!".
Der restliche Sonntag sollte nur Helene gehören. Das schlimmste Gespräch stand aber noch mit den Kindern an, zumindest mit Lea. "Ich werde Dich vermissen Tante Lene.", fiel sie Helene um den Hals nachdem sie es erklärt hatten. Schnell holte sie ihren Lieblings Teddy, welchen Helene ihr am Anfang geschenkt hatte und der für Lea etwas ganz besonderes war. "Nimm Mr. Bobo mit. Er soll auf Dich aufpassen. Ich hab Oma, Opa, Leni und Flo.". Reichte sie ihn Helene, was in Freuden und Trauer Tränen endete. "Danke mein Spatz.", drückte sie beide an sich.
Helene musste erst am Montag anreisen und so hieß es für den Tag früh aufstehen. Den Rest des Tages drehte sich alles um die Familie und zusammen sahen sie sich alle einen Familienfilm an. "Und was machen wir zwei hübschen jetzt noch?", grinste Flo Helene nachdem sie Lea ins Bett gebracht hatte. "Ich wüsste da schon was.", grinste sie verstohlen. Langsam setzte Helene sich auf Florians Schoß und küsste ihn sanft. Denn für Helene war alles zur Zeit noch so, als wäre es das letzte mal und sie kostete jede Berührung in vollen Zügen aus.

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In aller Frühe hieß es aufstehen und fertig machen. Kurz darauf saßen sie auch schon im Auto und die Fahrt quer durch Deutschland begann.
Florian hatte auf Mallorca noch einen Verlobungsring gekauft, welchen er Helene dort anstecken wollte. Ebenso konnte er sich eine Woche frei schaufeln und mietete eine Ferienwohnung für sich und die Kinder dort an. Helene und die Kinder schliefen noch den größten Teil der Fahrt über. So das sie am frühen Nachmittag ankamen. "Komm Schatz. Kopf hoch und Brust raus.", stieß er sie lächelnd an. "Ja ja.", murmelte sie. Nachdem sie sich angemeldet hatte, bezog Helene ihr Zimmer. Es war recht gemütlich und nicht zu groß, mit allem was sie für ihren Aufenthalt benötigt. Flo und Lea halfen Helene beim groben auspacken und er zauberte wunderschöne Familienbilder heraus.  "Du sollst Dich schon wohlfühlen.", erklärte er nachdem Helene etwas skeptisch aussah. Dann aber wollte er den Ring Helene geben und bat sie sich zu setzen. "Mein Schatz. Ich habe Dir den Ring versprochen.", kniete er sich vor Helene und öffnete das Schächtelchen. "Er verbindet uns, bis zum alles entscheidenden Tag und soll das Symbol unserer Liebe sein. Und das ich immer zu Dir stehe und bei Dir bin....", erklärte er während der Ring seinen Weg an Helenes Finger fand. "Flo, der... Er ist wunderschön...", weinte sie vor Freude und betrachtete ihn. "Ich liebe Dich so sehr.", küssten sie euch vor Freude war Lea kichern ließ. "Und wir sind eine Woche in Deiner Nähe Schatz." - "Danke...", versuchte sie sich an einem Lächeln....
Doch die Zeit lief und Flo musste mit den Kindern dann auch gehen, da die Besuchszeiten vorbei waren. "... Du schaffst das Schatz... Wir sind in Gedanken bei Dir...", drückte er Helene fest an sich und nur schweren Herzens ließen beide einander los. "Kommen Sie mit.", Helene stand für heute noch das Aufnahme Gespräch an und die Abgabe ihres Handys. "Aber kann ich nicht... Ich lass es auch aus!" - "Tut mit Leid, das sind die Vorschriften.", erklärte die Schwester und nahm es Helene vorsichtig ab.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt