Marco

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"Los! Steh auf!", erweckte ich durch eine kräftige Ohrfeige.
Die Decke wurde mir weg gezogen und die Tür knallte wieder zu.

Es war ein Tag, wie jeder andere in den letzten Monaten.

Langsam stieg ich aus dem Bett, unserem Ehebett. Doch es war schon lange keine Ehe mehr.

Ein Blick in der Spiegel sparte ich mir.
Denn Marco, war nicht mehr der Mann in dem ich mich verliebt hatte.

Jeder Schritt und jede Bewegung schmerzte. Erst gestern Abend prügelte er mich wieder durch das Haus.

Ein Geschäft ging ihm durch die Lappen und so ließ er wieder mal seine Wut an mir aus.

"Wirds denn heut noch was?", kam er schnaufend mir entgegen. Zog mich am Arm und an den Haaren hinein in die Küche.

"Mach das Essen endlich!".
"Jawohl.", piepste ich leise und machte mich an die Arbeit.

Natürlich bereitete ich das Essen nur für ihn alleine zurecht. Denn er verbot es mir, mit ihm zusammen am Tisch zu essen. Oder überhaupt etwas mir selbst zu zubereiten.

Alles was übrig blieb erlaubte er mir zu essen und an manchen Tagen sah es für mich sehr schlecht aus.

So sah man es mir auch an. Ich war stark abgemagert und kraftlos.

'Das musst Du dir schon erarbeiten!', hörte ich noch immer seine Worte.

So servierte ich es ihm und setzte mich mit an den Tisch.
Er wollte es so!

"Hast Du sehr gut gemacht, sehr lecker.", stand Marco gesättigt auf und legte seine Arme um mich.
Er küsste mich oberflächlich daraufhin und befahl mir die Küche aufzuräumen.

"Und wehe Du isst etwas aus meinem Kühlschrank!", raunte Marco. Dann ging er sich seinen seinen Anzug anziehen.
Ich hatte nur wenige Minuten Zeit um Ordnung zu schaffen, denn er musste dann zur Arbeit.

"Komm mit!", befahl Marco und zog mich am Arm.
Er brachte mich in einen Raum im Keller. Dort verbrachte ich die nächsten Stunden, bis er wieder zurück ist. Manchmal kam er auch Tagelang nicht zurück.

Gefühllos schob Marco mich in den kalten Raum. Stellte mir eine Flasche Wasser und etwas Brot hin.

"Bis heute Abend, mein Liebling.", grinste er frech und verschloss dann die Tür von außen.
Erst jetzt wo ich wieder alleine war ließ ich mich auf die kalte Matratze nieder und legte die Hand auf meine Wölbung meines Bauch. "Irgendwann ändert er sich.", flüsterte ich hoffnungsvoll.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt