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Mit sehr guter Laune kam Helene aus der Tagesklinik. Jetzt war sie schon fast drei Wochen dort in weiterer Behandlung. Die Medikamente wurden auch abgesetzt und teilweise reduziert. Es lief einfach alles nach ihren Vorstellungen und zum anderen ging es Helene wirklich deutlich besser.
Allerdings schwand Helenes gute Laune, als sie Ben vor seinem Auto wartend sah.
"Hi.", bewegte Helene sich langsam dort hin. "Möchtest Du zu mir?". Freundlich lächelte Ben sie an.
"Woher weißt Du, das ich hier bin?" - "Deine Mama hat es mir gesagt. Was machst Du überhaupt hier?".
Angestrengt überlegte Helene sich etwas.
"Ich... Naja, ich hab mich über eine Krankheit informiert.", diese Aussage klang sogar recht logisch für sie. "Achso... Ich dachte schon Du bist hier Patientin." - "Nee nee.", grinste Helene und wartete immer noch auf den Grund warum Ben hier auf sie wartet.
"Naja, ich... Du meldest Dich nicht auf meine anrufe zurück. Ich wollte Dich fragen, ob Du am Samstag zu meiner Geburtstagsfeier kommen möchtest? Oder hast Du da schon was vor?".
Eigentlich hatte Helene große Lust mal wieder feiern zu gehen. "Luisa hat noch ein paar Freunde ihrerseits eingeladen. Freunde von Euch" - "Ich weiß noch nicht, ob Flo kommt und ich muss das wegen den Kindern abklären erst.". Helenes Eltern übernehmen die Kleinen sowieso, da war sie sich sicher gewesen. Doch das Flo begeistert davon ist, glaubte sie nicht. "Ich sage Dir heute Abend noch mal bescheid, in Ordnung?" - "Natürlich doch. Steig ein, ich fahre Dich nach Hause.".

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Helene bedankte sich bei Ben als sie ankamen und stieg aus seinem Auto. Es war auffällig, das er doch ein ganz lieber Kerl war wenn beide alleine waren. Doch sobald andere mit bei waren, wandelte er sich.
Dann aber betrat Helene das Haus und wurde herzlich empfangen.
"Tante Lene, endlich.", lief lea ihr entgegen. "Na mein Spatz, ist alles gut hier?" - "Ja.", kicherte sie freudig und nahm Helene mit in die Küche. Maria bereitete derweil den Salat zu und befragte Helene ausgibig über ihren Tag. "Das ist toll Helene... Du machst so großartige Fortschritte... Ich bin so stolz auf Dich." - "Naja, es sind mittlerweile auch schon gut drei Monate vergangen!". Maria nickte, doch wurde ihr Gespräch durch einen Anruf unterbrochen. "Bea!", sah sie verwundert aufs Display und nahm das Gespräch an. Lange hatten sie plötzlich kaum Kontakt gehabt und nun war sie völlig aufgelöst gewesen.
"..... Helene. Kann ich zu Dir kommen?  Ich weiß nicht wohin und..." - "Natürlich doch.", zog sie die Stirn kraus und versuchte Beas Worten zu folgen. Bea war schon auf dem Weg zu Helene und in einer Stunde am Bahnhof. "Ich hole Dich ab.".
Helene erklärte Maria was los ist und das sie schlecht nein sagen konnte. Irgendwann muss passiert sein, das sie durch halb Deutschland zu ihr wollte und verzweifelt klang. "Kann ich mit kommen?" - "Klar doch Lea.". Schnell ging sie dann noch einmal ins Bad um sich etwas frisch zu machen und dann ging los zum Bahnhof.

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Der Bahnhof war leider wieder total zugeparkt, so das Helene abseits sich etwas suchen musste. Es war eben Freitag Nachmittag und alle Pendler kommen langsam zum Wochenende nach Hause.
Zu ihrem Glück fing es auch noch an zu regnen und Helene musste einige Meter nun bis zum Bahnhof laufen.
Ein wenig durchnässt kam Helene dann in den Bahnhofshalle an und suchte an der Anzeigetafel wo Beas Zug nochmal einfuhr.
"Aaah.", machte sie sich nun auf den Weg dort hin und wartete.
Der Zug fuhr ein paar Minuten später auch ein und die Menschen strömten heraus. Als der größte Ansturm vorbei war, sah Helene Bea auf einer Bank sitzen und ging auf sie zu.
"Hey...". "Endlich.", sprang Bea auf und umarmte Helene. "Ich hab Dich so vermisst.", drückte sich sich fest an Helene. Lea sah skeptisch zu Helene und zupfte an Beas Ärmel.
"Ich bin auch noch da." - "Oh, Entschuldigung.", begrüßte Bea auch sie. "Dann lasst uns mal los.". Helene wurde schon kalt durch ihre nasse Kleidung und erst jetzt sah Bea es. Denn der Regen war schon wieder vorbei. "Regnets?", scherzte Bea. "Hm nein, würde ich nicht sagen. Wir sind den ganzen Weg hier her gejoggt und deswegen etwas verschwitzt.", reagierte Helene sarkastisch auf Beas Frage. "Ja... Das war ein Marathon.", nahm Lea etwas Wasser aus ihrer Trinkflasche und spritzte es sich ins Gesicht. Unweigerlich fing Bea an zu lachen. Schon alleine wie Lea dies von sich gab.

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Bei Helene angekommen, zogen sie sich erstmal in Ruhe zurück.
"Nun sag mal, warum bist Du so down?".
Bea setzte sich auf Helenes Bett und sah sich auf der Suche nach den richtigen Antworten etwas um.
"Du hast es sehr schön hier.", stellte Bea fest.
"Lenk nicht ab.", gesellte Helene sich zu Bea und suchte ihren Blickkontakt.
"Die Oberschwester, welche... Du weißt schon." - "Ja, wie könnt ich die vergessen.", scherzte Helene.
"Ja. Die macht Urlaubsvertretung da und hat mich voll auf dem Kiecker. Sie trietzt mich nur und stellt mich vor allem anderen, auch Patienten bloß.... Dr. Samt hat auch Urlaub und ich konnte nicht mehr und habe mich krankschreiben lassen...". "Oh man.", nahm Helene Bea in den Arm. "Das ist aber keine Lösung.". Bea nickte nur, doch wollte sie unbedingt zu Helene das diese sie versteht. "Wollt Ihr auch etwas essen?", klopfte es später an und Maria lugte durch die Tür. Zaghaft lächelte Bea Helene an darauf hin. "Wir sind gleich da.", erklärte Helene ihrer Mutter.
"Kann ich nicht etwas hier bleiben bei Dir? Zuhause fällt mir die Decke auf den Kopf!" - "Na klar Süße, jetzt bist Du ja auch schon hier!". "Ich stehe Dir auch nicht im Weg, wenn Du etwas vor hast oder so.". Sanft lächelte Helene sie an und sofort fiel ihr der Geburtstag von Ben morgen ein.
"Wenn Du magst, kannst Du mich morgen zum Geburtstag begleiten." - "Na klar, gerne doch. Wer hat denn Geburtstag?" - "Der kleine Bruder meiner Freundin.", rümpfte Helene dabei die Nase und dabei fiel ihr etwas ein. "Du bist doch Single noch oder?" - "Ja, warum?". "Nur so.", zog sie Bea mit sich.

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Fortsetzung folgt unter dem Titel

Changed my life

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Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt