Chris und Josy

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"Hey.". Kam Flo zum vereinbarten Treffpunkt, um mich auch abzuholen. "Hey Schatz.", begrüsste ich ihn mit einem sanften Kuss und schmiegte mich an ihn.
Josy und ich verbrachten einen wunderschönen Tag zusammen mit den Kindern und niemand verlor mehr ein Wort über Chris. "Bist Du sicher, das er Euch abholt? Ich meine, er ist einfach gegangen!" - "Natürlich. Macht Euch keine sorgen. Er wird gleich da sein.". Allerdings warteten wir mit Josy dann doch und etwa eine halbe Stunde später war er dann auch da. "Soll ich mal mit ihm sprechen?", flüsterte Flo mit ins Ohr. "Nein. Das ist erledigt das Thema.".
Die Unstimmigkeiten der beiden waren verflogen, denn niemand ließ sich mehr etwas anmerken. Und doch konnte ich es nicht lassen, um bei Chris nach diesem Muttermal zu suchen. "Da Helene schau. Das sind dich Zufälle oder?". "Ja.", lächelte ich und wunk ab. "Was habt Ihr beide mit mir?", Chris war etwas verwirrt und ließ es sich von Josy erklären. Auch sah er es sich an und dann giftig zu mir. "Was?", verstand ich seinen Blick nun überhaupt nicht.

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"Darf ich mal?", sah er Flo fordernd an und fasste mich am Arm. "Aua man!", arbeitete ich dagegen. So ging er mit mir einige Meter fort und hinter ein kleines Häuschen.
Dort ließ er mich los und drückte mich zeitgleich mit dem Rücken gegen die Wand.
"Hör zu! Ich will Dir nicht weh tun. Nicht noch einmal. Es war ein Fehler damals und ich schäme mich genug dafür! Niemals dachte ich Dich wieder zu sehen zu müssen, doch das Schicksal will es anders. Josy darf davon niemals etwas erfahren! Am besten ist, wir sehen uns alle nicht wieder!". Schwungvoll drückte er sich nun von der Wand und drehte mir den Rücken zu. "Wovon darf sie nichts erfahren? Und..." - "Du weißt es wirklich nicht?", stellte Chris mir die Gegenfrage und unterbrach mich. "Nein, wie denn auch. Ich kenne Dich doch gar nicht!". Vorsichtig ging Chris auf mich zu und nahm meine Hand.
"Also gut. Dann schließe bitte Deine Augen!". Leise stellte er sich dann hinter mich und räusperte sich. Sanft legte er seine Rechte Hand an meine Hüfte und räusperte sich wieder. Sofort spielte sich das tägliche Szenario in mir wieder ab. Ich blieb wie erstarrt vor Angst stehen und zitterte am ganzen Körper. "Du?". Ich öffnete meine Augen wieder, als sich vor mich stellte und wich sofort weg von ihm. "Es tut mir so leid. Ich schäme mich so dafür! Deswegen, ich ertrage Deine Nähe nicht!"

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"Das ist doch wohl ein schlechter Scherz! Was soll ich denn sagen? Ihr seid doch fleißig über mich rüber!", konterte ich sofort.
"Hast Du überhaupt eine Ahnung wie sich das angefühlt hat? Wie eklig und demütigend? Davon mal ganz abgesehen, das es jeder dem ich begegne gewesen hätte sein können! Da man mir ja die Augen verband!".
Chris hatte keine Ahnung was er dazu sagen sollte. Wie ein kleiner Junge stand er vor mir, mit den Händen tief in den Taschen vergraben. "Und Deine einzige Sorge ist, das Josy davon nichts erfährt?! Was willst Du machen, wenn ich es ihr stecke?". Selbstbewusst stellte ich mich vor ihn und stemmte die Hände in die Seiten.
"Ach komm Helene. Du warst doch ganz froh gewesen, wenn ich da war. Im Gegensatz zu den anderen, ging ich nicht so brutal mit Dir um!" - "Oh wie gütig! Ich kotz gleich, bei Deinem gefasel!".
Flo und Josy wunderten sich mittlerweile, da es so lange dauerte und kamen zu uns. "Schatz, was ist hier los?", legte er seinen Arm um mich und zog mich fest an sich. Auch Josy interessierte es brennend, doch sagte Chris nichts dazu und sah beschämt unter sich. "Es ist nichts wichtiges Schatz.", wand ich mich nun Flo zu. "Sicher?" - "Ja. Es ist alles gut, mach Dir keine Gedanken.". Langdam traten wir alle den Rückweg an zum Auto. Keiner sprach ein Wort dabei. "Helene, wollen wir Morgen dann shoppen gehen zusammen wie besprochen?" - "Muss ich sehen Josy! Ich ruf Dich an.", beendete ich kurz und knapp das Thema und sah giftig zu Chris. "Das hat noch ein Nachspiel! So leicht mache ich es Dir nicht!", steckte ich ihm als er an mir vorbei musste. Dann stiegen wir alle ein und fuhren los. Mein jetziges wissen mit wem Josy da zusammen ist ekelte mich an, auch die wieder hoch kommenden Erinnerungen. So schlug ich die Beine übereinander und sah mir die vorbei ziehende Lanmdschaft an. "Alles gut Helene?", fragte Flo besorgt. "Ja. Mach Dir keine Sorgen.", lächelte ich gequält ihn an und wollte ihn damit auch nicht belasten.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt