Helene und Lea

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"Und die Damen? Was ist für heute so geplant?". Zusammen saßen wir alle am Frühstückstisch.
"Keine Ahnung. Wir sollten den letzten Tag zusammen noch genießen, denke ich.". Denn Flo musste morgen früh wieder los, wegen seiner Show die in ein paar Wochen anstand.
"Bis zum Gerichtstermin, bin ich aber rechtzeitig zurück. Versprochen." - "Das wäre schön. Um ehrlich zu sein, habe ich da schon etwas Bammel vor.". "Das verstehe ich. Dann hast Du das aber endlich alles hinter Dir und kannst besser nach vorne sehen." - "Ja. Aber wir sind dann nur geschieden. Bestraft sind sie trotzdem noch nicht.", ließ ich den Kopf hängen.
Immer noch gab es keine neuen Informationen oder Erkenntnisse über die beiden. Gemeldet hat sich selbst bei mir auch noch niemand, oder besser gesagt mich aufgesucht.
"Ihr seid hier sicher Schatz. Und meine Mutter wohnt doch auch um die Ecke, wenn Du bedenken hast.". Flo versuchte aus jeder Situation das beste heraus zu sehen und sprach mir immer wieder Mut zu.
"Aber was mich interessiert ist, was ist mit dieser Sandy? Ob die da auf mich angesetzt wurde!", richtig sicher war ich mir dabei nicht gewesen. Auch wenn Flo in diesem Punkt seine eigene Meinung hatte. "Nachdem was Du mir erzählt hast, denke ich das sie vielleicht eine Schwester von beiden ist!" - "Ach quatsch. Das wüsste ich doch, wenn sie eine Schwester hatten! Das glaube ich nicht Flo.". "Wie Du meinst. Ich denke aber das da eine Verbindung zwischen denen steht.".

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Für einen Wintermonat, war es heute doch relativ warm gewesen. Man konnte denken, der Frühling startet im Februar schon durch. So gingen wir alle gemeinsam in den Zoo und genossen das herrliche Wetter.
"Tante Lene, schau mal.", deutete Lea zum Bären Gehege. "Ein Liebespaar sind die.". Lea war gar nicht weg zubekommen und beobachtete gespannt die Tiere. "Ob die auch vögeln? So wie Ihr?", posanute sie laut hervor. Allerdings standen um uns herum nur ein Paar weitere Menschen. "Na super. Toll Lea.", brummte ich als Flo angesprochen wurde und nach einem Autogramm gefragt wurde. "Oh und Sie sind doch Helene Fischer, oder?" - "Ja.", nickte ich freundlich und begrüßete sie. Da Flo ausgiebig mit Autogrammen und Fotos beschäftigt war, zog ich mir Lea unauffällig beiseite.
"Ich glaube Du hast mich letztens nicht richtig verstanden oder? Höre auf damit und schon gerade in der Öffentlichkeit!", sprach ich ruhig aber bestimment. "Das ist nicht mehr lustig und es stört auch!" - "Tschuldigung Tante Lene.", sah Lea mich traurig an. "Und wenn jemand anderes Dich fragt wegen Flo und mir, sag bitte nichts dazu. In Ordnung?" - "Ja. Mach ich nicht. Versprochen.". Als dieses geklärt war, gesellten wir uns wieder dazu. Neugierig fragten die eine Dame uns aus. Doch Flo und ich haben nur bis zu einem gewissen Punkt stimmende Antworten. "Sie wären wirklich zauberhaftes Paar.", strahlte sie uns an. "Tante Lene und Flo sind ein Liebespaar.", posaunte Lea zu der Dame raus.

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"Wenn manche Leute sich nichts merken, aber das doch auf alle Fälle!" - "Nun hör auf Dich so auf zuregen Schatz!". Bis wir am späten Nachmittag nach Hause kamen, brodelte es förmlich in mir. Lea verhielt sich mucks Mäuschen still. Sie sprach mich auch gar nicht mehr an, denn meine Blicke sagten wohl alles aus.
"Bringst Du mich nachher ins Bett, Flo? Tante Lene ist böse mit mir." - "Zurecht! Lea, Du bist unmöglich. Helene sagte Dir es vorher noch und was machst Du?".
"Es platzte so aus mir heraus. Entschuldigung.", sah sie Flo traurig an. "Damit ist es auch nicht besser. Geh einfach auf Dein Zimmer und bleib dort!", mahnte ich Lea an. Diesmal natürlich ging sie sofort nach oben, ohne Widerrede.
"Was soll ich denn machen Flo! Das kann so doch nicht weiter gehen. Ich weiß, sie ist erst vier und vielleicht gefallen ihr die Wörter nur. Aber auf Dauer geht das nicht gut.". Auf meine frage fand er da nun auch keine Antwort und sah in die lehre des Raumes. "Vielleicht sollte ich Mama mal fragen, was am besten wäre. Oder was meinst Du?".

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Nach dem Abendessen, rief ich sofort bei Mama an.
"Ja, Helene. Was soll ich Dir da nur raten. Vielleicht musst Du einfach strenger durch greifen. So kenn ich Lea selbst auch nicht wieder. Setze ihr mehr Grenzen auf. Es hört sich so an, als ob sie Dir auf der Nase rum tanzt!" - "Ja, irgendwie schon. Aber andersrum ist Lea auch so lieb.".
Eine lange Zeit telefonierten wir und kamen nur zu dem Ergebnis das ich etwas strenger sein sollte. "Das ist vielleicht auch nur eine Phase und gibt sich wieder, Helene!" - "Ah toll und wann soll das sein?", rollte ich die Augen sah mich nebenbei durchs Fernsehprogramm. Nachdem wir das Gespräch beendet hatten, kam mir Erika in den Sinn. Ab und an schrieben wir mal übers Internet. So dachte ich mir nicht viel dabei und fragte sie. Dabei kam ich auch gleich zum Punkt. "Schatz?", kam Flo die Treppe herunter und sah mich verdutzt an. "Lea fragt, ob Du nochmal bei ihr rein schaust! Oder immer noch böse bist?!" - "Ich bin ja gar nicht böse, aber das geht so nicht weiter mit Lea.". Denn Mama könnte mir auch nicht weiter helfen, da sie Lea so nicht kennt. Aber dennoch ging ich zu Lea, die erwartungsvoll in ihrem Pyjama auf dem Bett saß. "Bist Du immer noch böse auf mich Lene? Das wollte ich doch nicht." - "Das glaube ich Dir Lea. Aber wir müssen uns was anderes überlegen, so kann das auch nicht weiter gehen!". "Vielleicht besuchst Du Oma und Opa mal etwas und..." - "Nein. Ich will bei Dir bleiben!", erklärte Lea mit sofort trotzig.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt