Fuck you!

Kapitel 4 - Das ist sexy!

Pünktlich um 19 Uhr stand Ivy vor meiner Tür. „Hallo Süße!" Sie umarmte mich und lief dann weiter ins Haus.

Sie fühlte sich einfach überall wie zu Hause. Dazu brauchte sie keine Einladung. Ich schloss die Tür hinter hier und folgte ihr in mein Zimmer.

Eigentlich war es ja immer so, dass der Gast dem Gastgeber folgte, aber wie gesagt interessierte das herzlich wenig. Manchmal beneidete ich sie um ihre Offenheit und dass sie sich für nichts schämt. Ihr war wirklich nichts peinlich und gerade deshalb war es immer lustig mit ihr. Sie konnte jeden anquatschen und selbst wenn sie dann eine miese Abfuhr bekam, hatte sie immer noch einen Spruch auf den Lippen und ließ sich nicht durcheinander bringen.

Der einzige der diese Art immer mehr gehasst hatte, war ihr Ex. Dabei waren sie erst durch diese Art zusammengekommen. Er konnte sagen, was er wollte, ich liebte ihre Art und würde sie nie gegen jemand anderen eintauschen.

„Wusstest du, dass Char und Ave dieses Mal auch mitkommen?", riss Ivy mich aus meinen Gedanken. „Nein, warum dass jetzt? Sie waren doch sonst nicht dabei!", sagte ich überrascht.

„Tja, sie haben bei ihren Eltern gebettelt und da sie herausgefunden haben, dass Eth und Liam auch gehen, haben sie zugestimmt. Immerhin werden sie bald 17." Ich stöhnte. „Das heißt wir dürfen wieder die Aufpasser spielen." „Genau. Wir werden Eth und Liam nicht mit dieser Aufgabe alleine lassen", sagte Ivy bestimmend. „Ja, wir sollten uns aber von ihnen nicht die Stimmung verderben lassen."

Ivy nickte und fing dann an in meinem Zimmer auf und ab zu hüpfen. „Du hast Recht. Ich bin immerhin voll in Partylaune." Ich grinste. „So tanzt du nachher aber nicht.", sagte ich, als Ivy noch dazu wild mit den Armen wedelte und wir beide fingen an zu lachen.

„So jetzt ist Schluss mit lustig! Wir machen uns jetzt fertig! Ich will, dass du heiß aussiehst und die Jungs bei deinem Anblick in Ohnmacht fallen.", sagte Ivy ernst, nachdem wir uns beruhigt hatten. „Du übertreibst! So geil kann man nicht aussehen!", sagte ich augenverdrehend.

„Schätzchen, du unterschätzt dich und mein Talent. Du hast immerhin die besten Voraussetzungen. Du siehst auch ohne Schminke echt gut aus und meinen Schminkkünsten wirst du heiß aussehen. Andere müssen mit Schminke ihre Hässlichkeit überdecken und bei dir müssen wir sie nur etwas betonen. Glaub mir du wirst geiler aussehen als jemals zuvor und..." Sie wedelte mit vier Tüten vor meinen Augen rum. „...ich habe uns superheiße Outfits besorgt."

Sie grinste mich pedomäßig an und wackelte dabei mit den Augenbrauen. „Man, Ivy! Das hättest du doch nicht machen müssen." „Oh doch! Wir beide brauchten mal etwas Neues! Sieh es einfach als ein Geschenk unter Freundinnen!" Ich stöhnte. „Das macht es nicht besser! Jetzt habe ich das Gefühl, ich müsste dir auch was schenken." Ivy legte eine Hand auf meine Schulter. „Mach dir darüber keine Gedanken, Süße. Das Geld ist nicht wichtig, außerdem merken meine Eltern das sowieso nicht, so viel wie ich bestelle und shoppen gehen. Also warum sollte ich meiner besten Freundin keinen Gefallen tun?"

Sie hatte Recht. Die Browns hatten genug Geld und Ivy bekam jeden Monat eine Menge Taschengeld und was sie damit machte, war ihren Eltern egal. Es war nicht das erste Mal, dass sie mit etwas kaufte und wenn ich sie irgendwohin einladen wollte, lehnte sie jedes Mal ab, mit der Begründung, dass ich mein selbst verdientes Geld für wichtigere Dinge ausgeben sollte. Sie denkt nur, dass mein Vater mir kein Geld geben möchte, da er für etwas spart. Ganz gelogen war das nicht. Ich konnte ja nicht sagen, dass wir arm waren, da wir in einem riesigem Haus wohnten und mein Vater ein sehr angesehner Geschäftsführer ist. Also hatte ich diese Ausrede erfunden und sie glaubte mir.

Ab und zu hatte ich mal heimlich ihre Rechnung mit bezahlt. Danach war sie zwar etwas sauer, versucht dann aber immer solche Situationen zu vermeiden. Dann musste ich mich immer etwas schlauer anstellen, aber es gelang mir immer seltener. Sie durchschaut die Menschen einfach zu leicht, die sie kennt.

„Dann lass uns mal beginnen." Wieder riss Ivy mich aus meinen Gedanken. Ich schloss meine Augen und schon pinselte Ivy drauf los. Sie konnte das echt gut und deshalb vertraute ich ihr da voll und ganz. Flink huschten verschiedene Pinsel über mein Gesicht und ab und zu mal auch ihre Finger. Es war ein sehr angenehmes Gefühl.

Kurze Zeit später befahl sie mir die Augen zu öffnen und ich tat dies. Dann tuschte sie mir noch die Wimpern.

„Fertig!", sagte sie und steckte die Wimperntusche wieder zurück in ihr Köfferchen. Ich wollte gerade aufstehen, doch sie hielt mich zurück.

„Noch nicht in den Spiegel gucken! Ich will erst, dass du dich umziehst." Sie lief schnell zu den Tüten und kramte in zwei von ihnen rum. Dann zog sie Unterwäsche, eine Hose, Schuhe und ein Top raus. Nein! Top konnte man dass nicht mehr nennen. Fast mehr einen BH in schwarz. Die Hose war eine schwarze Lederhose und dazu silbern glitzernde Superstars.

„Das ziehe ich nicht an! Vielleicht du Schuhe, aber das Oberteil auf keinen Fall!", sagte ich und zeigte auf das Oberteil.

„Oh doch! Das wirst du, Schätzchen! Das ist sexy!"

Im Bild Ethan (Eth) Hilton