Mein Handy gab ein Summen von sich. Ich hatte eine neue Nachricht von Ivy. Sie wollte, dass wir uns nach meiner Schicht alle im Fast & Delicious treffen. Ich sagte zu. Ich freute mich die anderen wiederzusehen. Das letzte Mal ist jetzt auch schon fast eine Woche her. Eine echt lange Zeit, wenn man weiß, dass wir uns so gut wie jeden Tag treffen.Ich steckte mein Handy zurück in die Hosentasche. So langsam sollte ich mich echt beeilen. In einer halben Stunde beginnt meine Schicht schon. Zum Glück war Vini so nett kurz auf mich zu warten und fuhr mich dann zur Arbeit.
„Du und Leo ihr versteht euch ganz gut?"
Mein Satz klang eher wie eine Frage und nicht wie eine Feststellung.
„Er ist gar nicht so übel. Er kann echt ganz nett sein. Ich glaube, dass er sich nur vor den Mädels beweisen muss.", sagte er nachdenklich.
„Wenn du meinst." Ich zuckte mit den Schultern.
Vini parkte das Auto direkt vor dem Personaleingang des Fast & Delicious.
„Danke fürs Fahren."
„Immer gerne. Kommst du nachher?"
Ich nickte und stieg dann aus dem Auto. Er winkte noch kurz und setzte dann das Auto zurück, um dann mit quietschenden Reifen loszufahren. Dieser Spinner!
Das Fast & Delicious war heute nicht so voll. Ein paar aus einer Stufe unter mir saßen in einer Ecke, in einer anderen saß ein frischverliebtes Paar und die ältere Frau war wieder da. Sie kam gerade, als ich dem Paar ihre Bestellung brachte. Ich brachte sie zu ihrem üblichen Platz.
„Heute kommen meine beiden Enkel. Dann kannst du sie mal kennenlernen.", erzählte sie.
„Sie müssten jeden Augenblick auftauchen. Ich habe dir ja nur von dem Unvernünftigen erzählt, aber ich habe noch einen. Er ist sehr nett und seit kurzer Zeit läuft er immer mit einem Lächeln im Gesicht rum. Ich glaube, er ist verliebt. Ich hoffe, dass ich sie noch kennen lernen darf."„Das werden sie sicher noch.", spreche ich ihr gut zu.
„Weißt du manchmal verstehe ich nicht, warum die beiden Zwillinge sind. Sie sehen sich weder ähnlich noch haben sie viel gemeinsam. Aber entschuldige, ich wollte dich nicht von der Arbeit abhalten. Ich hätte gerne einen grünen Tee, solange ich auf die beiden warten."
„Sie halten mich nicht von der Arbeit ab. Heute ist nicht so viel los. Ihr Tee kommt sofort."
„Du bist echt ein liebes Mädchen. Ich wäre gerne deine Oma."
Sie lächelt mich an. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte. Ich war echt gerührt. Sowas hat bis jetzt noch nie jemand zu mir gesagt. Meine Verwandten kannte ich nicht wirklich. Mein Vater verbot mir auch den Kontakt zu ihnen und dann sagt eine fremde Frau sowas nettes zu mir. Ich kann gar nicht in Worte fassen wie sich das anfühlt.
„Danke, dass ich wirklich nett von Ihnen."
Ich lächelte sie an.
„Nenn mich doch einfach Marry und duze mich bitte. Dann fühl ich mich nicht so alt."
„In Ordnung, Marry. Du kannst mich Maddie nennen."
Ich fühlte mich komisch dabei sie zu duzen, aber sie war so freundlich.
„Freut mich, Maddie. Aber jetzt solltest du wirklich arbeiten. Ich rede schon wieder zu viel."
Ich lächle sie nochmal an und gehe dann hinter die Theke um ihren Tee vorzubereiten. Währenddessen ging die Eingangstür auf und ein junger Mann betrat das Fast & Delicious. Er war so um die zwanzig und ziemlich gut gebaut. Ich war noch nicht mit dem Tee fertig, so konnte ich noch nicht zu ihm gehen, um ihn einen Tisch anzubieten. Wie sich aber herausstellte brauchte er das auch gar nicht. Er ging direkt zu Marry und begrüßte sie mit einem Kuss auf die Wange. Das scheint dann wohl einer ihrer Enkel zu sein. Sie strahlte über das ganze Gesicht und schien sich wirklich zu freuen, dass ihr Enkel da war.
Mit dem Tee in der Hand ging ich auf ihren Tisch zu.
"Hier dein Tee." Es fühlt sich immer noch seltsam an sie zu duzen.
"Dankesehr. Darf ich dir meinen Enkel Adam vorstellen?" Sie wandt sich zu Adam. "Adam, das ist Maddie. Die nette Kellnerin von der ich dir erzählt hab."
Adam grinste mich schief an. "Ja, ich erinnere mich." Etwas leiser sagte er:" Sie erzählt sehr viel von dir." Und dann zwinkerte er mir zu.
"Adam!" Marry sah ihn streng an. "Ich hab das genau gesehen. Wag es ja nicht! Sie ist viel zu gut für dich! Außerdem hast du nicht eine Freundin?"
Ich musste grinsen. Marry war echt niedlich.
Adam rollte mit den Augen und seufzte. "Wir haben uns gerade getrennt."
"Na, wen wundert das noch."
Ich versuchte das Thema zu wechseln. Schließlich musste ich arbeiten. "Darf ich dir was bringen?"
"Ein Weizen und vielleicht deine Handynummer." Er zwinkerte wieder.
"Adam!" Marry sah ihn vorwurfsvoll an. Doch ihn schien das nicht wirklich zu interessieren.
"Lass sie ihn Ruhe!"
Ohne, dass ich es gemerkt hatte, war noch eine Person hinzugetreten, dess Stimme mir sehr bekannt vorkam. Ich drehte mich langsam um und starrte auf eine ziemlich muskulöse Brust, Mein Blick ging weiter über ein markantes Kinn, eine gerade Nase und schließlich hin zu wunderschönen blauen Augen, die etwas finster auf etwas hinter mir starrten.
"Ist ja schon gut." Hörte ich hinter mir Adams Stimme.
In diesem Moment trafen sich Linus und mein Blick. "Hei."
Ich schien wie gelehmt zu sein. Wir standen uns so nahe, dass vielleicht grad noch eine Hand zwischen uns passen würde. Trotzdem konnte ich grad noch ein "Hei" rausbekommen, das sich eher wie ein Krächzen anhörte.
"Ihr kennt euch also schon."
Marrys Stimme durchbrach diesen komischen, aber dennoch schönen Moment. Ich drehte mich wieder zu ihr um.
Bevor ich antworten konnte, sagte Linus schon: "Ja. Ich helfe ihrem Team. Sie wollen auch bei den Championship of Schools mitmachen. Erinnerst du dich noch?"
"Ja natürlich. Du warst so großartig.", lächelte sie ihn an und dann zwinkerte sie mir kurz zu, als Linus sich wieder mir zuwandte.
"Kannst du mir vielleicht eine Cola bringen?"
"Ja natürlich. Kommt gleich."
Ich drehte mich wieder um, um die Bestellungen zu holen. Während ich hinter der Theke stand, beobachtete ich die Drei. Sie hatten ihre Köpfe zusammengesteckt und redeten sehr leise, sodass ich nichts hören konnte. Aber anhand von den bösen Blicken, die Marry grad Adam zuwarf, sagte sie wohl nichts nettes. Dann aber wurde ihr Blick wieder sanfter und sie grinste Linus an. Während sie sprach, flog immer mal wieder der Blick zu mir. Sie schienen jetzt über mich zu sprechen. Was sie wohl sagen? Ich würde sehr gerne wissen, was sie über mich denken und erzählen.
Mit der Cola und dem Weizen näherte ich mich wieder ihrem Tisch. Kurzerhand verstummte ihr Gespräch. Sie schienen tatsächlich über mich gesprochen zu haben.
DU LIEST GERADE
Fuck you!
Teen Fiction„Ich lass dich erst los, wenn du mir sagst, warum du so kalt bist und was ich dir getan hab!" Er sah mich ernst an. „Das kann dir doch egal sein!" „Mir ist es aber nicht egal!" „Sollte es aber!" Ein aggressiver Vater, eine tote Mutter und feige Brü...