Kapitel 22 - Die Aussicht links ist besser!

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Maddies POV

„Wir sind da!"

Durch die Stimme von Mr. Carpenter, der durch den Lautsprecher im Bus spricht, werde ich wach. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich richtete mich langsam auf und merkte, dass meine Wange ein wenig schmerzte. Ich wusste gar nicht, dass Vini eine so knochige Schulter hatte.

„Schön geschlafen?"

Immer noch leicht verschlafen, drehte ich meine Kopf zu Vini und nickte. Von was hatte ich nochmal geträumt? Keine Ahnung! Ich habe es schon wieder vergessen.

Der Bus hat schon längst angehalten und die ersten Schüler springen übermotiviert aus dem Bus. Ich hingegen hatte Mühe überhaupt die Umwelt um mich herum wahrzunehmen und dann musste ich auch noch aufstehen. Ich nahm meine Tasche von meinem Sitz und folgte Vini nach draußen.

Kaum verließ ich den Bus, musste ich meine Augen direkt zusammenkneifen. Ich kramte in meiner Tasche und zog sofort meine Sonnenbrille raus. Es wurde zwar erst Frühling, aber eine Sonnenbrille ging immer. Sie gibt einem das Gefühl, dass schon Sommer ist und somit bald der Abschluss erledigt. Es war heute auch ziemlich warm, weshalb die ersten schon ihre Pullis auszogen und im T-Shirt rumliefen. Zu ihnen gehörten auch Vini, Leo und natürlich Linus.

Wir holten unser Gepäck und versammelten uns alle um Mr. Carpenter, der auch direkt mit seiner Ansprache begann.

„Ich hoffe erstmal, dass ihr alle eine angenehme Busfahrt hattet. Wie ihr wisst, ist das hier keine Vergnügungsfahrt, sondern wir sind hier um hart zu trainieren. Ich würde euch bitten das ernst zu nehmen. Es gibt natürlich Regeln. Zuerst einmal herrscht absolutes Alkoholverbot während unseres Aufenthalts."

Man hörte vereinzeltes Gestöhne.

„Ich meine es ernst. Erstens gehört sich das als Sportler sowieso nicht und zweitens wollt ihr alle fit sein. Ihr könnt noch genug trinken, wenn wir unseren Sieg feiern."

Er strahlte dabei so ein Selbstvertrauen aus, als wüsste er schon längst, dass wir gewinnen werden. Nur da werden sehr viele Schulen teilnehmen und da werden auch sehr gute Schüler dabei sein.

„Dann gibt es noch den regelmäßigen Tagesablauf. Ich gebe ihn euch zusammen mit eurem Zimmerschlüssel. Wir haben zweier, dreier und vierer Zimmer. Ich werde euch dann jetzt die Schlüssel geben und den Tagesplan. Ihr könnt sofort in euer Zimmer gehen und euch umziehen. Training beginnt in einer  Stunde. Das erste Zimmer teilen sich Madison und Lily."

Ich lief vor zu Mr. Carpenter und nahm den Schlüssel. Lily nahm sich den Plan.

„Zimmer 1."

Wir grinsten uns an und hingen in Richtung Hoteleingang. Mr. Carpenter hatte anscheinend schon eingecheckt, da wir nichts machen mussten. Wir fanden heraus, dass unten die Küche und der Essensaal waren und eine Bar. In den darüberliegenden Stockwerken waren die Zimmer. Unser Zimmer war logischerweise im ersten Stock ganz vorne. Ich schloss die Tür auf und trat ein. Hinter mir kam Lily durch die Tür und machte sie wieder zu, bevor sie abschloss.

Das Zimmer war nicht besonders groß. Es gab zwei Betten, die gegenüber standen und zwei kleine Schränke direkt hinter den Betten. Auf der rechten Seite gab es hinter dem Schrank noch eine Tür, die wahrscheinlich zum Badezimmer führte. Es gab auch noch ein kleines Fenster und eine Tür, die auf einen Balkon führten.

Ich schmiss meinen Koffer und meine Tasche auf das linke Bett und ging anschließend zum Fenster. Ich riss die Vorhänge auf und öffnete die Balkontür. Lily folgte mir, nachdem sie ihren Koffer auf das rechte Bett gelegt hatte.

Man hatte eine tolle Übersicht über die Anlage. Das Stadion war direkt hinter dem Hotel. Drumherum gab es noch zwei Fußballplätze, ein Baseballfeld und noch ein paar weitere. Es wirkte recht nett hier.

„Die Aussicht ist schön.", sagte ich zu Lily und grinste sie an.

Sie war eine echt nette Person. Ab und zu mal habe ich mich mit ihr unterhalten. Sie und Noah haben eigentlich perfekt zusammengepasst. Schade, dass sie nicht mehr zusammen sind.

„Die Aussicht links ist besser.", flüsterte sie mir zu.

Ich schaute nach links und ratet mal, wer auf den Balkon neben uns stand. Genau! Linus! Und nicht irgendwie! Nein! Er trug noch nicht mal ein T-Shirt. Lily hatte recht, die Aussicht war nicht schlecht. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er rausgekommen war. Er lächelte mich an und ich lächelte zurück.

Kurz darauf traten drei weitere Personen auf den Balkon. Natürlich auch ohne T-Shirt. Darunter waren Leo, Noah und Vini. Als Lily Noah sah seufzte sie und ging wieder zurück ins Zimmer.

„Wir haben gerade erst das Zimmer betreten und Leo hat es schon zu einem Saustall gemacht.", beschwerte sich Vini.

Ich lachte nur. „Heul nicht so viel rum."

„Das stimmt doch gar nicht. Es ist total ordentlich.", verteidigte sich Leo.

„Hast du dir mal dein Bett angeguckt?", mischte sich nun auch Noah ein.

„Wieso das sieht doch gut aus."

Noah und Vini seufzten frustriert auf. Ich schaute zu Linus und der verdrehte nur die Augen.

„Wir habe ich es nur verdient mit einem Idioten wie dir in einem Zimmer zu sein.", beschwerte sich nun Vini.

Also manchmal benahm er sich entweder wie ein Kind oder eine Heulsuse von Mädchen.

Bevor ich mir noch mehr anhören musste, ging ich zurück in mein Zimmer. Dort räumte Lily gerade ihre Sachen ein. Ich schloss mich ihr an.

„Noah ist manchmal echt ein Arsch.", sagte Lily auf einmal. „Er baut nur scheiße."

Ich hörte, dass sie kurz vor dem Weinen stand und ging deshalb zu ihr, um sie in den Arm zu schließen. Das brachte sie dazu noch mehr zu heulen. Nach einiger Zeit hörte man nur noch ein leises Schluchzen.

„Wenn du jemanden zum Reden brauchst. Ich höre dir zu."

„Danke."

Die drei Tage werden noch ganz lustig und vielleicht vertragen sich ja Noah und Lily wieder.

Fuck you!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt