Kapitel 12 - Noch mehr Ärger

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Vor der Auffahrt meines Zuhauses stieg ich aus, nachdem ich mich von Vini verabschiedet hatte. Ich wollte dieses Haus nicht betreten! Vor allem als ich frische Reifenspuren im Kies entdeckte. Er war schon zu Hause.

Langsam ging ich die Auffahrt entlang. Trotz, dass ich wirklich langsam lief, war ich viel zu schnell an der Haustür. Ich schloss sie auf und betrat die Eingangshalle.

Im Wohnzimmer brannte Licht und ich musste es betreten, um in mein Zimmer zu gelangen, da es leider keinen anderen Weg gab.

Vorsichtig betrat ich das Wohnzimmer und schaute mich kurz um. Ich sah meinen Vater auf der großen Couch sitzen, mit einem Glas mit orangener Flüssigkeit in der Hand. Wahrscheinlich einer von seinen Whiskys.

Ich versuchte mich vorsichtig zur Treppe zu schleichen, aber mein Vater bemerkte mich, bevor ich fünf Schritte gemacht hatte.

„Wo warst du?" Seine Stimme zog schneidend durch die Luft.

„Arbeiten." Meine Stimme war ein wenig zu zittrig.

„So lange? Normalerweise bist du früher zu Hause!" Er drehte sich langsam zu mir um. Seine kalten, dunklen Augen sahen direkt in meine. Keine Spur von Freundlichkeit war in ihnen zu erkennen. Nicht mal ein Hauch von Freude, dass ich da war. Das Einzige was ich erkennen und auch spüren konnte, war die Kälte die sie ausstrahlten, als hätten sie nie anders gewirkt.

„Ich war heute später dran.", log ich und versuchte mein Zittern zu unterdrücken, da es meine Stimme nur noch schlimmer machte.

„Dann will ich dir dieses eine Mal glauben. Wie ich gesehen habe, hast du dieses Mal an mein Bier gedacht. Stell noch mal zwei Flaschen in den Kühlschrank!" Damit drehte er sich wieder um und schaltete den Fernseher ein.

Was war das den jetzt? Er verhielt sich wieder so wie bevor er mich geschlagen hatte. Was war nur los mit ihm?Vielleicht hat er auch noch nicht so viel Alkohol intus.

Ich stellte das Bier in den Kühlschrank und ging dann in mein Zimmer. Mein Vater ignorierte mich einfach. So wie ich es gewohnt war.

Das einzige was mir noch Sorgen bereitete, wie ich ihm erklären sollte, dass ich drei Tage lang weg bin. Sollte ich ihn anlügen? Dazu müsste mir aber erst einmal eine passende Ausrede einfallen, die er auch glaubt. Das würde nicht einfach werden. Vor allem sollte ich mir bis Sonntag etwas einfallen lassen, sonst wäre alles vorbei.

Ich beschloss mir später darüber Gedanken zu machen und mich erst einmal auf meine restlichen Hausaufgaben zu konzentrieren. Außerdem schrieb ich übermorgen auch noch Bio und dafür sollte ich noch etwas lernen.

Um Mitternacht ließ ich mich dann erschöpft ins Bett fallen. Wenigstens würde ich ein wenig mehr schlafen als gestern. Ich hörte wie mein Vater auch ins Bett ging.

Es ist schon komisch, dass er heute etwas freundlicher war als sonst.

Ich konnte mir keine Gedanken mehr darum machen, da ich so müde war, dass ich sofort einschlief.

~•~

Ich wurde davon wach, dass jemand rumpolterte. Ich blinzelte verschlafen und sah auf meinen Wecker. 3:00 Uhr morgens.

Auf einmal wurde meine Zimmertür aufgerissen und mein Vater stürmte wütend ins Zimmer.

„Seit wann lädst du Freunde um 3 Uhr morgens zu dir ein! Kannst du mir das erklären? Und dann noch ein Junge!"

Ich konnte sehen, dass er vor Wut tobte  innerlich. Das konnte nur bedeuten, dass ich heute doch nicht verschont blieb. Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, spürte ich schon ein brennendes Stechen in meiner Wange. Ich war sicher seine Hand hatte einen Abdruck hinterlassen.

„Du weißt, dass ich Besuch hasse! Vor allem nachts! Noch einmal und du kannst was erleben!"

Er rauschte wieder zur Tür raus und ließ sie mit einem lauten Knall hinter sich zu schlagen. Total verdattert saß ich da.

Von was sprach er?

Und vor allem wer war dieser Junge?


Fuck you!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt