Kapitel 6 - Für sein Bett vielleicht!

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Würde er mich nicht so anschauen, hätte ich nicht gedacht, dass er zu uns will. Auch Ivy hatte mittlerweile gemerkt, dass ich aufgehört hatte zu tanzen und sah mich fragend an. Ich deutete leicht mit dem Kopf hinter sie und sie folgte meinem Blick.

Ivy drehte den Kopf wieder zu mir. „Der ist mega heiß, schaut dich durchgehend an und kommt zu dir. Das ist deine Gelegenheit!" Sie war total aus dem Häuschen.

Ich habe auch noch nie wirklich geflirtet. Ich blockte immer ab, bevor sie mir zu nahe treten konnten. Ivy war meistens zu den Zeitpunkten nicht da oder sie stand entsetzt daneben und ich durfte mir danach eine Standpauke anhören, von wegen ich könne ruhig ein wenig Spaß haben und es musste ja nichts ernstes werden.

Dieses Mal hatte ich das Gefühl es würde nicht so einfach werden. Aber was sollte ich mit einem Typen? Ihn meinen Vater vorstellen, nur das er endgültig ausflippt und dann noch einer Person schadete, die mir am Herzen liegt? Nein, danke! Da blocke ich lieber ab, damit ich auch ja nicht auf dumme Gedanken kam. Ich durfte mich nicht verlieben, nicht solange ich noch bei meinem Vater wohnte. Das würde nur unnötige Probleme schaffen und das lässt sich vermeiden.

Mittlerweile stand der Typ direkt vor uns und lächelte mich, dann kurz Ivy an, bevor sein Blick wieder zu mir zurück ging.

„Hi Mädels! Euch kenne ich ja gar nicht! Gefällt euch meine Party wenigstens?", sagte er.

Alleine schon für das 'hi Mädels' hätte ich ihm eine reinhauen können. Billiger ging es nicht!

„Ja sehr! Dir doch auch nicht war?" Ivys Ellenbogen fuhr mir in die Seite.

„Ja klar!", sagte ich ohne eine Miene zu verziehen, der sollte sich jetzt bloß nichts einbilden! So einer hat keinen Blick verdient. Etwas irritiert blickte er mich an, fing sich aber gleich wieder.

„Ich bin Linus, der Gastgeber und ihr seid?" Ach, deshalb so eine dumme Frage! Mensch, war das trotzdem echt billig! Der Typ, ich will seinen Namen nicht nennen, sah so aus als suche er sich eine Bettgesellschaft. Er sah aus wie ein Arschloch.

„Ich bin Ivy!" Sie lächelte ihn an. Dann glitt sein Blick zu mir und er zog fragend die Augenbraue hoch.

„Madison.", gab ich knapp von mit immer noch mit dem gleichen Gesichtsausdruck wie vorher.

„Schön euch kennenzulernen. Ich muss dann auch noch ein paar andere begrüßen, würde mich freuen wenn ich mit dir nachher einen Drink trinken könnte.", fügte er mit einem Zwinkern in meine Richtung dazu.

Ich sagte ja: Arschloch!

Das Arschloch verschwand wieder in der Menge und ich machte mich schon auf eine Standpauke von Ivy gefasst, die nicht lange auf sich warten ließ.

„Sag mal spinnst du? Der war ja mal sehr interessiert."

„Arschloch!", fuhr ich dazwischen.

Ivy sah mich fassungslos an. „Was?"

„Er ist ein typisches Arschloch!", gab ich wieder.

„Nein, ist er nicht! Er wollte nur mit dir reden und du bist so kalt zu ihm! Ja, ich gebe zu es war ein wenig billig, aber er schien ernsthaft interessiert!", fuhr Ivy fort.

„Für sein Bett vielleicht!", funkte ich wieder dazwischen.

Ivy packte mich an den Schultern und schüttelte mich. „Jetzt hörst du aber auf! Ich will, dass du dich nachher normal mit ihm unterhältst! Hast du mich verstanden?"

„Und was wenn ich nicht will?", gab ich trotzig zurück.

„Das ist mir egal, Fräulein! Du wirst sehr nett zu ihm sein und keine Wiederworte!"

Manchmal verhielt sie sich wie meine Mutter, die ich nicht hatte und gerade nervte es einfach nur! Am besten sagte ich nichts.

Ich nickte nur und so gab sie sich zufrieden. Ich weiß, dass ich das nachher sowieso auf meine Art mache und ich hoffe Ivy bekam das nicht mit! Ich will nicht wissen, was dann passiert.

Wir tanzten noch ein wenig, bevor Ivy anfing sich mit irgendeinem Jungen zu unterhalten.

Ich ging zu der kleinen Theke, die zum Ausschank diente und lehnte mich mit dem Rücken dagegen, nicht bevor ich mir einen Bacardi-Cola bestellt hatte. Wie man merkt, trinke ich den sehr gerne.

Nach kurzer Zeit wurde mir ein Glas rüber geschoben und ich nahm es dankend an. Dann drehte ich mich wieder um und ließ meinen Blick über die Tanzenden schweifen. Ivy war mittlerweile wild am knutschen, während Ave und Char in einer Ecke tanzten. Knapp daneben entdeckte ich Vini, Eth und Liam, wobei Liam und Eth ihre Schwestern ständig im Auge hatten.

„Hi!", sagte eine Stimme neben mir und ich zuckte erschrocken zusammen. Wütend schaute ich denjenigen an und wurde von dem grinsenden Arschloch überrascht. Er wollte also wirklich mit mir trinken.

„Erschreck mich nicht so!", gab ich grummelnd zurück.

„Warum so schlecht drauf?", fragte er mich grinsend.

„Ich hab kein Bock mit dir zu reden!"

Ich schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an, aber ihn schien das nicht sonderlich zu interessieren.

„Normalerweise fallen mir alle sofort um den Hals!", sagte er mit einer Unschuldsmiene.

„Ich bin aber nicht alle!", gab ich pampig zurück.

„Das finde ich gut! War auch nur ein Test!"

Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch, dabei vergaß ich ihn wütend anzuschauen.

„Du hast ja auch eine anderen Gesichtsausdruck außer wütend und gelangweilt!" Er lachte.

War das gerade sein Ernst? Ich verstand ihn einfach nicht und wusste somit nicht was er von mir wollte.

„Weißt du was? Verpiss dich einfach!"

Der Typ brachte mich echt zu Weißglut!

„Und was ist wenn ich nicht will?" Neckend grinste er mich an.

„Dann trete ich dir in den Arsch!", sagte eine bekannte Stimme von hinten.

Zum Glück!

„Vor dir habe ich keine Angst!", gab das Arschloch zurück.

Ich drehte mich zu Vini um und er schien zu verstehen. Telepathie! Er legte den Arm um meine Schultern und zusammen gingen wir zu Eth und Liam.

Mein Glas nahm ich mit, obwohl ich langsam merkte, dass ich ein wenig viel intus hatte. Aber das machte den restlichen Abend um so spaßiger und das Arschloch ließ sich nicht mehr blicken!

Oben Charlotte Harper!

Fuck you!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt