Während der Rest nach draußen ging, gingen Vini und ich zum Raum 215.
Da wir gerade in der Nähe Unterricht hatten, war es gar nicht so weit.Wir betraten den Raum. Es war noch keiner da, wir waren die Ersten. Vini und ich ließen uns auf zwei Plätze in der letzten Reihe fallen und warteten auf den Rest.
Kurz darauf betraten noch zwei weitere Schüler das Klassenzimmer, deren Namen ich nicht kannte. Ich hatte sie schonmal auf dem Flur gesehen.
Danach kam Leo. Als er mich sah, winkte er kurz mit seinem ekligem Grinsen und steuerte direkt auf uns zu. Ich sah zu Vini und synchron verdrehten wir die Augen.
„Na, Maddie!", sagte Leo und ließ sich auf den Platz neben mir fallen.
Als ich nicht antwortete, fuhr er fort: „Wir beide, zusammen bei den 'Championship of Schools'! Wir haben so viel gemeinsam und werden ein super Team sein."
„Ich bin auch noch dabei!", sagte Vini von meiner anderen Seite und hob seine Hand, um seine Worte zu untermauern.
Leo funkelte ihn wütend an. „Mit dir rede ich doch gar nicht! Ich rede nur mit Maddie, meiner Seelenverwandten!"
Vini und ich mussten lachen. „Wer sagt denn, dass nicht Maddie und ich die Seelenverwandten sind. Wir nehmen ja beide an den 'Championship of Schools' teil und haben so viel gemeinsam!", konterte Vini und zog provozierend eine Augenbraue nach oben.
Leo funkelte ihn ein letztes Mal wütend an, bevor er sich beleidigt nach vorne drehte.
Mittlerweile hatte sich der Raum gut gefüllt. Ein paar Leute kannte ich und einige waren auch in meinen Kursen, von denen ich nicht alle Namen kannte. Schon traurig, wenn man eineinhalb Jahre mit den gleichen Personen in einem Kurs ist und immer noch nicht ihre Namen kennt.
Kurz darauf kam Mr. Carpenter durch die Tür. „Entschuldigt die Verspätung! Ihr müsst hier nicht allzu lange sitzen. Ich habe nur ein paar Informationen für euch und einen Zettel, dann dürft ihr wieder springen!"
Er gab jedem von uns zwei Zettel. „Wir fahren nächste Woche von Montag bis Mittwoch ins Trainingslager. Ich würde gerne alles mit euch genau besprechen und dafür wird eine Pause nicht reichen. Deshalb würde ich vorschlagen wir treffen uns heute Abend alle und besprechen es in Ruhe. Dann könnt ihr auch Fragen stellen. Seid ihr damit einverstanden?"
Alle außer mir nickten. Ich hatte heute Schicht. Da konnte ich unmöglich fehlen.
„Mr. Carpenter?", rief ich.
„Ja?"
„Ich muss heute von 16 Uhr bis 19 Uhr kellnern."
„Dann können wir uns danach treffen. Wo kellnerst du?"
„Im Fast & Delicious.", antwortete ich.
„Das ist doch perfekt. Dann treffen wir uns um 19 Uhr dort und wir können auch alle zusammen essen, wenn es euch nichts ausmacht."
Alle nickten.
„Gut, dann wäre das erledigt. Lest bitte bis heute Abend die Informationszettel durch. Bevor ich es vergesse! Wir bekommen Hilfe von einem Sportstudenten! Ihr lernt ihn heute Abend auch kennen. Dann bis später."
Mit diesen Worten verschwand Mr. Carpenter. Die ersten Mädchen fingen an zu tuscheln und ich hörte Sachen wie „Hoffentlich ist er heiß!" oder „Der hat doch mit Sicherheit viele Muskeln!" heraus. Das war ja echt schrecklich, sich sowas anhören zu müssen! Achten diese Mädchen etwa nur auf das Äußere? Man ist das billig! Charakter ist doch auch wichtig! Aber wahrscheinlich brauchen sie einfach nur jemanden den sie wieder anhimmeln können und wer eignet sich da besser als ein Sportstudent?
Ich hoffe, dass er uns wirklich helfen kann und nicht nur so ein Dummschwätzer ist, der nichts auf die Reihe bekommt, sondern nur gut aussieht.
Die Meisten waren mittlerweile aufgestanden und auf dem Weg nach draußen. Auch Vini und ich erhoben und und wollten gehen. Beinahe hatte ich Leo vergessen, aber er höchstpersönlich erinnerte mich daran, dass er auch noch da war.
„Ihr wolltet doch nicht gerade ernsthaft alleine gehen?", fragte er mich und tat so als wäre er schockiert.
„Doch wollten wir!", antwortete ich ihm ohne ihn auch nur anzugucken.
„Glaub mir! Eines Tages wirst du mich lieben und mich nie wieder loslassen können! Ich weiß es! Tief in deinem Herzen liebst du mich!" Er fasste sich theatralisch ans Herz.
„Du solltest nicht so viel träumen, sondern mal in der Realität ankommen! Da wird das nämlich niemals passieren!" Ich schaute kurz zu ihm und dann zu Vini und wir verdrehten synchron die Augen.
„Du wirst sehen!" Mit diesen Worten verschwand er und Vini und ich waren wieder alleine.
„Zum Glück ist er weg!" Ich atmete erleichtert aus.
„Ich dachte, wir werden ihn nie los! Aber gib's zu eigentlich magst du ihn!" Vini zog provozierend eine Augenbraue hoch.
„Fang du jetzt nicht auch noch damit an!", sagte ich genervt und boxte ihm spielerisch in den Oberarm. Er verzog sein Gesicht und tat so als hätte er Schmerzen.
„Sorry!", sagte ich ironisch.
„Entschuldige dich nicht, wenn es dir sowieso nicht leid tut!", sagte er grinsend.
„Da hast du Recht! Es tut mir wirklich nicht leid! Also ziehe ich die Entschuldigung zurück! Aber es tat ja sowieso nicht weh, so wie du jetzt guckst!"
Daraufhin konnte er nichts mehr erwidern, da wir schon beim Rest angekommen sind. Sie unterbrachen ihr Gespräch, als wir dazukamen.
„Über was habt ihr gerade gesprochen, dass ihr auf einmal so ruhig seid?", fragte Vini neugierig. Auch ich war neugierig.
Sie blickten sich alle nochmal an, bevor Ivy es aussprach: „Wir haben uns nur über Maddies Make-Up unterhalten. Kannst du uns verraten was du da gemacht hast?"
„Ich wollte nur was ausprobieren!", sagte ich entschuldigend. Das mein Kiefer blau war, konnte ich ihr schlecht sagen und das war das Erstbeste was mir gerade in den Sinn kam.
„Dann mach das bitte nie wieder! Entschuldige, dass ich so direkt bin, aber es sieht echt scheiße aus!"
Das ist doch der Sinn von Freundinnen, dass sie immer ihre ehrliche Meinung dazugaben. Obwohl ich es in diesem Fall selber wusste, aber lieber das in Kauf nehmen, als die ganzen Fragen. Ich wüsste nämlich nicht was ich sagen sollte.
„Ist schon ok! Dafür hat man doch Freundinnen!"
Ja, zumindest dafür hatte man sie!
Oben im Bild Patrick Hale!
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Fuck you!
Teen Fiction„Ich lass dich erst los, wenn du mir sagst, warum du so kalt bist und was ich dir getan hab!" Er sah mich ernst an. „Das kann dir doch egal sein!" „Mir ist es aber nicht egal!" „Sollte es aber!" Ein aggressiver Vater, eine tote Mutter und feige Brü...