Mittlerweile war mein Kiefer ganz grün. Ich hatte im Internet gelesen, dass es zwischen ein bis drei Wochen dauern konnte, bis man es nicht mehr sieht. Mittlerweile waren fast drei Tage vergangen seit dem Vorfall. Ich hoffe es würde nicht drei Wochen dauern bis man gar nichts mehr sieht.Den roten Striemen am Arm sah man nicht mehr. Ich hoffe es würden nicht noch mehr Schläge werden, sonst könnte es sein, dass alles aufreißt.
Ich hatte nicht viel Zeit weiter darüber nachzudenken und verbannte somit alles was mit meinem Vater zusammenhing in die letzte Ecke meines Gehirns. Vini holte mich wie jeden Morgen ab und gemeinsam fuhren wir zur Schule.
„Kannst du alles für Bio?", fragte er mich.
„Ich denke schon. Ich bin alles nochmal durchgegangen."
„Ich kann nur die Hälfte. Ich checke es einfach nicht."
„Warum hast du das nicht gestern schon gesagt? Ich hätte dir helfen können!"
„Ich wollte dich doch nicht stören."
„Du störst doch nicht." Ich verdrehte die Augen. Seine Argumente waren echt schwach.
„Jaja!", kam nur noch von ihm.
„Langsam solltest du dir echt bessere Argumente einfallen lassen, es wird langweilig." Daraufhin konnte er nichts mehr sagen, da wir mittlerweile da
waren und ich somit aus dem Auto sprang und zu Ivy ging, die schon auf uns wartete. Vini trottete uns gemütlich hinterher, während Ivy mir den neusten Klatsch erzählte.„Hast du schon das Neuste mitbekommen? Noah hat sich von Lily getrennt. Er hat vor der halben Schule mit ihr Schluss gemacht. Sie tut mir echt leid."
Lily war eigentlich ganz ok. Manchmal war sie ein bisschen anstrengend, aber insgesamt konnte man sich gut mit ihr unterhalten. Sie ist außerdem echt sportlich und kommt daher mit ins Trainingslager. Noah war ebenfalls im Team. Beide gingen in die Abschlussklasse. Das sie sich jetzt nach zwei Jahren getrennt haben, könnte ein Problem im Team darstellen. Ich mochte eigentlich beide und hoffte, dass sie nicht allzu viel streiten würden. Das Team ist einfach sehr wichtig.
Im diesem Moment riss Ivy mich wieder aus den Gedanken in dem sie mir in den Arm boxte.
„Au! Was soll das?" Ich rieb mir den Arm.
„Du hast mir mal wieder nicht zu gehört. Wir haben in Bio Raumänderung und außerdem sollten wir uns beeilen. Ich will nicht zu spät zur Klausur kommen."
Somit liefen wir zu unserem Raum und kamen noch rechtzeitig an. Die anderen saßen schon und wir mussten uns in die erste Reihe setzten. Vini stöhnte neben mir.
„Jetzt kann ich noch nicht mal abschreiben.", maulte er vor sich hin und ließ sich dann nieder.
Kaum hatte ich mich hingesetzt, kam auch schon der Lehrer durch die Tür spaziert und teilte und die Klausur aus.
~•~
„Das war die dümmste Bio-Klausur die ich je in meinem Leben geschrieben habe. Woher sollte ich das bitte wissen? Bin ich Gott? So ein Depp! Was glaubt er eigentlich wer er ist?"
„Unser Bio-Lehrer und jetzt hör auf zu nerven! Bei deinem Gejammer wird man ja verrückt." Ich verdrehte die Augen.
Seitdem wir den Bio-Raum verlassen hatten, war Vini nur am Rumnörgeln. Ich persönlich fand die Arbeit nicht so schlimm, aber im Gegensatz zu ihm hatte ich gelernt, aber das verstand er nicht.
Mittlerweile hatten wir Mittagspause und auf dem Weg in die Cafeteria. Ich freute mich schon darauf, da es heute mal zur Ausnahme Pizza gab. Wir stellten uns direkt an, nachdem wir unseren Stammtisch besetzt hatten. Wir saßen immer in der gleichen Ecke und jeder wusste, dass dieser Tisch uns gehörte, weshalb nie jemand dort saß. Nachdem jeder seine Pizza hatte, gingen wir zu unserem Tisch. Kurz darauf kam auch schon Leo und ließ sich einfach auf einen freien Platz fallen.
„Wer hat dir erlaubt dich hierher zu setzen?", fragte ich ihn.
„Ich.", antwortete er mit einem Grinsen im Gesicht.
„Der Platz gehört dir aber nicht!", mischte sich nun auch Vini ein.
„Er gehört der Schule. Eure Plätze gehören auch der Schule und trotzdem sitzt ihr darauf, also darf ich das auch."
„Falls du es immer noch nicht verstanden hast: Du sollst dich verpissen!", kam daraufhin von Liam.
„Warum sollte ich? Ich darf mich frei bewegen und hinsetzen wohin ich will. Oder steht in irgendeinem Gesetz, dass ich das nicht darf? Nein! Also bleibe ich hier."
Es war echt schwierig mit ihm zu diskutieren und leider hatte er auch noch Recht. Das Schlimmste war, dass Zoe das auch mitbekam und sich mit Cleo ebenfalls zu uns setzte. Das einzige Gesprächsthema was sie fand waren ihre Fingernägel und da sie die ganze Zeit alleine sprach, standen wir irgendwann auf und verließen die Cafeteria.
„Ich war doch noch gar nicht fertig!", rief Zoe uns hinterher, aber wir ignorierten sie einfach.
Wir gingen noch ein wenig raus auf den Pausenhof. Es war zwar immer noch kalt, aber es war auszuhalten. Immerhin war ja auch erst Januar.
„Hat Linus dich gestern nochmal angesprochen?" Ich drehte mich um und stand Leo gegenüber.
„Nein, wieso?" Ich war verwirrt. Was meinte er denn jetzt?
„Dann hat mein Plan ja funktioniert. Du kannst dich ja jetzt bei mir bedanken. Vielleicht mit einem Kuss?"
Langsam merkte ich worum es ging. Seine dumme Aktion gestern beim Training.
„Erstens wäre ich ihn auch alleine losgeworden und zweitens ich denke du hattest schon einen zu viel." Damit drehte ich mich wieder um und ließ ihn stehen.
Manchmal frage ich mich was er eigentlich bezwecken will. Will er wirklich was von mir oder spinnt er nur? Bis jetzt habe ich seine Logik noch nicht verstanden und wahrscheinlich werde ich sie auch niemals verstehen. Was mit Linus war wusste ich auch nicht so recht. Einerseits war er echt gutaussehend, aber andererseits ein perfektes Beispiel für ein Arschloch. Ich wusste einfach nicht wie ich ihn einschätzen sollte. Nachdem Restaurantbesuch und auch auf seiner Party wirkte er interessiert, aber was war das gestern? Ich habe einfach keine Antwort auf all diese Fragen und dann gab es da noch diesen Jungen, der vorgestern da war. Ich weiß noch immer nicht wer es ist. Wer bitte kommt auf so eine dumme Idee?
Ich wurde mal wieder aus meinen Gedanken gerissen.
„Was wollte Leo?", fragte Ethan mich.
„Nichts wichtiges!"
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Fuck you!
Teen Fiction„Ich lass dich erst los, wenn du mir sagst, warum du so kalt bist und was ich dir getan hab!" Er sah mich ernst an. „Das kann dir doch egal sein!" „Mir ist es aber nicht egal!" „Sollte es aber!" Ein aggressiver Vater, eine tote Mutter und feige Brü...