CHAPTER FOUR
Zuhause angekommen durfte ich mir von meiner Mutter erstmal was anhören. Von wegen ich soll mich so spät nicht draußen rum treiben. Ich tat einfach das was ich immer tat und gab ihr einen Kuss auf die Wange bevor ich in mein dunkles Reich verschwand. Es war mittlerweile eiskalt hier drin. Das Fenster stand immer noch offen. Noch bis vor einigen Stunden saß ich mit Jungkook auf meinem Bett und hatte nach so langer Zeit wieder Spaß gehabt. Das ging wohl oder übel auf meine Rechnung. Wäre ich nicht so gewesen, wie ich eben war dann wäre es sicher ganz anders abgelaufen. Er wäre nicht gegangen. Ich wäre nicht zu Yoongi und wir hätten uns nicht geprügelt. -
Das Fenster schloss ich wieder, die Vorhänge zog ich zu und sah ein letztes Mal nach draußen. Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Mein Kopf ruhte auf dem Kissen.
Ein wohliger Duft stieg mir in die Nase. Überall würde ich es wieder erkennen. Kookie's Duft. Lächelnd fuhr ich mit der Hand über das Laken. Über die Stelle wo er gesessen hatte. Kurze Zeit später wurden meine Lider schwerer bis ich ins Land der Träume fiel.
Am Morgen wurde ich durch das grelle Licht welches durch das Fenster kam geweckt. Und natürlich von meiner Mutter.
"Tae jetzt steh auf du kommst noch zu spät!" Sagte sie. Viel zu oft und zu laut meiner Meinung nach.
"Ich fühl mich krank Mum.." jammerte ich. Augenblicklich war sie ernst und drückte mir ihre Handfläche an meine Stirn.
"Du wirst bestimmt krank..ich mach dir einen Tee. Erhol dich am besten Tae. Ich bring deine Geschwister zur Schule wir sind schon spät dran." Ich nickte lediglich. Sie musterte mich nochmal kurz und verließ das Zimmer. Mir war es recht allein zu sein. Inmerhin habe ich nicht grundlos gelogen. Mal wieder. Würde ich zur Schule gehen, würde ich den anderen begegnen und das wollte ich mir einfach ersparen.
"Es ist so viel einfacher, den Tag im Bett zu verbringen, als sich der Welt zu stellen.." murmelte ich.
Am liebsten hätte ich meinen Schlaf fortgesetzt es war jedoch zu hell für meinen Geschmack.
Mein Weg führte mich ins Bad. Ich zog meine Sachen aus und warf sie achtlos in den Wäschekorb. Seufzend stieg ich in die Dusche und schaltete das Wasser an. Am Anfang floss es eiskalt, mit der Zeit wurde das Wasser angenehm warm. Beide Hände stützte ich an der Wand ab und ließ das Wasser über mich ergehen. Es fühlte sich unfassbar gut. Ich hatte das Gefühl als würde das Wasser meine ganzen Sorgen mit sich nehmen. Gefühlte Stunden stand ich nur unterm Wasser und tat nichts. Bruchteile von Erinnerungen spielten sich vor meinem geistigen Auge ab."Taetae..findest du nicht dass, das zu viel ist? Lass uns gehen...bitte." Ich trank nicht viel. Ausnahmen waren Partys oder eben wenn ich mit den Jungs chillte. In diesem Fall war es eine Party. Ich bestand darauf Sie nach Hause zu bringen.
Ich stellte das Wasser ab und griff nach einem Handtuch.
Sie schrie mich an. Geschockt sah ich mir das Szenario an welches sich mir bat. Mir wurde schlecht. Ich war mir nicht sicher ob es von dem kam was ich sah oder dem Alkohol welches viel zu schnell durch mein Blut floss. Widerlich.
Ein Blick auf den Spiegel verriet mir das Yoongi gut zugeschlagen hatte. Mit den Fingerspitzen fuhr ich über meinen Wangenknochen und verzog das Gesicht.
"Arsch.." ich zog mich an und lief die Treppen runter in die Küche. Mein Blick fiel sofort auf die Tasse die auf dem Tisch stand. War wohl der Tee. Kalt würde er mir sowieso nicht helfen zumal ich ja gar nicht krank bin, mehr oder weniger.
Einige Stunden ohne meine Familie, ich hatte meine Ruhe. Kaum hatte ich mich auf unserer Eckcouch breit gemacht klingelte es schon an der Tür. Wer da auch immer an der Tür war, würde auch irgendwann gehen. Doch die Nervensäge hörte nicht auf und klingelte Sturm. Ruckartig setzte ich mich auf und lief genervt zur Tür. Bevor ich sie aufmachte sah ich durch den Spion. Und erst danach entschied ich mich dazu die Tür zu öffnen oder nicht. In diesem Fall sah ich nichts. Entweder oder hieß es dann wohl.
"Ich weiß das du Zuhause bist Taehyung." Überrascht aber auch etwas perplex trat ich einen Schritt zurück. Anschließend sah ich erneut durch den Spion und erkannte die Mint gefärbten Haare von Yoongi.
"Jetzt mach die scheiss Tür auf. Ich weiß das du da bist." Säuselte er. Langsam öffnete ich die Tür und lugte raus.
"Was willst du?" Zischte ich und musterte ihn feindselig.
"Siehst ja ganz hübsch aus." Provozierend grinste er.
"Verpiss dich." Bevor ich die Tür zu schlagen konnte stellte sich ein Fuß in den Türrahmen. Problemlos wurde die Tür zurück gedrückt. Yoongi kam rein. Doch er war nicht alleine. Jimin und Jungkook tauchten hinter ihm auf. Etwas überrascht sah ich Ihnen nach.
"Jimin? Kookie? Was macht ihr denn hier? Müsst ihr nicht in der Schule sein?"
Die Tür fiel mit einem Tritt von mir ins Schloss. Ich folgte den anderen ins Wohnzimmer. Yoongi lag in der Ecke und machte sich an der Fernbedienung zu schaffen während die anderen beiden sich setzen.
"Wir haben gehört das du krank bist." Antwortete Jimin.
"Krank siehst du ja weniger aus.." Sagte Yoongi ohne mich anzusehen.
"Wir wollen dich auf andere Gedanken bringen Hyung." Nun galt meine ganze Aufmerksamkeit Jungkook.
Seine fürsorgliche und naive Art brachte mich jedes Mal zum schmelzen.
Jungkook ist etwas ganz besonderes für mich. Klar gehörte er zu meinen besten Freunden. Aber hat nicht jeder Mensch einen Platz im Herzen einer Person? Jungkook hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herz. Bei ihm fühlte ich mich eben lebendiger, fröhlicher, geboren und sicher.
Jeder hing seinen Gedanken nach. Yoongi lag mit einer Schüssel Chips auf dem Bauch auf dem Sofa und sah zum TV. Jimin tippte irgendwelche Nachrichten auf seinem Handy. Jin und Namjoon waren auf dem Weg her. Und Hoseok? Keine Ahnung was mit ihm war.
"Ich geh mal was zu trinken holen.." Murmelte ich leise. Sofort sah Jungkook auf und erhob sich genauso wie ich.
"Ich helfe dir.." sagte er und lächelte mich an. Gemeinsam gingen wir in die Küche. Er stand eher teilnahmslos da und sah einfach nur gut aus.
"Kookie?"
"Hm?"
"Tut mir leid..wegen gestern das war nicht so gemeint.." Ich drehte mich zu ihm um. Nervös biss ich mir in die Unterlippe und sah ihn auf mich zu kommen. Seine Hände legten sich auf meine Schultern.
"Schon gut Hyung..ich weiß doch dass das nicht so gemeint war.." Seine Arme legten sich um meinen Körper. Da war es wieder! Dieses Gefühl als würde ich in eine Steckdose fassen. Mein ganzer Körper fühlte sich taub an. Nicht schlecht, eher gut. Und irgendwie machte mir das sorgen. Durfte sich das so gut anfühlen?
Zögernd erwiderte ich die Umarmung und merkte wie sich Kookie entspannte.
"Danke Kookie.." meine Augen schlossen sich schon von ganz allein und ein seufzen verließ meinen Mund.
Dieser Moment glich der Unendlichkeit. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Er löste sich von mir und die Erde drehte sich wieder in der eigenen Achse.
"Möchtest du darüber reden?" Seine Blicke suchten meine. Mir wurde in diesem Moment einiges klar.
Ich wollte ihm vertrauen.
Ich konnte ihm vertrauen.
Und ich wollte darüber reden, mit ihm. Nur mit ihm.
"Kookie.." meine Stimme hörte sich schwach und brüchig an. Dabei hatte ich nicht einmal angefangen zu erzählen. Seine Augen spielten pure Neugier und Sorge wieder.
"Manchmal..will ich dir einfach alles erzählen. Ich will dir alles erzählen. Was ich fühle..und denke.."
Ich hatte mir schon einmal vorgestellt wie er auf meine Worte reagieren würde. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn.
"Ich.." Weiter kam ich nicht. Denn es klingelte an der Tür. Noch nie zuvor war ich so erleichtert das es an der Tür klingelt. Mit schnellen unübersichtlichen Schritten stolperte ich förmlich in den Flur und riss die Tür auf. Namjoon, Jin und - zu meiner Überraschung - Hoseok standen vor mir. Namjoon drängelte sich an mir vorbei.
"Hallo Taehyung.. ich hoffe dir geht es gut. Ich hab dir Suppe mitgebracht!"
Jin schlängelte sich durch den Rahmen und auch Hobi folgte den beiden. Nun waren wir komplett. Ich folgte den dreien ins Wohnzimmer. Auch Jungkook saß wieder hier. Der Anblick welcher sich mir bat gefiel mir ganz und gar nicht. Jungkook saß dicht bei Jimin.
"Nun. Ich schätze du kannst dir denken warum wir alle hier sind? Raus mit der Sprache was hast du V?" Fragte unser Leadermon. Ich war zugegebenermaßen etwas überrascht. Der einzige der immer auf den Punkt kam war Yoongi.
"Namjoon!" Schimpfte Jin und sah mich besorgt an. Nun wurde mir so einiges klar..
"Ich hab keine Ahnung wovon ihr spricht." Gelassen wie eh und je setzte ich mich auf den Boden vor den Glastisch.
"Ohne scheiss. Gibt's etwas was wir nicht wissen?" Zum ersten Mal nach langem hatte sich Hoseok zu Wort gemeldet.
"Natürlich gibt's etwas was wir nicht wissen. Dumme Frage." Augen verdrehend sah ich zu Yoongi der sich weiterhin vollstopfte. Schien eher so als hätten sie ihn gezwungen her zu kommen. Als würde ich ihn nicht interessieren.
"Es gibt 2 Gründe, warum man mit jemanden nicht über etwas spricht. Entweder, weil es nichts bedeutet. Oder, weil es alles bedeutet...."
DU LIEST GERADE
decay of the past {taegi}
FanfictionTeil 1 Fortsetzung heißt memory of the past "Manchmal kann man einfach niemanden sagen, wie man sich wirklich fühlt. Nicht, weil man nicht weiß wieso man es fühlt. Weil es niemand verstehen würde." #259 in FanFiction {15.12.2016} BoyxBoy {TaeGi} Don...