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CHAPTER FOURTEEN FIVE/FIVE

Wieso tat er sowas? Nach so langer Zeit fühlte ich mich wieder gut. Ich dachte weder an die Vergangenheit, noch an Yoongi oder sonst etwas was mir die Laune versaute. Und kaum hatte er gemerkt das es mir gut ging mischte er wieder mit und zerstörte alles was ich mir aufgebaut hatte.
"Er hat recht hyung..du hättest nicht antworten müssen.." sagte Jungkook. Mittlerweile lagen wir beide in meinem Bett und sahen an die Zimmerdecke.
"Was soll ich denn deiner Meinung nach tun Kookie?" Fragte ich ihn verzweifelt.
"Ich hätte ihn ignoriert..bis er sich entschuldigt." Das hätte man natürlich auch tun können. Aber es gab keinen Grund für eine Entschuldigung.
"Wofür soll er sich bitte entschuldigen das er meine Gefühle nicht erwidert?"
Und nun brach drückende Stille ein. Was hielt Kookie nun von mir? Ich riskierte einen Blick zur Seite um festzustellen das er eingeschlafen ist. Erleichtert atmete ich aus und stand auf. Für mich stand fest das ich diese Nacht kein Auge zu bekommen würde. Und mir fiel nur eins ein. Daewon. Automatisch griff ich nach meinem Handy und wählte seine Nummer.

piep.piep.~
Tae? Geht es dir gut?
Hey Dae..ja mir geht's gut
Ich hab mir schon Sorgen gemacht..
Tut mir leid das ich doch so spät anrufe..
Du weißt doch das ich immer Zeit für dich habe egal wie geh oder spät es ist..
Deswegen hab ich auch angerufen..
Was liegt dir auf dem Herzen Tae...
Ich dachte ich bin darüber hinweg Dae..ich dachte ich könnte ohne ihn..
Du wirst rückfällig..was ist passiert?
Er hat mir geschrieben..
Jetzt ganz ruhig Tae..nur weil er weiß das er selbst nicht mehr glücklich werden kann versucht er alle um sich auch unglücklich zu machen
Es ist so kompliziert
Es ist eigentlich ganz simple Tae
Was soll ich machen?..
Lass mich dich glücklich machen Tae..ich kann dich ablenken..ich versprech's dir.
...ich muss auflegen Jungkook wacht auf..

Ich legte auf. Das war natürlich gelogen. Aber irgendwie musste ich ja aus dieser Situation raus kommen. Vielleicht wollte ich es kompliziert haben, vielleicht wollte ich keine Ablenkung. Ich wollte das, ich wollte Yoongi.
-
Freitag Nachmittag, das bedeutete wieder Wochenende. Wir hatten aus und jeder machte sich auf den Weg nach Hause. Ich hatte eigentlich vor mit Kookie oder Dae zu gehen. Aber Kookie ging mit Jimin und Dae war seit dem Gespräch in der Nacht nicht mehr erreichbar. In beiden Pausen war ich an der Steinmauer, dort wo wir uns immer trafen. Aber er war nicht da. Ich wusste das er manchmal schwänzte aber auch dann sagte er mir irgendwie Bescheid. Musste ich mir sorgen machen?
Der sonst so kurze Heimweg kam mir dieses Mal unendlich lang vor. Ich ging nicht den normalen Weg, den ich sonst ging. Sondern einen Umweg. Den gingen Daewon und ich immer. So hatten wir länger Zeit zum reden bevor sich unsere Wege trennten.
Einen Block vor unserem Wohnviertel erkannte ich Umrisse einer Person und dachte das es Dae sei. Doch da hatte ich mich gewaltig geschnitten, denn der der dort auf mich wartete war niemand anderes als Min Yoongi. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und meine Hände wurden schwitzig. Nervös wischte ich meine Hände an meiner Hose ab und setzte meinen Weg mit langsamen Schritten fort.
"Taehyung." Seine Stimme ließ mich erschaudern.
"Verschwinde." Meine Hände krallten sich an meinen Rucksack. Zügig wollte ich weiter gehen doch wurde ich zurückgezogen und stand nun ganz dicht vor Yoongi. Mein Hals fühlte sich unfassbar trocken an. Mein Verstand drehte völlig am Rad und das wichtigste Organ in meiner Brust drohte zu versagen.
"Wir müssen reden.." er hatte eindeutig getrunken. Das konnte man riechen.
"Wir müssen gar nichts, jetzt lass mich los!" Glücklicherweise klang ich nicht ganz so erbärmlich, jedoch merkte ich wie meine Stimme immer kratziger wurde. Yoongis griff um meinen Arm wurde fester und der Druck auf meinem Herzen schwerer. Ohne großartig darüber nachzudenken stieß ich ihn von mir. Scheinbar hatte er so viel intus das er sich selbst nicht einmal  unter Kontrolle hatte.
Das zeigte nur wieder wie viel wir gemeinsam hatten. Auch ich hatte mich nicht unter Kontrolle. Das schlechte Gewissen gewann überhand und ich eilte zu ihm. Seufzend half ich ihm auf.
"Komm..ich bring dich nach Hause.."
Den ganzen Weg zu ihm nach Hause stützte ich ihn. Keine Ahnung wieso ich das tat. Ein Teil von mir wollte ihm helfen und dem anderen Teil war es sowas von egal.
Bei ihm angekommen brachte ich ihn in die Garage und legte ihn auf dem Sofa ab. Ich hätte gehen sollen. Aber ich konnte ihn nicht allein lassen.
Ich fuhr mir meiner Hand über seine Wange und lächelte leicht.
"Ich wusste, dass ich der sein werde, der nicht los lassen kann, weil es ihm viel zu viel bedeuten wird." Murmelte ich während meine Finger sich in seinen Mint-grünen weichen Haaren verfingen.
Minuten später wurden auch meine Lider schwer. Ich kämpfte gegen die Müdigkeit an, verlor diesen aber. Meine Sicht wurde immer unklarer bis ich schließlich einschlief.
Ich hatte keine Ahnung wie lang ich schlief. Jedoch wurde ich durch leichte aber zärtliche Berührungen geweckt.
Das erste was ich sah war Yoongi. Erschrocken zuckte ich hoch und wich zurück.
"Taehyung.."
"Was mach ich hier.." fragte ich angestrengt und sah mich um bis mir alles nach und nach wieder einfiel. Gleich daraufhin stand ich auf und nahm meine Tasche. Mein Instinkt sagte mir das ich sofort gehen musste. Am Garagentor angekommen versuchte ich es hochzubekommen. Sonst hatte es auch funktioniert! Wieso jetzt nicht! Ein ohrenbetäubendes Geräusch erfüllte die Garage. Das Tor war offen, meine Füße trugen mich nach draußen.
"Der Unterschied zwischen mir und dem anderen ist, dass man mich nicht ersetzen kann." Sagte Yoongi. Wie angewurzelt blieb ich stehen und drehte mich um. Das Tor war wieder dabei zu sinken und uns beide zu trennen.
"Dann bring mich nicht dazu..zwing mich nicht dazu dich ersetzen zu müssen..." murmelte ich so leise das es unmöglich für ihn war dies zu hören. Ich war mir ziemlich sicher das mein Schicksal sich wieder einmal über mich lustig machte.
Denn Karma hatte gesagt: Du wirst dich in einen verlieben der dich nicht liebt, weil dich jemand geliebt hat den du nicht geliebt hast.

decay of the past {taegi}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt