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CHAPTER THIRTREN

"Egal wie kaputt ich bin, niemals würde ich um Hilfe bitten." Sagte der Frischling. Keine Ahnung seit wann er hier war, aber er war es.
"Das ist falsch! Du musst um Hilfe bitten. Du, ihr seid nicht allein Daewon." Nun drehte sich der Leiter zu uns allen um.
"Wer würde das selbe wie Daewon tun?" Ohne groß darüber nachzudenken hob ich die Hand.
"Minho..Haeil..Yun Taehyung du auch?! Zelo..Leute falscher Gedankengang." Über dieses Verhalten konnte man nur die Augen verdrehen. Was für ein Idiot. Erst fragt er nach und dann schiebt er voll die Filme.
"Nun. Begrüßen wir unsere neuen Freunde. Will sich jemand vorstellen?" Instinktiv drehte ich meinen Kopf um und sah auf den leeren Platz von Chen. Er ist mit seinen Eltern im Urlaub. Sie meinten ihn belohnen zu müssen da es so gut mit der Selbsthilfegruppen funktionierte.
"Taehyung vielleicht? Ja! Beinahe hätte ich vergessen das du auch hier bist!" Genervt stöhnte ich auf.
"Ich wünschte du hättest es."
"Hast du was gesagt Taehyung?" Ich hatte keine Lust auf eine Diskussion. Vorallem nicht mit ihm, weshalb ich mich erhob und tief durchatmete.
"Hi, mein Name ist Taehyung und ich habe Depressionen." Anschließend setzte ich mich zurück auf meinen Platz.
"Wie geht es dir heute Taehyung?"
"Mh ganz gut." Meine Mundwinkel zuckten für einen Moment hoch.
"Was war das mutigste was du in deinem Leben getan hast?"
Jetzt kamen die ermutigenden Worte um den Neuen zu zeigen das es hier nicht so übel ist. Aber niemand wusste das man hier nicht so einfach raus kam.
"Das mutigste was ich je getan habe? Weiter zu leben obwohl ich sterben wollte." Erdrückende Stille hüllte den Raum ein. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
"Wieso hast du nicht darüber geredet Taehyung? Dafür sind wir doch da!"
"Hals Maul Jae. Wir wissen alle was für eine beschissene Idee es ist hier hin zu kommen. Entweder man akzeptiert das man Depressionen hat oder verdrängt es. Im Grunde genommen werden wir alle irgendwann sterben. Egal ob wir glücklich sind oder unglücklich. Krank oder gesund. Jeden einzelnen in diesem Raum wird es betreffen."
"Taehyung! Wieso erzählst du so etwas? Das stimmt doch nicht!"
Seufzend wendete ich mich ab.
"Zeit um niemanden mehr so nah an mich ran zu lassen." gab ich leise murmelnd von mir und verließ den großen Raum.
Vor dem Gebäude blieb ich stehen und griff tief in meine Tasche und holte die Zigarettenschachtel raus. Nur um festzustellen das diese auch leer war.
Zu meiner Verwunderung hielt mir jemand eine Schachtel hin. Als ich aufsah, erkannte ich dem Kerl von der Gruppe.
Dankend nahm ich mir eine und steckte sie mir zwischen die Lippen.
"Feuer?" ich schüttelte den Kopf und zündete mir die Zigarette selbst an.
So standen wir wortlos nebeneinander und rauchten. Weder er noch ich sprachen ein Wort.
"Jeder Atemzug ist so verdammt anstrengend." Murmelte ich kaum hörbar. Aber scheinbar laut genug so das er es verstand und anfing zu lachen.
"Du bist grade am rauchen man..du redest Bullshit."
Und er hatte recht weshalb ich anfing zu lachen. Meine Lunge zog sic zusammen und ein gewaltiger Hustenanfall überkam mich. Etwas überfordert klopfte er leicht auf meinen Rücken.
Nach gefühlten Stunden atmete ich wieder normal und warf die halbe Zigarette weg.
"Was für eine Verschwendung.."
"Sie hätte mich beinahe gekillt." Sagte ich gespielt empört.
"Das tun so kippen..haben sie so an sich weißt du?"
"Taehyung."
"Ich weiß. Daewon."
"Ich weiß." Wir gaben uns kurz die Hand. Er war ganz okay. Aber er kam mir so bekannt vor.

Niemals hätte ich jemanden so schnell vertraut und an mich ran gelassen, vor allem nicht zu mir nach Hause gelassen. Mein Zuhause, mein Zufluchtsort auch wenn es in letzter Zeit nicht so zutraf. Aber wo sollte ich sonst bleiben?
"Nett hier."
"Passt schon."
Ich legte mich zurück ins Bett und starrte an die Decke. Daewon tat es mir nach. Eine Weile lagen wir wieder ruhig da ohne etwas zu sagen bis mir der Allbekannte Geruch von einer angezündeten Zigarre in die Nase stieg.
"Ich hoffe du hast nichts dagegen." murmelte er während er seufzte.
Was hatte ich schon zu verlieren?
"Nop."
Im nächsten Moment wurde ich auch schon schlagartig müde und gähnte lange.
"Müde?" Erkundete sich Daewon. Ich nickte nur.
"Schlecht geschlafen?"
"Kaum..schlecht alles in einem.."
Seit der Sache mit Yoongi konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Ich war Wort wörtlich durch den Wind und bin es irgendwie noch immer.
"Vielleicht schläfst du so schlecht, weil du eine Unruhe in dir hast. Mit irgendetwas hast du nicht abgeschlossen oder dein Körper wehrt sich gegen etwas, was passiert ist. Oder noch passieren wird."
Er hatte sowas von recht.
"Ich bin müde von einem Krieg, der nur in meinem Kopf stattfindet."
Seufzend erhob ich mich und fuhr durch mein Haar.
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Nicht er erinnerte mich an jemanden, sondern sein Verhalten, seine Art. Er war wie Yoongi. Kein Wunder das er mich von ihm ablenken konnte...

Sorry im Voraus und viel Spaß 🙄🙈❤️

decay of the past {taegi}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt