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CHAPTER TWENTY-EIGHT

"..ich habe Depressionen." Beendete eine Neue ihre Vorstellung. Da war ich wieder. Willkommen in der Hölle. Ich war froh aus diesem Loch gekommen zu sein. Aber da hatte sich Yoongi einen behinderten Scherz erlaubt der meine Selbstzweifel wieder gesteigert hat. Doch war ich nicht allein hier. Auch Jungkook war bei mir. Ein wahrer Freund. Ich hatte ihn nicht drum gebeten aber er bestand darauf mitzukommen. Abwimmeln konnte ich ihn nicht.

"Und wenn dich hier jemand sieht?" Fragte ich Jungkook monoton und rauchte meine Zigarette zu Ende. Der Stummel fand ihren Weg zu den tausend anderen zertretenden Stummel auf dem Boden. "Es ist mir egal wenn mich hier jemand sieht Tae. Du bist mein bester Freund. Und wir stehen diese Zeit gemeinsam durch." Ich nickte ihm zu und wir machten uns auf den Weg zu mir nach Hause.

Wir kamen an und wurden auch schon erwartet. "Hey Jungs."
"Hey Mom","Hey Tae's Mom" sie kicherte liebevoll auf und wandte sich wieder zum Topf.
"Hey Tae hey Kookie!" Auch meine Geschwister kamen uns entgegen. Nur mein Vater fehlte. Aber der ist wahrscheinlich noch auf der Arbeit.
"Ich geh mich umziehen.." murmelte ich. Die anderen drei hatten sich schon im Wohnzimmer breit gemacht.

Mein Körper fühlte sich so träge an. Ich hatte schon lange keine Kraft mehr. Seit dem Tag als Yoongi vor der Tür stand wurde mir der Boden unter den Füßen weg gerissen. Wie froh ich war das Jungkook ihn raus geschmissen hat, allgemein war ich sehr dankbar das er für mich da war.

In meinem Zimmer angekommen schloss ich die Tür um sicher zu gehen das niemand rein kam. Es war sehr dunkel hier drin. Die Rollladen sind stetig herunter gelassen. Das einzige was etwas Licht ins Zimmer brachte war die gedämmte Nachttischlampe. Das reichte mir aber auch. Meine Augen hatten sich schon längst an diese Dunkelheit gewöhnt.

Ich zog mich vor dem Spiegel um und blieb mit den Blicken an meinem Spiegelbild hängen, bis sich mein Blick zu meinen Augen hoch arbeitete. So viel Hass, Trauer, Leid. Alles in einem, sollte verboten werden. Das was ich fühlte wünschte ich nicht mal meinem größten Feind. Anschließend schnappte ich mir eine Kapuzenjacke. Während ich sie anzog sah ich die kleinen zierlichen Wunden. Ich hatte es wirklich getan. Und es befreite mich nicht wirklich, im Gegenteil. Wann immer ich meine Familie oder Freunde ansah fühlte ich mich viel schlimmer. Die Schuldgefühle waren genauso unerträglich. Selbst Kookie wusste es nicht. Nur Zelo. Irgendwie hatte ich mir den selben Effekt wie bei ihm erhofft. Aber Fehlalarm. Irgendwie hatte ich schon drang es wieder zu tun, in der Hoffnung abzurutschen und alles zu beenden. Wie als wäre es nur ein Unfall gewesen. Aber es ging nicht. Ich wollte mich zwar selbst befreien damit, entlasten. Es würde jeden um mich herum mitreißen. Egoistisch meiner Meinung nach. Dadurch rauchte ich viel mehr und öfter was genauso ungesund war.

"Tae? Was dauert das so lange?" Die Türklinke wurde runter gedrückt. Rechtzeitig zog ich den Reißverschluss hoch. "Bin ja schon da."
Gemeinsam gingen wir die Treppen runter wo wir schon sehnlich erwartet werden. Meine Mutter blickte mich mit besorgten Blicken an. Unsere Blicke trafen sich und sie sah eingeschüchtert weg.

"Tai Tamiko könnt ihr den Tisch bitte decken?" Stöhnend erhob sich Tai während Tamiko still schweigend aufstand und meiner Mutter half.
"Sag mal Tae..hat er sich nochmal gemeldet?" Fragte mich Jungkook vorsichtig. Ich schüttelte den Kopf.
"Hobi und Yoongi scheinen sich bei niemanden mehr zu melden. Namjoon und Jin machen sich sowieso sorgen. Und Jimin wollte auch kommen aber ich hab gesagt das es besser wäre wenn er erstmal nicht kommt." Erklärte er. Wow. Bestimmt ist Yoongi mit der Patte auf irgendeiner Insel und genießt sein Leben während ich hier über mein Leben und den Sinn aller Dinge die geschahen nachdachte.

"Ihr könnt kommen!" Rief Tai. Ich machte keine Anstalt aufzustehen. Doch bei Jungkooks Blick konnte ich nicht anders. Seufzend erhob ich mich und setzte mich mit an den Tisch. Zu meiner Verwunderung wieder ein Gericht welches ich liebte. In letzter Zeit gab es nur noch meine Leibspeisen. Doch Appetit hatte ich nicht wirklich. Wir hatten schon mit essen begonnen, mein Vater kam dazu. Alles schien so normal. Und das Gefühl falsch in diesem Körper zu sein bedrückte mich immer mehr. Wir konnten Sie so glücklich sein obwohl sie wussten das ich es nicht bin?

Nachdem essen räumten sie ab und ich ging den Müll raus bringen. Als ich wieder drin war, war die Tür nur angelehnt und alle waren in der Küche versammelt. "Ich weiß mir nicht mehr zu helfen Jungkook. Er isst nur wenn du da bist..er tut einfach gar nichts mehr.." sie brach in Tränen aus und mein Vater nahm sie in den Arm. Meine Geschwister sahen auch nicht ganz ruhig aus, konnten sich aber deutlich mehr zusammenreißen als meine Mutter.

Davor hatte ich am meisten Angst gehabt. Die Personen die ich liebe, die die mich lieben in den Abgrund zu reißen. Es tut mir so leid..

decay of the past {taegi}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt