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CHAPTER TWELVE TWO/FIVE

Eine Woche ist es schon her als ich mit Jungkook bei diesem 'Ans andere Ufer' Treffen war. Ich hatte Chen dort getroffen was mich nicht wirklich gewundert hatte. Er machte sowieso den Eindruck als würde er schwul sein. Vorallem seine intensiven Blicke immer. Aber als dann auch Namjoon dort aufkreuzte war ich auf und ab durch den Wind. Er wäre der letzte gewesen den ich als schwul einschätzen würde. Anfangs hatte er es abgestritten und gesagt das er mit Jin, für Jin gekommen sei. Genauso wie ich für Jungkook gegangen bin. Nach langem hin und her hatte er es mir gebeichtet, dass er sich auch irgendwie zum männlichen Geschlecht hingezogen fühlt. Natürlich sollte ich es niemanden sagen und er wäre allein da gewesen ohne Jin. Ein falsches Wort und ich wäre dran. Wie immer eben.
Und von da an näherten wir uns wieder und unternahmen viel. Er lenkte mich von meinen Problemen ab während ihn half mit seiner neuen Erkenntnis umzugehen.
Auch für heute hatten wir uns verabredet. Ich wartete nur noch darauf das es 22 Uhr wurde. Meine Eltern waren nicht wirklich angetan davon aber konnte mich auch nicht abhalten.
Eine viertel Stunde nach der eigentlich vereinbarten Uhrzeit hämmerte es an der Tür. Bevor jemand anderes reagieren konnte sprang ich auf und öffnete die Tür.
"Können wir?" Ich nickte und zog die Tür laut zu.
"Wohin geht's überhaupt?" Fragte ich beiläufig. In letzter Zeit hatten wir echt nur scheisse gebaut. Aber es hatte Spaß gemacht.
Nach einem langen Fußmarsch kamen wir bei einem alten Bahnhof an.
"Was wollen wir hier?" Es war dunkel. Man erkannte sich selbst ja kaum. Wer weiß was sich Namjoon dieses Mal ausgedacht hatte. Vor einem der Zugwaggons blieb er stehen und warf eine kleine Tasche von seinen Schultern, die hatte ich gar nicht bemerkt.
"Was ist da drin?" Er drückte mir nur eine Spraydose in die Hand und grinste breit.
Jetzt wurde mir einiges klar. Gemeinsam fingen wir an die Waggons zu verunstalten. Es machte tierisch Spaß. Ich war Namjoon was schuldig. In den letzten Tagen war ich glücklich wie noch nie. Alle sorgen waren vergessen.
"KNP Hände hoch!"
Mein Körper spannte sich an. Namjoon blickte zu seiner Rechten und Linken.
"Lauf!" War das einzige was er sagte und mich schon mit zog. Wir liefen los. Und das erste Mal nach langem verfluchte ich das Rauchen. Meine Ausdauer hatte nachgelassen und das ständige hecheln in Verbindung mit husten war nicht gut.
Auch Namjoon ging es nicht gut damit. Die Schritte und Rufe hinter uns wurden immer schneller und lauter. Das beste war sie stellen. Aber daran dachten wir nicht. So gut es ging liefen wir weiter bis wir eingeholt wurden. Namjoon wurde zu Boden geworfen während sie mit den Arm hinterm Rücken verdrehten. Ich verzog das Gesicht und wurde Wort wörtlich abgeführt.
Die Strecke die wir gelaufen sind wurden wir nun mitgezogen. Man konnte schon das Blaulicht sehen. Und mir wurde so einiges klar. Das war ernst. Wir wurden grade von der Polizei abgeführt. Sie würden sicher fragen stellen. Unsere Akten analysieren. Nach Kriminellen Machenschaften suchen. Die Vergangenheit durchstöbern. Ich bin sowas von am Arsch.
Mit voller Wucht schubsten sie uns gegen den Polizeiwagen. Als Namjoon mich allerdings angrinste waren auch die Sorgen verschwunden. Danke..
Uns wurden beiden Handschellen angelegt. Auf der Rückbank des Wagens wurden wir zur Wache gefahren.
Dort angekommen ging es zügig weiter. Während Namjoon warten musste zogen sie mich in einen kleinen Raum. Es war dunkel und nur mit einer kleinen Tischlampe beleuchtet.
"Name?" Der Beamte nahm mit seinem Kaffee platz und sah mich an.
"Name." Wiederholte er.
"Kim Taehyung.." murmelte ich angespannt. Keine Ahnung was mich nun erwartete. Ich war noch nie bei der Polizei und sonst nicht in Verbindung mit Ihnen. Und nun? Festgenommen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung.
Ich konnte meine Augen nicht von seinen Lippen nehmen. Sie bewegten sich die ganze Zeit doch hörte ich nichts.

"Kim Taehyung. Wo waren Sie zu dem Tatzeitpunkt?" Fragte der Beamte.
"Wer war bei Ihnen? Haben sie ein Alibi?"
"In was für einer Verbindung standen sie zu den beiden?" So viele Fragen. Keine Antwort.

Ein Schweißfilm bildete sich auf meiner Stirn. Wir hatten doch nur Zugwaggons mit Graffiti beschmiert. Wieso solche Fragen? Pure Angst stieg in mir auf und bildete einen Kloß in meinem Hals. Immer schneller zog ich die Luft ein. Mein Körper verkrampfte sich regelrecht bei der Erinnerung an die Vergangenheit. War der Zeitpunkt gekommen? Sollte nun alles zu Ende sein? Ich war noch lange nicht bereit dazu.
"Haben Sie mich verstanden?" Fragte der Polizist.
"Geht es Ihnen gut?" Das letzte was ich mitbekam war das er aufstand und durch die Tür lugte.
Tränen füllten meine Augen. Und ein leises Piepsen betäubte meine Ohren.
"Ich bin unschuldig.." murmelte ich noch bevor alles um mich herum in Dunkelheit gehüllt wurde.

decay of the past {taegi}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt