Kapitel 11

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Seit zwei Tagen bin ich wieder zuhause. Heute ist Mittwoch. Am Montagmorgen durfte ich gehen, Sonntag wollten sie mich noch zur Beobachten da behalten. Maya hat sich gefühlte tausend Male bei mir entschuldigt und Ian bemuttert mich. Ja, so kann man es sagen. Er lässt mich fast nicht alleine und schläft jetzt auch bei mir zuhause. Mum hat nichts dagegen. Ich eigentlich ja auch nicht, aber er geht noch nicht einmal in die Schule! Den ganzen Tag liegt er mit mir im Bett und lässt mich nicht alleine, obwohl es mir schon besser geht. Mir ist nicht mehr die ganze Zeit schlecht und Kopfschmerzen auch nicht. Meine Hand schmerzt nur, wenn ich sie belaste und das wird auch noch eine kleine Weile so bleiben. 

Auch jetzt ist er bei mir und lässt mich überhaupt nicht alleine. Ich liege wie gestern auch in meinem Bett und mache nichts, außer an die Wand starren und vielleicht mal ein Buch lesen. Ach und mein Freund hat seinen Laptop mitgenommen, auf dem Filme ansehen. Die einzigen fünf Minuten die ich alleine bin, sind wenn er auf Toilette ist oder zehn Minuten beim duschen. Länger bin ich nicht alleine. Das Essen bringt Mum und neben meinem Bett stehen mehrere Flaschen Wasser oder Cola. Langsam bin ich genervt. 

"Musst du nicht in die Schule?", frage ich irgendwann genervt. "Einer muss von uns in die Schule. Marcus kann dir nicht ständig die Sachen mitnehmen! Es ist was anderes, da ich diese Woche krank geschrieben bin. Du, mein Lieber, schwänzt die Schule."

"Ich will doch nur, dass es dir gut geht, Schatz. Ich muss wissen, dass es dir gut geht." Ian setzt sich auf und sieht mich an. "Verdammt, ich hab einfach ständig Angst um dich. Du bist so klein und zerbrechlich und wirkst so schwach. Nachdem du bei diesem Training verletzt wurdest und dann bewusstlos warst, hatte ich so eine verdammte Angst. Als es im Krankenhaus dann hieß, dass du eine Gehirnerschütterung hast, war ich besorgt und erleichtert gleichzeitig. Besorgt, weil die Ärzte nicht wussten, wann du aufwachst und erleichtert, weil es nichts ernsthaftes ist. Was wäre, wenn du einen Schädelbruch hättest? Oder sich ein Hämatom gebildet hätte? Wenn sie dich operieren hätten müssen? Du bist die Liebe meines Lebens, ich liebe dich über alles und wenn dir etwas passiert, wenn ich dich verliere, könnte ich nicht weiter leben. Ich hatte eine Scheiß Angst!"

Dieses Mal sehe ich ihn sanfter an. Daran hab ich gar nicht gedacht. Ich hab nicht bedacht, dass er Angst haben könnte, mich zu verlieren. Ich setze mich ebenfalls auf und schlinge meine Arme um ihn. Ian zieht mich noch näher an sich und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich rutsche auf seinen Schoß rüber und genieße es. Auch wenn er mich ein bisschen genervt hat, die letzten Tage, liebe ich ihn. 

"Ich liebe dich", hauche ich in sein Ohr. 

"Ich dich auch", erwidert er. "So sehr. Das glaubst du gar nicht."

Ich hebe mein Gesicht aus seiner Halsbeuge und drücke meine Lippen auf die seinen. Sofort erwidert er meinen Kuss und verstärkt seinen Griff um meine Taille. Meine eine Hand findet ihren Weg in seine wunderbar weichen Haare und fährt immer wieder durch, während sich meine andere - meine Verletzte - locker um seinen Nacken liegt. Wenn es noch möglich ist, drücke ich mich noch enger an ihn, als eh schon. Es passt mit Sicherheit kein Blatt Papier mehr zwischen uns. Ians Hände gleiten zu meinen Oberschenkeln, halte sich dort fest und dann dreht er uns so, dass ich unter ihm liege. Meine Beine schlinge ich fest um und ziehe ihn somit noch mehr auf mich. Doch bevor noch irgendetwas passieren kann, löst er sich langsam von mir. 

Schmollend sehe ich ihn an, weswegen er leise lacht. "Sorry, Baby, aber du bist noch verletzt. Solange werde ich nicht weiter gehen."

"Aber-", beginne ich, doch Ian unterbricht mich.

"Nein. Versuch es erst gar nicht. Und jetzt muss ich mit deiner Mutter reden." Mit einem letzten unschuldigen Kuss, steht er auf und verschwindet aus meinem Zimmer.

Verwirrt sehe ich ihm hinterher, bevor ich mich in meine Kissen fallen lasse. Das kann doch nicht sein Ernst sein! Erst mit mir rumknutschen und dann einfach gehen. Das wird er mir noch büßen!

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Hey und herzlich Willkommen zurück bei Alphas Mate!

Ich hoffe ihr hattet alle einen guten Start ins neue Jahr und in die Schule/Arbeit.

Freue mich wie immer auf euer Feedback!

Eure Sternchenxoxo

PS. Ich hab viele Nachrichten erhalten dass es nicht online gegangen ist und versuche es noch einmal.

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