ELF

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Adam

Na, meine Schöne? Musstest du lange warten?« Langsam strich ich mit dem Skalpell die

schwarz gestrichelten Linien nach, welche ich bereits am Abend auf ihrer Haut gezeichnet hatte. Zoe wimmerte und zerrte an den Fesseln, welche sie an den

Behandlungstisch banden. »Aber jetzt bin ich ja hier und wir können endlich mit deiner OP beginnen.«

Vorsichtig löste ich das schwarze Band, welches ihre Augen verdeckte. Meine Patientin sollte schließlich sehen, was ich mit ihr anstellte. Zoe blinzelte, als das grelle Licht der OP-Lampe in ihre Augen fiel und sie blendete. Als sie auf dem Beistelltisch die Utensilien sah, begann sie zu schreien. »Schrei so viel du willst. Hier wird dich niemand hören.«

Fröhlich pfeifend löste ich die Sicherungskappe von der scharfen Klinge des Skalpells und stellte eine Nierenschale

bereit. Meine Patientin schrie weiter ununterbrochen und aus ihren Augen liefen Tränen.

»Was hatten wir besprochen? Eine Brustvergrößerung, richtig? Ich habe mir erlaubt noch eine Fettabsaugung und eine Taillenverkleinerung vorzubereiten. Da hast du ja bestimmt nichts dagegen.« Zoe hatte aufgehört zu schreien und stotterte heißer: »Nein, b...bitte. Ich will das nicht.« Verwundert hielt ich inne: »Bei unserer Besprechung heute Morgen hörte sich das aber noch ganz anders an.« Zoe schüttelte den Kopf und ihr kurzer, schwarzer Bob flog hin und her.

»Aber du siehst doch selbst, dass du einige Pfund zu viel auf den Hüften hast und deine Taille könnte auch etwas schmaler sein. Oder stellst du etwa das geschulte Auge eines Schönheitschirurgen in Frage?«

»Sie sind kein Chirurg. Sie sind ein scheiß Psychopath« schleuderte sie mir entgegen und hustete am Ende. »Das sagen sie alle. Aber muss ich dich daran erinnern, dass du diejenige warst, die kaum Geld für eine OP zahlen wollte?« »Sie haben sie doch angeboten« »Wie naiv muss man denn bitte sein, dass man glaubt, für eine Brustvergrößerung nur 200 Dollar zahlen zu müssen. Das sind ja gerade mal die Materialkosten.«, schrie ich. Zoe zuckte zusammen.

Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, strich ich mir über das Kinn, als würde ich über etwas nachdenken: "Du wirst es sicher verstehen, dass ich dich so nicht mehr gehen lassen kann. Ich habe wirklich keine Lust, dass in einer Stunde meine Villa voller Detectivs ist.« »l...Ich werde n...nicht zur Polizei g...gehen, i...ich verspreche es.« stotterte Zoe.

Desinteressiert ergriff ich das Skalpell: »Und wie willst du ihnen dann deine Wunden erklären?« »A...aber ich habe doch gar keine W...« Ich rammte ihr die Klinge in den Oberschenkel. Zoe schrie auf, was sich aufgrund ihrer strapazierten Stimmbänder eher nach einem Stöhnen anhörte.

»Was hast du gesagt? Oh, du meintest, dass dir die Polizei keine Fragen stellen würde, da du ja nicht verletzt wärst. Da hast du recht.« Ich drehte die Klinge in Zoes Fleisch qualvoll: »Leider ist der Schnitt in deinem Bein kaum zu übersehen.« Zoe winselte.

»Nun muss ich dich leider doch umbringen.«

In Liebe, Dein ErlöserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt