Cassiopeia
Noch zwanzig MinutenDiesen kalten, metallenen Tisch, welchen ich bis jetzt nur vom Sehen kannte. Jetzt lag ich selbst darauf. Angekettet wie ein Hund. Und mit einer riesigen Angst, die mich zu ersticken drohte. Zusehen zu müssen, wie mein Peiniger die Mordwaffe für mich aussuchte, brachte mich schier um den Verstand. Und auch das Wissen, nicht die erste zu sein, machte es nicht besser.
Ich musste einfach auf den Tod warten und ihn mit offenen Armen begrüßen.
Adam trat zurück an den Tisch. Seine Lippen zu einem arroganten Lächeln verzogen. »Zu schön zum Sterben, aber vielleicht lässt sich das ändern.« Mit einem Ruck versenkte er einen kleinen Dolch in meinem rechten Oberschenkel. Dank der Adrenalinspritze, welche er mir vorhin in den linken Oberarm gestoßen hatte, blieb mir die Ohnmacht erspart. Leider.
Er beugte sich zu meinem Ohr und flüsterte heiser: »Schrei für mich, Babe« Ich verzog keine Miene. Auch als er mit einer Zange begann, einzeln meine Zehen zu entfernen unterdrückte ich mein Schreien und wimmerte nur. Ich wollte ihm einfach nicht diesen Triumpf gönnen, ihm zu zeigen, wie sehr ich doch leidete. Beim dritten Zeh angekommen, konnte ich mich nicht länger zurückhalten. Mit aller Kraft schrie ich und zerrte an meinen Fesseln. Doch es half nichts. Ein Zeh nach dem anderen fiel auf den Boden. Als Adam alle zehn entfernt hatte setzte er mit einer Säge an meinem linken Bein an. »Wie hättest du es denn gerne? Ganz ab oder nur zur Hälfte?« sein krankes Lachen brachte den Tisch zum Zittern. Mein Herz klopfte wie wild und ich befürchtete, dass es jeden Moment herausspringen könnte.Noch 15 Minuten. Ich schloss die Augen. Dachte an meine Familie. Ob sie jemals meine Leiche finden würden?
Im nu flog mein Bein ab dem Knie abwärts mit einem krachen zu Boden. Mit erschrecken musste ich feststellen, dass Adam seine rechte Hand nahm und sie in meinem verstümmelten Bein versenkte. Schweißperlen liefen über meine Schläfe und ich schrie noch lauter. Mein Hals fühlte sich an, als hätte man darin einen Mixer gestartet. Und als er begann seine Hand in meinem Bein zu drehen und den Knochen zu bewegen, brach meine Stimme. Heiser röchelte ich nur noch.
Dann verließ er mein Bein und steckte mir einen blutverschmierten Finger in den Mund. Ich würgte und übergab mich schließlich neben mir auf dem Tisch. Mein eigener Gestank trieb mir Tränen in die Augen. Der Geschmack nach Metall und Erbrochenem tat mir im Rachen weh. Tränen liefen mir unkontrolliert die Wangen hinunter und tropften auf den Behandlungstisch.
Sterne traten in mein Sichtfeld und es wurde schwarz um mich. Doch bevor die Ohnmacht mich in ihre Arme schließen konnte, weckte mich ein stechender Schmerz in meiner Wange. Adam hatte mich geohrfeigt. »Na, na, na! So nicht, mein Fräulein. Erst hier alles vollkotzen und sich dann verpissen wollen.« Erneut spritzte er mir Adrenalin. Meine hektische Atmung wurde ruhiger.
Noch 10 Minuten. Die ganze Zeit über unterhielt sich Adam mit mir, faselte irgendwas von seiner nächsten Reise nach Italien und wie sehr er doch den Herbst und dieses triste Wetter hasste. »Hast du schon einmal versucht eine Leiche in dieser Kälte zu vergraben? Grauenvoll, das sag ich dir. Nicht nur, weil deine Finger fast abfrieren, sondern auch weil der Boden steinhart ist und du kaum ein verficktes Loch gebuddelt bekommst.« Adams Stimme wurde zum Ende hin lauter und ich kniff ängstlich die Augen zusammen.
Adam nahm einen spitzen Schraubendrehen und ritzte mir damit den Bauch auf. Es entstand eine klaffende Wunde. Schmerzverzerrt stöhnte ich auf und musste meinen Würgereiz unterdrücken als er begann mit seinen Händen in meinem Bauchraum zu wühlen. »Weißt du was ich mich gerade frage, Cassiebabe? Wie viel lässt sich wohl aus dir rausholen, ehe du deinen letzten Atemzug machst? Bist du nicht neugierig?« Adam quiekte vergnügt und klatschte in seine blutigen Hände. »Ach, ist das aufregend. Was brauchst du wohl am wenigsten?«
Erneut versenkte er seine Finger in mir und so langsam fühlte ich gar nichts mir. Noch nicht einmal, als Adam mir meinen Blinddarm rausriss und achtlos zu Boden warf. Ich war wie gelähmt.Als nächstes folgte eine Niere, sowie meine Leber. Und hätte er mir nicht jedes Mal freudestrahlend davon berichtet, hätte ich gar nicht gewusst, um welche Organe es sich handelte. Als Adam noch zwei weitere entfernte fiel ich in Ohnmacht, wurde jedoch sofort von einer Ohrfeige wieder geweckt. »Nicht einschlafen Dornröschen! Der beste Teil kommt doch noch.« Er lachte krank auf ehe er weiter wühlte.
Ein Stück vom Darm wurde mithilfe eines Skalpells entfernt und die zweite Niere folgte. Mein Körper fühlte sich an wie das größte Schlachtfeld und das Atmen fiel mir schwer. Meine Lider hingen auf halbmast. Wann war er endlich fertig? Wann befreite er mich endlich von meinen Qualen? Wann war ich endlich tot?
»Bist du bereit für deinen letzten Atemzug? Noch ein paar letzte Worte? Vielleicht was für ein sexy Engel ich doch bin?« Adam zwinkerte mir verschmitzt zu. Und wie bereit ich war. Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen als erneut das Bild von meinen Eltern vor meinem inneren Auge auftauchte.
»Bitte, erlöse mich!« schrie ich mit letzter Kraft in die Dunkelheit als Adam mir das Herz rausriss.
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In Liebe, Dein Erlöser
Horror76 Millionen Psychopathen auf der ganzen Welt. Und du triffst einen davon. Adam Smith. Wirst du es schaffen zu überleben? Adam Smith: Gutaussehend, reich und ein krankhafter Psychopath: Er verführt Frauen und kidnappt sie um sie dann anschließen...