Avina sollte recht behalten, Selina blieb die ganze Nacht wach, um Wache zu halten. Außerdem kreiste Nyx wie eine kleine Sternschnuppe immer wieder übers Lager. Sie verschwand erst, als die Sonne aufging.
Avina wurde als erstes wach und streckte sich erst einmal. Sie sah zu Selina, die sie aber entweder nicht bemerkte oder ignorierte. Avina beschloss, endlich etwas gegen die Spannungen zwischen ihnen zu unternehmen. Sie musste ihr einfach die Wahrheit sagen. Doch gerade, als sie zu ihr hinüber wollte, tippte ihr Nathaniel auf die Schulter.
"Ich sagte 'Guten Morgen'", grinste er sie an und Avina lächelte verlegen. "Ich war nur in Gedanken."
Selina beobachtete die beiden inzwischen wieder und hätte sich am liebsten selbst vor Frustration gebissen.
Sahen diese beiden, denn nicht was sie sah? Musste sie sich erst einmischen, damit sie es sahen?
Sie sah zu wie Avina aufstand und stolperte. Nathaniel griff sofort nach ihrer Hand, bevor sie auf dem Boden aufschlug und zog sie wieder hoch. Sie sahen sich wieder sehr lange in die Augenund Selina hielt das nicht mehr aus.
Sie stand auf, rannte auf Avina zu und schubbste sie mit den Vorderpfoten in Nathaniels Arme.
Sie standen Nase an Nase und endlich! Endlich drückte Nathaniel seine Lippen auf ihre!
Dabei hielt er sie so fest umschlungen, als ob sein Leben davon abhängig wäre.
Selina musste ein Schmunzeln unterdrücken. Während Avina knallrot wurde und kurz die Augen aufriss.
Sie konnte es einen Moment nicht glauben und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Aber sie war extrem glücklich und langsam schloss sie die Augen.Einen Moment küssten sie sich dann zerris ein Schrei den Himmel und
Nathaniel löste ihn, um aufzublicken. Das konnnte doch nicht wahr sein. Diese verfluchten Dämonen. Warum gerade jetzt?
Er war sich ziemlich sicher, dass sie die ganze Zeit nicht weit weg gewesen waren aber gerade jetzt mussten diese Viecher sich wieder einmischen?
Zumindest konnte er sich jetzt sicher sein, dass sie jemand ganz bestimmtes sie geschickt hatte. Jemand der mit diesem Kuss nicht einverstanden sein sollte. Das hieß er musste diese Viecher diesmal erledigen, eh sie ihn verraten würden. Er schob Avina hinter sich und zog sein Schwert. "Ich bin dafür, dass wir denen diesmal endgültig den Gar ausmachen."
Selina nickte zustimmend.
Die Dämonenvögel flogen knapp über dem Gras. Hier gab es keine Bäume die sie behinderten, leider. Das Gras wölbte sich unter dem Wind ihrer Flügel und Avina sah zu wie Nathaniel direkt auf sie zu lief. Es war ein wirklich beunruhigender Anblick aber was sollte sie tun. Sie hatte ja keine Waffe, die etwas gegen sie ausrichten konnte.
Nathaniel schlug nach dem Kopf des Dämons doch der drehte ihn zur Seite und fegte über Nathaniel hinweg. Er wurde von ihm umgerissen und ein Stück mitgeschleift eh er im Gras liegen blieb. In seinem Kopf drehte sich alles so, dass er gleich wieder umfiel als er sich aufrappelte. Er stützte sich kurz auf, bis seine Sicht sich wieder verschärfte. Der Dämon kam im diesem Moment schon mit weit geöffneten Schnabel auf ihn zu. Der Schnabel war allerdings nicht wirklich wie der eines Vogels. Das ganze Tier war sowieso ein Mischmasch aus verschiedenen Dingen. Ein wenig wie ein Archaeopteryx aber er konnte fliegen und das trotz schuppen. Und so hatte er auch Zähne im Schnabel. Nathaniel hatte keine Zeit mehr auszuweichen also sprang er und landete genau im Schnabel. Der Dämon wollte zuschnappen doch Nathaniel stemmte sein Schwert dazwischen. Dummerweise hob der Vogel wieder ab und Nathaniel fiel fast aus seinem Schnabel. Er konnte sich gerade noch an zwei Zähnen festhalten und kam dann irgendwann auf seinem Schwert zum stehen. Er begang den Fehler nach unten zu sehen und sah wie er nur von seinem Schwert gehalten in der Luft stand und sich immer weiter vom Boden entfernte, doch er durfte jetzt nicht in eine Schockstarre fallen. Entschlossen sah er in den Rachen des Vogels und ließ mit mulmigen Gefühl seinen einen Zahn los. Würde das Federvieh nun hecktisch die Blickrichtung ändern würde er fallen. Aber das würde jetzt so oder so keine bequeme Angelegenheit. Schnell kramte er in seiner Tasche und zog ein kleines Fläschchen heraus. Er hatte nur eins und es für Notfälle aufgehoben. Schnell schob er es zwischen seine Zähne und hielt es mit ihnen fest den er brauchte freie Hände um sich aus dem Maul heraus und auf den Schnabel zu ziehen. Als er oben lag klammerte er sich sofort fest und versuchte sie schwindeleregende Höhe zu vergessen. Der Vogeldämon begann nun wo er ihn sah mit waghalsigen Flugmanövern um ihn abzuschütteln. Nathaniel nutzte den Moment als er zum Luping ansetzte um das Fläschchen zu öffnen und in seinen Rachen zu werfen. Dann lies er los und rutschte weiter nach hinten bis auf seinen Kopf. Dort klammerte er sich gerade noch fest bevor der Vogel kopfüber war. Nur mit den Armen hing er an ihn und seine Beine hingen frei in der Luft. Sein Herz raste vor Panik und er versuchte ruhig zu bleiben, denn er konnte keine schweißnassen Hände gebrauchen. Als der Vogel nach einer qualvollen Ewigkeit wieder seine normale Position erreichte atmete Nathaniel erleichtert aus und dann hörte er das worauf er gewartet hatte. Einen dumpfen Explosionslaut aus dem Inneren des Vogels. Der Dämon kreischte und fiel langsamer Richtung Boden. Dank der ausgebreiteten Flügel anfangs nicht allzu stürmisch, doch ein paar Meter vor dem Aufprall erschlafften diese und als der Vogel mit dem Schnabel zuerst auf der Erde aufschlug wurde Nathaniel von seinem Kopf geschleudert. Heute zum zweiten Mal rollte er über den Boden und spürte wie er sich mehrere Hautstellen aufriss. Diese Wunden waren nicht bedrohlich aber schmerzhaft und als er endlich liegen blieb, musste er husten. Er hatte ordentlich Staub geschluckt. Avina war sofort bei ihm und half ihm auf. Einen Moment schwankte er noch, doch sie stürzte ihn bis das schwummrige Gefühl verschwunden war. Nathaniel lief zurück zu dem Vogel. Aus seinen Maul stieg Qualm auf und es roch nach verbrannten Fleisch. Er zog das Schwert aus dem Schnabel und suchte mit den Augen nach dem zweiten Untier. Er entdeckte es schließlich im Kampf mit Selina.
Sie hatte es geschafft, diesem Vieh den rechten Flügel zu brechen und es damit zu zwingen auf dem Boden weiter zu kämpfen. Dieses Ding war zwar kleiner als sein Artgenosse, doch nicht weniger gefährlich. Ihr neues Rudel sollte es ablenken, damit Selina ihm an den Hals springen konnte und alles Lebenswichtige zerfetzen konnte, was zwischen ihre Kiefer kam. Doch wann immer Selina in Sprungbereitschaft gehen wollte, lief irgendetwas schief. Es bemerkte sie einfach immer. Nathaniel gab ihr Handzeichen, dass sie es ablenken sollte und er währenddessen mit dem Schwert zustieß.
Sie rief ihr Rudel mit einem Kläffen zurück und sprang nun vor dem Monster hin und her. Es beobachtete sie verwirrt, doch irgendwann hatte es die Schnauze voll und griff sie wieder an. Sie sprang zur Seite und sah wie Nathaniel auf den Hals des Viehs zurannte. Sie musste das Ding weiter ablenken, damit es Nathaniel nicht bemerkte. Sie sprang knurrend und zähnefletschend nach vorne und rasch wieder nach hinten. Das Wesen sprang darauf an und versuchte nach ihr zu schnappen als sich in diesem Moment ein Schwert in seinen Hals bohrte. Es kreischte und brüllte, bis es endlich auf dem Boden lag und langsam verblutete.
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Larwenia - Die Komplette Reihe
FantasyKurzbeschreibung: Avina wollte lediglich auf eine Schule für Magie doch dann wird ihre beste Freundin entführt und nicht nur das. Der Feindliche König des Nachtbarlandes Xadrien übernimmt die Herrschaft in Larwenia. Wie sollen die zwei Mädchen gege...