3.Kapittel. Die Akademi

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Avina stand, wie sie geplant hatte, vor Sonnenaufgang auf und ritt weiter. Sie hielt ihr Pferd fast die ganze Zeit im Galopp. Nicht viele hätten das bei diesem langen Weg durchgehalten, aber Kassiopia war einfach toll. Es hatte schon Gründe, warum ihr Bruder darauf bestanden hatte, dass sie dieses Pferd nimmt. Und nach einer Weile, sah sie am Horizont endlich die Gebäude, von denen sie so lange geträumt hatte. Es waren vier Große Häuser in U-Form ausgerichtet und das Rauschen von Wasser wurde immer lauter, je näher sie kam. Die Akademie wurde von einen Fluss umschlossen. Demselben der sich durch die Schlucht zog, doch er machte das Akademiegelände zu einer Insel und damit gut zu verteidigen. Avina hatte einige Mühe das Pferd dazu zu überreden, auf eins der wackligen Flöße zu steigen. Sie brauchte wirklich eine Engelsgeduld, doch dann setzen sie endlich über und sie führte ihr Pferd durch das Tor.
Schon so früh am Morgen saßen in den Türmen Personen, vielleicht Schüler die Wachdienst hatten. Doch Avina ließen sie unbehelligt hindurch. Sie sah wohl auch nicht besonders bedrohlich aus.
Nun würde sie sich auf die Suche nach einem Sekretariat oder ähnlichen machen.

Selina wusste, dass etwas nicht stimmte noch bevor sie die Augen aufschlug. Sie spürte eine neue, mächtige Präsenz in ihrer Umgebung, die alle anderen in den Schatten stellte.
Sie schlug die Augen auf, zog sich an und packte ihre Tasche für den heutigen Tag. Ein paar Bücher, einen Dolch und eine Rolle Pergament mit einigen Federn und einem Tintenfässchen. Sie sah sich noch ein letztes Mal in ihrem Zimmer um und ging hinaus.
Als sie den Hof überquerte, um zum Hauptgebäude zu gelangen, sah sie sie. Den Umhang tief ins Gesicht gezogen. Und trotz ihres unscheinbaren Aussehens wusste sie, dass dieses Mädchen diese Präsenz ausstrahlte, die sie heute Morgen gespürt hatte.
Der Wind drehte und sie konnte ihren Geruch einfangen. "Definitiv adelig." dachte sich Selina. Und als ob sie gespürt hätte, dass sie sie beobachtete, drehte sich die Adelige um und schaute sie an. Sie standen bestimmt eine ganze Weile da und schauten sich gegenseitig in die Augen. Nicht, dass es Selina etwas ausgemacht hätte, wenn man ihr in die Augen schaute. Sie hatte eine auffällige Augenfarbe, seit sie sich zum ersten Mal verwandelt hatte, ein leuchtendes Blau mit etwas Gold an der Pupille. Ihre blonden, fast weißen Haare ließen ihre Augen noch mehr strahlen, aber in diesem Moment ging es nicht um Augenfarben, sondern darum, das Geheimnis des anderen herauszufinden. Sie starrten sich an, bis schließlich die Sekretärin der Akademie aus dem Hauptgebäude kam und die Neue begrüßte und hinein bat. Selina erwachte aus ihrer Starre und folgte den beiden in das Hauptgebäude.

Avina wurde von der Sekretärin in ihr Büro geführt. Doch mit den Gedanken war sie noch immer bei dem Mädchen mit den seltsamen Augen. Solche Augen hatte sie noch nie gesehen. Sie hatten etwas magisches, beinah animalisches an sich. Avina war sich sicher, dieses Mädchen hatte ein Geheimnis. Aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein, weil sie eines hatte. Die Sekretärin fragte: "Alles verstanden?", und erst jetzt merkte Avina, dass sie gar nicht zugehört hatte. Dennoch nickte sie und die Sekretärin gab ihr einen Zimmerschlüssel.
"Bring deine Sachen auf dein Zimmer, dafür hast du die restliche erste Stunde Zeit. In der zweiten gehst du dann zum Trainingsplatz. Da findest du deine Klasse und kannst auch gleich am Unterricht teilnehmen."
"In Ordnung", sagte Avina und machte sich auf den Weg zu ihrem Pferd. Es gab hier auch einen Stall in dem sie es unterbrachte. Dabei lief sie am Übungsplatz vorbei. Gerade waren dort keine Schüler, aber bei der Vorstellung dort in der nächsten Stunde zu kämpfen, wurde ihr schon etwas mulmig. Schnell suchte sie ihr Zimmer und sah sich um. Es war nicht besonders groß, aber es gab einen Schrank, ein Bett und einen Schreibtisch. Über dem Bett hing außerdem ein leeres Regal. Es sah alles noch relativ kahl aus aber sie würde es sich schon gemütlich machen. Irgendwie...
Besonders viel hatte sie ja nicht dabei. Aber jetzt stellte sie ihre Tasche erst einmal ab und hing den Umgang übers Bett. Außerdem band sie ihre langen schwarzen Haare zu einem Zopf zusammen. Beim Training würden sie sonst nur stören. Dann musste sie sich auch schon auf den Weg machen.

Larwenia - Die Komplette ReiheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt