55. Zurück nach Larwenia und auf in die Schlacht

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Nathaniel half Avina vom Rücken des Fuchses und zog sie sofort fest in seine Arme. Endlich hatte er sie wieder. Er legte ihr die Hände an die Wange und küsste sie sanft, eh er sie wieder an sich drückte. "Endlich ... wir waren viel zu lange getrennt." Avina nickte und drückte sich an ihn. "Ich bin so froh, dass du gekommen bist."
In dem Moment kam Castiel auf einem Pferd angeritten. Ein zweites führte er am Zügel mit. Er stieg ab und Avina betrachtete ihn skeptisch bis Nathaniel erklärte. "Darf ich vorstellen, das ist mein Großvater mütterlicherseits. Castiel." ergänzte also er selbst seinen Namen und Avina riss sich zusammen. "Danke, dass du Nathaniel geholfen hast."
"Dank mir nicht. Wäre ich schneller gewesen, wäre Daron nun tot. Aber ich bin sicher, so wie er jetzt ist, flicken sie ihn schnell wieder zusammen."
"Trotzdem du, ihr habt mich gerettet."
Castiel lächelte. "Immer wieder gern."
"Aber nun müssen wir uns wirklich auf den Weg machen.", stellte Nathaniel fest. "Daron und Jafar werden sicher nicht lange fackeln und uns suchen lassen." Castiel stimmte ihm zu und auch Avina nickte, worauf sie wieder auf die Pferde stiegen. Avina und Nathaniel mussten sich eins teilen, doch das war kein Problem und so erreichten sie bald den Strand an dem Nathaniel und Castiel das alte Fischerboot zurück gelassen hatten. Avina betrachtete es ein wenig skeptisch. "Ist das Ding wirklich seeüchtig?"
"Nunja es schwimmt, wenn du das meinst.", antwortete Castiel und Avina musterte es erneut. "Sollen wir etwa nach Larwenia rudern?"
Nathaniel meinte jedoch. "Lass das meine Sorge sein und sie schoben das Boot ins Wasser. Avina war erstaunt, dass es nicht gleich wieder unterging. Es sah aus, als hätte es schon einige Jahre auf den Grund des Meeres verbracht. Tang und Seepocken die oft die Unterseite von Booten bedeckten, waren hier immerhin über das gesamte Deck verteilt. Sie stiegen ein und auf einmal zischte das Boot los. Schneller als es mit Segel oder Rudern überhaupt möglich gewesen wäre und auf einmal wurde ihr bewusst, dass hier Magie im Spiel war. Wirklich eine praktische Idee, so mussten sie tatsächlich nur eine Nacht auf offener See verbringen. Die war allerdings eisig. Avina kuschelte sich an Nathaniels Brust. Seine Wärme strahlte auf sie aus und irgendwann schlief sie ein. Als sie wieder wach wurde, sah sie den Harfen von Karbhan auf sich zu kommen, doch Nathaniel hielt das Boot weiter westlich. Auf einem kleinen Seitenfluss, einen Ausläufer des Sumpfes, steuerte er das Boot ins Landesinnere und weiter bis der Fluss sich langsam tiefer in die Erde grub. Als der Boden bereits drei Meter über ihren Köpfen lag und die Strömung immer stärker wurde, beschloss Nathaniel, das es Zeit war auszusteigen. Aus einer Bootsplanke ließ er eine Leiter wachsen, an der sie nach oben klettern konnten. So standen sie schließlich mitten auf der Blutebene. Richtung Norden waren bereits Tannen zu sehen. Der Wald und somit auch das Schloss waren also nicht mehr weit.
Sie erreichten es, ziemlich erschöpft, bei Sonnenuntergang. Die Wachen ließen sie natürlich sofort durch und eine stürmte los, um Will zu suchen.

William saß im Arbeitszimmer. Er gähnte, denn er saß hier bereits, seit er aus der Besprechung mit Luke gekommen war. Nur einen Moment döste er manchmal ein, um dann erschrocken aufzuwachen und sich wieder damit abzumühen eine Strategie für die Schlacht auszuarbeiten, die nun nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Plötzlich platzte eine Wache herrein, die sich regelrecht zu überschlagen schien. Furcht machte sich in William breit. Irgendwas musste passiert sein. Endlich schaffte es die Wache den Mund zu öffnen und erklärte: "König William Eure Schwester ist wieder da."
Will konnte es gar nicht fassen. Einen Moment saß er wie eingefroren an seinen Schreibtisch und starrte den Mann vor sich nur ungläubig an. Dann sprang er auf und rannte in den Hof.
Avina sah, wie er auf sie zukam und sie sofort stürmisch umarmte. "Du bist wieder hier."
Dann sah er zu Nathanirl. "Danke"
"Wirklich nicht nötig. Ich hab sie ja auch um meinetwillen gerettet."
William nahm das mal so hin. Dann fiel sein Blick auf Castiel. "Und wer ist das?", wollte er eigentlich von Nathaniel wissen, doch er reichte ihm lieber die Hand und stellte sich selbst vor. "Ich bin Castiel." "Er ist Nathaniels Großvater.", ergänzte Avina und William wirkte ziemlich überrascht. "Du hast nie erwähnt, dass du einen Großvater hast."
"Ich wusste es selbst nicht.", gab Nathaniel zu und Avina musste gähnen. "Können wir morgen früh darüber reden? Ich bin ziemlich fertig."
William nickte. "Sehr gute Idee." Er war ja selbst totmüde und Nathaniel konnte ihm sicher gut bei den Strategien helfen. Er ahnte sicher eher, wie sein Vater vorgehen würde. Aber vorerst sehnten sich alle nach ihren Betten. Nathaniel folgte Avina in ihr Schlafzimmer und sie legten sich zusammen ins Bett. Sie gähnte müde und er musste lächeln. Es war einfach schön sie wieder bei sich zu haben. Sie sehen, wie sie auf ihm lag und zu spüren wie ihr Herz schlug. Ihren Atem zu hören und schließlich schliefen beide ein.

Larwenia - Die Komplette ReiheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt