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Frankfurt, 05.10

- Nurten -

Ich stand am Morgen schon sehr früh auf und kochte für meine Töchter. Ich warf einen Blick auf das, was ich schon gekocht hatte.

"Lahmacun, Börek, Dolma", zählte ich auf.

"Oh Anne, wieso so früh schon dran?", fragte er und ich wurde leicht rot im Gesicht.

"Ich treffe mich mit meinen Freunden", log ich, denn ich versprach Ceyda keinem etwas zu sagen.

"Okay. Aber ich klau mir ein Lahmacun", sagte er und nahm sich eins.

"Brauchst du nicht. Dort sind welche für euch", sagte ich und zeigte auf einen Teller.

"Günaydin (Guten Morgen)", sagte Güney und saß sich zum Tisch.

"Günaydin", sagten auch ich und Emir.

"Emir hast du etwas von deinen Schwestern gehört?", fragte er und ich schluckte vor Angst.

"Ne", schüttelte er sein Kopf.

"Als ob die Beiden in ein anderes Land geflüchtet wären", sagte Güney völlig verwirrt.

"Baba was machen wir denn jetzt? Wir können doch nicht immer so leben? Wir waren sehr gemein zu Ebru Abla und Ceyda. Ceyda hatte wirklich das Recht zu erfahren, dass sie eine Schwester hat", sagte Emir und ich war stolz auf ihn, dass er sein Fehler einsah.

"Ich weiß es nicht oğlum (mein Sohn) ich weiß es nicht", sagte er traurig.

"Wie wäre es wenn wir den Beiden zeigen wie leid es uns tut?", schlug ich vor.

"Anne das sagt sich leicht. Wo willst du die beiden finden? Denkst du die werden uns zu hören?", sagte Emir.

"Aber irgendetwas müssen wir unternehmen! Ich will meine Töchter wieder haben!", sagte ich laut.

"Ich auch! Nurten was denkst du wie es einem Vater geht, wenn seine Töchter irgendwo sind und er keine Ahnung hat ob es ihnen gut geht?!", schrie er.

"Baba beruhige dich".

"Allah Poyraz'in cezasini versin! ( Gott soll Poyraz seine Strafe geben)", fluchte er und verließ das Haus.

Poyraz Kozan hatte unser Leben versaut, er war an allem Schuld. Er war unser Feind!

"Anne ich kann dich auf dem zur Arbeit zu deiner Freundin fahren", bot Emir an.

"Ne ne lass mal. Ich gehe erst in einer Stunde", lehnte ich es ab.

"Na gut, wie du willst", sagte er und zog sich seine Schuhe an.

"Emir beruhige bitte deinen Vater", sagte ich.

"Keine Sorge Anne", sagte er und gab mir ein Kuss auf die Stirn.

"Bye bye", sagte er und fuhr los.

Sofort machte ich mich fertig und ging zu Ceyda und Ebru.
Als ich an der Adresse ankam, wurde mir klar, dass sie die ganze Zeit in einem Hotel waren. Ob sie gutes Essen hatten?

Angekommen vor dem Hotelzimmer wollte ich die Tür gerade anklopfen, doch ich zog meine Hand wieder zurück. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass ich Ebru nach zehn Jahren sehen werde. Nachdem ich mich endlich zusammengerissen hatte, klopfte ich an der Tür. Mein Herz klopfte wie verrückt und ich fing an zu zittern.

"Wer ist da?", hörte ich die Stimme von Ceyda.

"Ich bin's Kizim", sagte ich und die Tür öffnete sich langsam.

Der Kampf der FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt