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Frankfurt 06.07

Am frühen Morgen wurde ich von meinem Vater per Kuss auf der Stirn aufgeweckt. Wie sehr ich es vermisste ihn morgens zu hause zusehen.

"Morgen Prinzessin",sagte er.

"Guten Morgen",sagte auch ich und umarmte ihn.

"Ceyda,Emir!",rief meine Mutter von unten.

"Ich sollte lieber aufstehen,bevor Mama ausrastet",sagte ich ironisch und stand ungewollt auf.

Mein Vater saß noch auf meinem Bett und sah tief überlegend auf ein Foto,welches auf meiner Komode stand.

Es war ein Foto von meiner Kindheit.

Ich suchte mir rasch etwas zum anziehen aus und rannte ins Bad.
Zähne waren geputzt,Gesicht gewaschen und ich konnte mich zum Frühstück setzen.

"Bist du bereit Zwerg?",fragte mich Emir,als ich die Küche betrat.

"Natürlich Bruderherz",lächelte ich ihn an.

"Meine Tochter schafft das mit links",mischte sich mein Vater ein.

Ich lächelte ihn an.

"Nur weil du die Prüfung erst beim zweiten Versuch bestanden hast",provozierte ich ihn.

"Lasst meinen Sohn in ruhe",sagte meine Mutter und umarmte ihn lachend.

"Wir werden ja sehen Ceyda Kaya",sagte er.

"Genau Emir Kaya",gab ich grinsend zurück.

Jeden Morgen ging das so,dass wir uns gegenseitig ärgerten.
Natürlich war das ganze nur aus Spaß.

Nachdem ich mich anzog,fuhr Emir mich zur Fahrschule und ich wartete vor dem Eingang.
Ich holte mein Handy aus meiner kleinen Tasche und tat so als ob ich schreiben würde,damit ich nicht allzu einsam dastand.
Als dann auch endlich Nico,mein Fahrschullehrer kam,fing ich an zu lächeln und gleichzeitig auch bisschen an aufgeregt zu werden.
Aber ich war die Top Fahrerin,weshalb ich es mit links schaffen werde,bildete ich mir ein.

"Guten Tag,Ceyda",begrüßte er mich und reichte seine Hand.

"Guten Tag,Nico. Wann ist es so weit?",fragte ich,wurde aber wieder abgeregter.

Es gab um ehrlich zu sein auch kein Grund aufgeregt zu sein,denn man lernt alles und zeigt was man kann.

Mein Vater hatte hohes glauben an mir,dass ich heute mit dem Führerschein nach hause kommen würde.

Nico und ich warteten knappe 10 Minuten auf den Prüfer.
Es erschien eine etwas dicke Frau,von der ich nie gedacht hatte,dass sie meine Prüferin ist.

"Kaya?",fragte sie und schaute mich ernst an.

"ja?",fragte ich und bekam ein wenig angst von ihrem Blick.

"Wir können",sagte sie und saß sich in das Auto.

Ich schaute Nico in die Augen,wie er in meine.
Naja wie auch immer saß ich mich nach vorn,Nico neben mich und die Prüferin hinten in die Mitte.
Ich schnallte mich an und fuhr auf eine Schnellstraße zu.
Anschließend fuhr ich eine Autobahn entlang,nahm dann die Ausfahrt und war wieder in der Stadt.
Es verlief alles in Ordnung,die Prüferin sagte kein Wort und schaute sich alles intensiv an.
Ich war gegenüber des Parkplatzes und fuhr ein Stoppschild entlang.
Plötzlich rannte jemand auf das Auto zu. Ein etwa 1,90 m langer Mann rannte vom Bürgersteig direkt auf die Straße und stürzte sich beim Bremsen an der Frontscheibe.
Nico und ich reagierten gleichzeitig beim Bremsen. Das Auto blieb von 20 kmh direkt auf 0 kmh stehen.
Ich hatte nicht den Mut dazu meine Augen zu öffnen,um zu gucken was passiert war.

Der Kampf der FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt