Perrie P.O.V.
Ich saß mit Zayn auf dem Sofa, als Niall, Harry und Stella hereinkamen. Niall war pitschnass und seine Haare tropften. Ich kicherte. „Du bist ins Wasser gefallen?“, fragte ich kichernd und Niall warf mir einen vernichtenden Blick zu. „War ja klar, dass unser Tollpatsch in den See fällt“, sagte ich, um ihn zu ärgern. „Harry war schuld“, beschuldigte Niall seinen Freund. „Warum ich? Du bist plötzlich aufgesprungen wie ein Irrer. Ich hätte dir vorher sagen können, dass das Boot dann wackelt“, verteidigte sich Harry. Stella grinste nur. „Das geht die ganze Zeit schon so“, teilte sie mir mit, machte aber den Eindruck, als würde sie sich dabei prächtig amüsieren. Sie machte sich auf den Weg in ihr Zimmer und auch Harry verschwand, während Niall in die Küche ging und sich ein Glas Wasser einschenkte. Zayn neben mir sagte kein Wort, er war schon den ganzen Tag schlecht gelaunt. „So wurdest du wenigstens von den gemeinen Sprüchen der Leute abgelenkt“, sagte ich tröstend zu Niall. Er zuckte mit den Schultern. „Ja, das stimmt“, gab er zu. „Komm schon, so schlimm waren die Tweets auch wieder nicht. Damit muss man umgehen können, wenn man so bekannt ist“, grummelte Zayn vor sich hin. Ich warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Niall und Harry können nicht so gut mit so was umgehen, das weißt du genau“, sagte ich, während Niall Zayn einen überraschten Blick zuwarf. „Scheint als hätte jemand schlechte Laune“, stellte er fest, während er sein Glas auf dem Couchtisch abstellte. „Wer ist denn hier der, der schlechte Laune verbreitet?“, fuhr Zayn ihn an. Niall starrte ihn einen Moment lang erschrocken an. „Tut mir leid, dass Mr Malik offenbar ein Problem hat. Ich bin schon weg, lass deine schlechte Laune an jemand anderem aus“, meinte er schließlich verärgert und ließ uns alleine. Ich seufzte und legte meine Hand auf Zayns. Was auch immer er heute hatte, jetzt ging es ihm noch schlechter, denn Zayn hasste Streit. „Was ist los?“, fragte ich ihn und sah ihn von der Seite an. Er merkte es, weigerte sich aber, mir in die Augen zu schauen. „Nichts, warum soll etwas sein?“, fragte Zayn genervt und wollte aufstehen, doch ich hielt ihn fest. Offenbar konnte er den Shitstorm der Leute auch nicht so ganz verarbeiten. Allerdings zeigte er das nicht und es machte mich traurig, dass er so verschlossen war. Ich nahm ihn ganz fest in den Arm und er erwiderte meine Umarmung. „Vergiss einfach alles, was die Leute denken, jetzt kannst du es sowieso nicht mehr ändern. Die Zeit, die wir hier haben, werden wir uns davon nicht versauen lassen, denn so viel Zeit werden wir nicht oft zusammen haben“, flüsterte ich. Zayn lächelte schwach. „Das stimmt. Ich bin froh, dass du dabei bist“, sagte er leise.
Stella P.O.V.
Als wir von der Bootstour heimkamen, zogen sich alle in ihre Zimmer zurück, also ging auch ich in mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt tun sollte, also zählte ich die Holzlatten an der Decke. Nachdem ich drei Mal eine andere Zahl herausbekommen hatte, hatte ich keine Lust mehr, also ging ich zum Fenster und sah hinaus. Es gab nichts zu sehen, außer dem Parkplatz vor dem Haus und einer Menge Bäume. Ich setzte mich wieder auf mein Bett und wippte nervös mit dem Fuß. Seufzend sah ich mich im Zimmer nach irgendeiner Beschäftigung um, aber es gab nur einen leeren Schrank, eine Kommode und einen Tisch mit einer Blumenvase. Ich rückte den Teppich auf den Boden gerade und testete, ob sich Staub auf der Kommode befand. Tat es nicht. Resigniert ließ ich mich wieder auf mein Bett sinken und trommelte mit den Fingern auf der Bettkante herum, als es an der Tür klopfte. Es war Niall. „Was machst du?“, fragte er und trat in mein Zimmer. „Nichts“, sagte ich schulterzuckend und ließ mich rückwärts aufs Bett fallen. „Ich habe hier nichts zu tun“, fügte ich hinzu. „Deshalb bin ich hier“, sagte Niall und setzte sich neben mich. Ich richtete mich wieder auf. „Paul möchte wissen, ob du deine Sachen von zu Hause holen möchtest“, ließ er mich wissen. Ich sackte in mich zusammen. „Ich kann nicht nach Hause“, sagte ich und meine Stimme klang leicht verzweifelt. „Schon gut“, meinte Niall schnell. „Paul muss einkaufen gehen, wir fünf können das nicht machen weil wir ja nicht unter Leute dürfen. Er würde dich mitnehmen und du kannst dir neue Sachen besorgen.“ Ich überlegte kurz. „Ich habe kein Geld“, sagte ich dann und blickte auf meine Füße. „Mach dir deswegen keine Sorgen. Wir haben genug Geld“, sagte Niall grinsend. Ich nickte. Das konnte ich mir vorstellen. „Aber ich gebe es euch so bald wie möglich zurück“, stellte ich klar, denn es gefiel mir nicht, ihr Geld zu benutzen. Niall grinste. „Darüber werden wir streiten wenn es soweit ist!“ Er hatte die Situation erfasst. „Wann fährt Paul denn?“, fragte ich, froh, dass ich endlich etwas zu tun hatte. „Jetzt gleich, du kannst schon runter gehen“, antwortete Niall und ich zog schnell meine – zugegeben - dreckigen Schuhe an.
Als ich ins Wohnzimmer kam, saß Paul mit ernster Miene auf dem Sofa und bedeutete mir, mich neben ihn zu setzen. Ein bisschen besorgt nahm ich Platz. „Hi“, sagte ich und sah ihn fragend an. Paul räusperte sich. „Ich habe dich gestern nicht darauf angesprochen, da du genug Sorgen hattest, aber denkst du nicht, deine Eltern haben inzwischen die Polizei verständigt? Immerhin bist du einfach weggelaufen“, meinte er ernst. Ich blickte zu Boden. Bestimmt hatten sie die Polizei verständigt, daran hatte ich ja auch schon gedacht. Aber was wollte mir Paul damit sagen? „Wenn du als vermisst gemeldet wurdest und dann draußen mit mir gesehen wirst, könnte uns das in große Schwierigkeiten bringen“, gab Paul zu bedenken. Ich nickte langsam. Ich hatte es befürchtet. Also würde er mich jetzt rausschmeißen, damit ich ihnen keine Probleme machte. Ich brachte es nicht über mich, etwas zu sagen. „Ich möchte, dass du dich bei deinen Eltern meldest und ihnen sagst, dass es dir gut geht. Danach bin ich bereit, mit dir in ein öffentliches Kaufhaus zu gehen und dafür zu sorgen, dass du hier richtig wohnen kannst“, informierte Paul mich. Etwas überrascht schaute ich ihn an. „Du schmeißt mich also nicht raus?“, fragte ich ungläubig. Paul schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht, ich habe dir doch gestern versprochen, dass du hier unterkommen kannst.“ Ich stieß erleichtert die Luft aus. „Danke, Paul!“ Er stand auf und holte ein Handy aus seiner Jacke. „Kein Problem, aber jetzt rufst du bei deinen Eltern an.“ Ich bewegte mich nicht. Er sah mich herausfordernd an, und ich fühlte mich unwohl unter seinem Blick. „Ich kann nicht“, flüsterte ich. Paul seufzte. „Das ist die Bedingung“, sagte er nur. Ich nahm ihm langsam das Handy aus der Hand und er drehte sich um, um mich allein zu lassen. „Paul?“, fragte ich, als er schon fast zur Tür heraus war. Er drehte sich um. „Denkst du nicht, es wäre schlauer, wenn ich direkt bei der Polizei anrufen würde?“ Paul zuckte die Schultern. „Du kannst es versuchen“, meinte er. Ich nickte. Das war eindeutig die bessere Idee.
Es dauerte ein wenig, bis ich der Polizei erklärt hatte, wer ich war, und als sie es verstanden hatten, brach auf ihrer Seite des Hörers Hektik aus. Aber als sie anfingen, mich mit Fragen zu bombardieren, sagte ich nur: „Ich möchte, dass Sie die Vermisstenanzeige zurückziehen, da Sie jetzt wissen, dass es mir gut geht. Ich bin volljährig und es geht keinen etwas an, wo ich mich zur Zeit aufhalte. Ich … bin einfach in den Urlaub gefahren. Mehr werde ich Ihnen nicht sagen.“ Dann legte ich auf. Erschöpft ließ ich meinen Kopf auf die Lehne des Sofas sinken. Ich hoffte sehr, dass sie das akzeptieren würden. Ich wollte niemanden hier in Schwierigkeiten bringen. Aber jetzt konnte ich nichts mehr tun, außer zu hoffen, dass der Anruf gereicht hatte, damit sich die Polizei aus dieser Sache zurückzog. Schnell stand ich auf und machte mich auf die Suche nach Paul. Ich brauchte dringend frische Kleider!
Als wir von unserem kleinen Einkaufstrip heimkamen, ging es mir schon viel besser. Wir hatten niemanden getroffen, den ich kannte, und Paul hatte mir eine nette Grundausstattung gekauft. Außer den Notwendigkeiten wie Kleider und Zahnbürste hatte ich auch ein paar Bücher und einen Badeanzug bekommen, denn ich merkte, dass ich immer nervöser wurde, wenn ich nicht schwimmen konnte. Kaum zu Hause, schleppte ich meine vielen Tüten in mein Zimmer und begann, meine neu erworbenen Sachen ordentlich in die Schränke einzuräumen, dankbar, dass ich endlich etwas zu tun hatte. Es war ruhig im Haus, die Jungs waren offenbar draußen. Als ich gerade meine neuen Bücher nach dem Alphabet sortierte, klopfte es an der Tür und Eleanor öffnete sie von außen. „Kann ich reinkommen?“, fragte sie. Ich nickte. Eleanor schloss die Tür hinter sich und lächelte mich an. „Hast du alles bekommen, was du wolltest?“, fragte sie, während sie meine Bücher begutachtete. Ich nickte. „Paul ist wirklich nett, nicht?“, fragte ich. „Ja“, Eleanor strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Aber er tut mir ein bisschen leid. Er hat zu Hause auch eine Familie, aber sein Job hat ihn dazu verpflichtet, mitzukommen und sie alleine zu Hause zu lassen. Wenn nicht, hätte jemand anderes seinen Posten eingenommen“, erklärte sie mir. Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. „Er ist ja in netter Gesellschaft“, meinte ich tröstend. Eleanor nickte. „Wo sind sie denn alle?“, wollte ich wissen. „Draußen am See. Das wollte ich dich fragen: Hast du Lust, mit uns im See schwimmen zu gehen?“ Ich strahlte. „Aber klar“, sagte ich begeistert und zog meinen neuen Badeanzug aus dem Schrank. „Tadaaa, den habe ich extra bekommen!“ Eleanor lachte. „Na dann, in zehn Minuten am See.“
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Von einem verrückten Sommer, fünf wundervollen Idioten und einer Menge Chaos
FanfictionBereit für zwei Monate Sommer, Sonne, Chaos, Freundschaft, Streit, Liebe und Versöhnung? Bereit für zwei Monate One Direction pur? Nachdem Harry vor Tausenden von Leuten auf der Bühne vor Erschöpfung einfach zusammengebrochen ist und Niall von seine...