Stella P.O.V.
Als ich mit Harry die Treppe zu den Schlafzimmern hinauf lief, breitete sich ein Kribbeln in meinem Bauch aus. Ich wurde ganz hibbelig und Harry drehte sich zu mir um und grinste, als er meine Nervosität bemerkte. Wie sehr ich diese Grübchen doch vermisst hatte! Ich musste automatisch auch lächeln. „Was ist los?“, fragte Harry und ließ mich an sich vorbeigehen, wahrscheinlich, um mich aufzufangen, falls ich vor Aufregung die Treppe herunterfiel. „Es ist einfach so unglaublich, wieder hier zu sein, Harry!“, versuchte ich zu erklären, aber ich glaubte, keiner konnte verstehen, was für ein komisches und zugleich wunderbares Gefühl es war, wieder diese Treppen hinaufsteigen zu können. Als ich in den Flur im ersten Stock trat, drehte ich mich schwungvoll zu Harry um. Er lächelte immer noch. „Wo sind die anderen?“, fragte ich und Harry zuckte mit den Schultern. „Komm, das werden wir herausfinden“, meinte er und zog mich am Arm mit sich.
Aus Louis und Eleanors Zimmer hörten wir Geräusche, also steuerten wir darauf zu. Statt die Tür aufzumachen, legte Harry allerdings ein Ohr an die Tür und grinste mir verschwörerisch zu. Ich trat näher und legte mein Ohr ebenfalls an die Tür. Als sich mein Gesicht daraufhin nur wenige Zentimeter von Harrys entfernt befand, schlug mein Herz plötzlich mindestens doppelt so schnell, aber ich versuchte, mich auf die Stimmen im Inneren des Zimmers zu konzentrieren. Ich hörte ein Poltern und dann sagte Liam genervt: „Niall, setz dich gefälligst hin, du machst hier alle nervös.“ „Ich bin aber so aufgeregt!“, hörte ich Niall rufen und Zayn gab ein Stöhnen von sich. „Komm schon, Niall, wir können jetzt sowieso nichts tun, als zu hoffen, dass Harry sein Liebesleben irgendwie auf die Reihe bekommt.“ Ich brauchte einen Moment, um zu registrieren, was Zayn gerade gesagt hatte, dann sah ich zu Harry. Da sein Gesicht so nah an meinem war, konnte ich ihm direkt in die Augen schauen. Er starrte mich erschrocken an, seine Augen waren dunkel im schwachen Licht der Flurlampe. Ich senkte den Blick und hielt es für besser, nichts zu sagen. Über diesen Satz würde ich später nachdenken müssen. „Harry bekommt das hin“, hörte ich Louis auf der anderen Seite der Tür überzeugt sagen. „Harry scheint aber ziemlich neben der Spur zu sein“, warf Perrie ein und Liam sagte: „Er ist seit drei Wochen total neben der Spur.“
Harry wurde es nun offenbar zu bunt, denn er griff nach der Türklinke und drückte sie energisch herunter. Im Raum verstummten alle, als die Tür aufschwang und Harry und ich im Türrahmen erschienen. „Hey, Leute“, sagte Harry betont fröhlich und schob mich in den Raum. „Alles klar?“ Die anderen musterten ihn eingehend und nickten stumm auf seine Frage. „Dir geht es ja offenbar wieder bestens“, stellte Louis fest und grinste Harry an. Harry lächelte nur leicht. Niall sah zwischen Harry und mir hin und her. „Was hat dazu geführt, dass es dir plötzlich wieder so gut geht, Harry?“, fragte er neugierig und Liam warf ihm einen mahnenden Blick zu. „Das geht dich gar nichts an, Niall“, sagte er streng und Niall sah ihn beleidigt an. „Ich will aber wissen, was los ist“, murrte er. „Dass es Harry so gut geht liegt an meiner positiven Energie“, sagte ich spaßeshalber und Louis fing an zu grinsen. Niall warf Harry einen amüsierten Blick zu. Ich drehte mich zu ihm um. Harrys Wangen waren ein paar Stufen zu rot und er sah angestrengt in die andere Richtung. „Kein Grund, sich zu schämen“, sagte ich, um ihn zu ärgern.
Ich hatte es so sehr vermisst, so locker herumalbern zu können! Ich hatte zwar nicht gedacht, dass ich mich wieder so schnell daran gewöhnen würde, aber vor allem Nialls offene Art ließ einen automatisch entspannt werden. Er ging auch sofort auf meine Stichelei ein. „Ja, du musst nicht rot werden, Harry. Es ist doch nur Stella“, sagte er neckend und ich musterte Harry von der Seite. So kannte ich ihn gar nicht. Nervös biss er auf seiner Lippe herum und ich beschloss, dass wir lieber das Thema wechseln sollten. „Eigentlich wollte Harry euch fragen, ob ihr etwas essen wollt“, ergriff ich deshalb das Wort. Sofort sprangen alle auf und Niall und Liam lieferte sich an der Tür einen kleinen Kampf, den Niall gewann und deshalb als erster durch den Flur zur Treppe rennen konnte. „Verfressene Bande“, murmelte Harry und verdrehte die Augen. Alle liefen zur Tür und machten sich auf den Weg nach unten, nur Louis blieb auf dem Bett sitzen und bewegte sich keinen Zentimeter. Harry, der neben mir stand, warf ihm einen fragenden Blick zu. „Geh nur schon, Harry. Ich möchte mich kurz mit Stella unterhalten“, sagte Louis. Harry warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Louis grinste ihn bedeutungsvoll an und Harry verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein“, sagte er bestimmt und ich fragte mich, ob ich irgendetwas verpasst hatte. „Hopp, Harry, nur Stella und ich. Keine Widerrede“, sagte Louis und Harry sah ihn störrisch an. Ich schaute unsicher zwischen den beiden hin und her. „Was ist denn los?“, fragte ich. „Gar nichts! Nichts, was du wissen müsstest“, sagte Harry sofort und ich hatte den Eindruck, dass es eher an Louis gerichtet war, als an mich. „Jetzt geh schon, Harry“, sagte Louis ungeduldig. Harry drehte sich widerwillig um und verließ betont langsam den Raum. Bevor er die Tür schloss, warf er Louis noch einen warnenden Blick zu, dann waren wir alleine.
„Was ist mit ihm los?“, fragte ich und deutete mit der Hand auf die geschlossene Tür. Louis seufzte. „Harry ist nun mal Harry“, erklärte er, als würde ich daraus schlau werden. „Aha“, sagte ich und zog eine Augenbraue nach oben. „Setz dich doch“, meinte Louis und klopfte neben sich auf das Bett. Zögernd setzte ich mich neben ihn. „Kannst du dich noch an damals erinnern?“, fragte er und sah mich interessiert an. „An was genau?“, fragte ich nach und Louis grinste. „Na, an diese Aktion mit Niall. Die du, bevor es überhaupt wirken konnte, hingeschmissen hast, weil dir Harry so leid tat. Was übrigens sehr süß war!“ Ich sagte gar nichts. Natürlich konnte ich mich erinnern, wie wir Harry eifersüchtig gemacht hatten, aber bei Louis wusste man nie, auf welche Ideen er als nächstes kommen würde. Als er jedoch nicht weitersprach, sagte ich: „Ja, ich kann mich daran erinnern. Und ich hoffe, du hast nun gemerkt, dass das ziemlich unnötig war, da du dich in Harrys Verhältnis zu mir gewaltig geirrt hast. Also komm mir nicht wieder mit so was!“ Louis grinste nur dämlich. „Du hast es erstaunlich schnell geschafft, dass ich dich schlagen will“, drohte ich ihm und Louis lachte. Dann sah er mich sehr ernst an und ich wurde noch misstrauischer. „Du weißt doch, dass ich Harrys bester Freund bin“, sagte er und ich nickte. „Und du weißt auch, dass ich Harry gut kenne.“ Ich nickte wieder. „Wirst du mir dann glauben, was ich dir jetzt sage?“ „Nein, sorry.“ Louis seufzte und murmelte: „Manche Leute stehen ihrem Glück echt selber im Weg.“ Ich räusperte mich und sagte: „Könnten wir jetzt endlich zum Punkt kommen?“ Louis nickte. „Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du mir jetzt kein Wort glauben wirst“, begann er und ich sah ihn ungeduldig an. Daraufhin ließ sich Louis extra lange Zeit. Nach einer Kunstpause sagte er: „Allerdings kann ich guten Gewissens sagen, dass mein Plan damals seine Gründe hatte.“ Er sah mich bedeutungsvoll an.
Ich wusste genau, was er mir damit sagen wollte, aber ich machte ein Gesicht, als hätte ich keine Ahnung. Ich wollte das näher ausgeführt haben. Louis verzog das Gesicht, dann sagte er: „Bist du schwer von Begriff oder was?“ Ich antwortete nicht. „Okay“, Louis sah mich an, als wäre ich geistig unterbelichtet, und sagte: „In den letzten Wochen, seit du weggegangen bist, ging es Harry nicht sehr gut. Genau genommen hatte er den totalen Zusammenbruch und hat sich eingeredet, er wäre der letzte Trottel, für den sich keiner interessiert. Er hat sich in seinem Zimmer verkrochen und hatte die schlimmsten Minderwertigkeitskomplexe, seit ich ihn kenne. Und drei Mal darfst du raten, woran das lag.“ Er sah mich an, als wollte er mir sagen: „Siehst du jetzt, dass ich die ganze Zeit recht hatte?“ Bevor ich allerdings etwas antworten konnte, stand er auf und ging zur Tür. „Mach dir mal Gedanken darüber, Schätzchen“, sagte er und öffnete die Tür. Ich bewegte mich nicht. „Geh schon mal vor, ich komme gleich nach“, murmelte ich, und Louis verschwand ohne ein weiteres Wort, aber mit einem selbstzufriedenen Grinsen auf dem Gesicht. Ich ließ meinen Kopf in die Hände sinken. Wenn ich Louis Glauben schenken sollte, hatte mein Fortgehen Harry ganz schön aus der Bahn geworfen. Und das konnte nur heißen, dass ich ihm etwas bedeutete. Und zwar mehr, als eine normale Freundin. Das weigerte ich mich allerdings zu glauben, denn wieso sollte Harry Styles sich auch nur im Geringsten für mich interessieren? Ich war doch nur Stella, ein normales Mädchen das zur Zeit gar nichts auf die Reihe bekam. Andererseits hatte Louis gesagt, dass ich an Harrys Zusammenbruch schuld war. Ich konnte ihm also doch nicht so egal sein, immerhin hatte ich so etwas verursachen können. Ich beschloss, Harry in den nächsten Tagen ganz genau zu beobachten. Ich würde genau unter die Lupe nehmen, wie er sich verhielt, und dann würde ich mir meine eigene Meinung zu dem Thema bilden. Denn eins wollte ich nicht: Mir falsche Hoffnungen machen.
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Von einem verrückten Sommer, fünf wundervollen Idioten und einer Menge Chaos
FanfictionBereit für zwei Monate Sommer, Sonne, Chaos, Freundschaft, Streit, Liebe und Versöhnung? Bereit für zwei Monate One Direction pur? Nachdem Harry vor Tausenden von Leuten auf der Bühne vor Erschöpfung einfach zusammengebrochen ist und Niall von seine...