Harry P.O.V.
Als Louis und Eleanor gegangen waren, ging ich hoch in mein Zimmer und wartete. Ich saß auf meinem Bett, die Tür war angelehnt, damit ich es mitbekam, wenn Stella aufstand. Nervös trommelte ich mit den Fingern auf meiner Bettdecke herum und wusste, dass ich wohl besser etwas Sinnvolles machen sollte. Aber ich hatte Angst, dass ich Stella nicht hörte und sie dann alleine frühstücken müsste. Und ich wollte nicht, dass sie alleine war.
Nach einer Ewigkeit hörte ich endlich, wie ihre Tür aufging. Ich fuhr hoch, wartete aber eine Minute, damit ich nicht wie ein verrückter Stalker wirkte. Dann rannte ich in die Küche, wo Stella mit dem Rücken zu mir stand und gerade ein Glas mit Orangensaft füllte. Sie fuhr sich mit der linken Hand durch das Haar, das noch ziemlich zerzaust war.
„Hey“, sagte ich leise und Stella zuckte zusammen. Ruckartig drehte sie sich zu mir um. Als sie bemerkte, dass ich es war, lächelte sie ein wenig. Sie sah heute, zu meiner Erleichterung, nicht mehr ganz so fertig aus wie gestern. Die dunklen Schatten unter den Augen waren verschwunden und das Sonnenlicht schien so in ihr Gesicht, dass ihre Augen eine viel hellere Farbe annahmen als sonst. Ihr Blick war eher gleichgültig als traurig, aber ich wusste nicht, ob das wirklich gut war.
„Wie geht es dir heute?“, fragte ich und ließ mich auf einen Stuhl am Küchentisch fallen. Stella zuckte mit den Schultern. „Ganz gut“, murmelte sie und drehte den Deckel auf die Flasche zurück. Dann kam sie auf mich zu, setzte sich mir gegenüber und stellte das Glas vor sich ab.
Sie musterte mich eine Weile schweigend, dann sagte sie: „Du machst dir jetzt Sorgen um mich, richtig?“
Ich senkte den Blick und malte mit dem Daumen Kreise auf den Tisch. Natürlich machte ich mir Sorgen, wer tat das nicht? „Dir geht es ziemlich beschissen, was erwartest du denn?“, antwortete ich und sah ihr wieder ins Gesicht. Stella öffnete den Mund, dann schloss sie ihn wieder. Sie legte den Kopf schief und musterte mich mit durchdringendem Blick.
Als ich gerade nervös wurde, sagte sie: „Mach dir bloß keine Gedanken um mich. Du hast genug eigene Sorgen, da musst du dich nicht auch noch um mich kümmern.“ Ich runzelte die Stirn. „Ich will mich aber um dich kümmern. Ich kann es nicht ertragen, wenn es dir schlecht geht“, murmelte ich. Stella sagte eine lange Zeit gar nichts, sie schien völlig in Gedanken versunken. Dann richtete sie sich plötzlich auf.
„Warum?“, fragte sie und musterte mich neugierig. Ich wusste wirklich nicht, was ich darauf sagen sollte. Fieberhaft suchte ich nach einer guten Antwort, die ganze Wahrheit konnte ich ihr schlecht sagen. Auch wenn Louis das sicher gefeiert hätte.
Unbehaglich rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her und versuchte zu ignorieren, dass Stellas Blick noch immer auf mir ruhte. Als sie die Stille nicht mehr aushielt, sagte sie: „Falls du irgendwann eine Antwort weißt, kannst du sie mir ja sagen.“ Dann stand sie auf, schüttete ihren Orangensaft ins Spülbecken und machte Anstalten, zu verschwinden.
„Bist du böse auf mich?“, fragte ich und Stella blieb stehen. Sie sah mich verwirrt an. „Nein, bin ich nicht.“ Ich nickte. „Gut, du musst nämlich etwas essen.“ „Ich hab keinen Hunger.“ Sie machte einen weiteren Schritt auf die Treppe zu.
„Setz dich wieder hin“, sagte ich ruhig und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Stella zögernd stehen blieb. Einen Moment lang dachte ich, sie würde doch weggehen, doch dann drehte sie sich um und setzte sich wieder. Allerdings nicht, ohne mir zu verstehen zu geben, dass sie jetzt lieber in ihr Zimmer verschwunden wäre. Und ich fragte mich, was ich jetzt schon wieder falsch gemacht hatte.
Ich stand auf und nahm eine Schüssel für Stella aus dem Schrank. „Ich kann das auch alleine“, sagte sie störrisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
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Von einem verrückten Sommer, fünf wundervollen Idioten und einer Menge Chaos
FanfictionBereit für zwei Monate Sommer, Sonne, Chaos, Freundschaft, Streit, Liebe und Versöhnung? Bereit für zwei Monate One Direction pur? Nachdem Harry vor Tausenden von Leuten auf der Bühne vor Erschöpfung einfach zusammengebrochen ist und Niall von seine...