37. Kapitel

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 Eleanor P.O.V.

Nachdem Louis und Harry sich eine Weile unterhalten hatten, setzten sie sich plötzlich in Bewegung und kamen wieder zu uns herüber. Louis kam mit federnden Schritten auf uns zu, während Harry ihm mit hängenden Schultern hinterher trottete. Ich musste kichern. „Louis, was hast du denn schon wieder mit Harry gemacht?“, fragte ich, als sie bei uns ankamen. Louis drehte sich zu Harry um, der schicksalsergeben mit den Schultern zuckte. „Louis hört nie, niemals darauf, was ich ihm sage. Wirklich, er macht mich völlig fertig“, beschwerte er sich und setzte sich zu uns auf die Decke.

„Das liegt an deinen Locken. Die machen dich so niedlich, dass all deine Autorität dahinschwindet“, sagte Zayn grinsend. Niall fing an zu lachen, hörte aber sofort wieder auf, als Louis sagte: „Du hast ungefähr die gleiche Wirkung, Niall.“ Stella beobachtete uns grinsend, dann sagte sie: „Wenn ihr euch genug geärgert habt, können wir dann endlich wissen, wieso Louis Harry fertig gemacht hat?“

Louis machte ein empörtes Gesicht. „Ich mache ihn nicht fertig, ich versuche, ihn wieder aufzubauen“, rief er, baute sich mit verschränkten Armen vor Stella auf und sah auf sie hinunter, „du machst ihn fertig, Schatzilein.“

Stella hob eine Augenbraue. „Ich mache ihn fertig?“ Louis nickte wissend. „Leute...“, Harry machte ein unbehagliches Gesicht, „können wir das vielleicht ein anderes Mal ausdiskutieren?“ Louis drehte sich schwungvoll um und setzte sich nun auch hin. „Aber natürlich, mein Kleiner. Lass uns mit dem eigentlichen Gespräch beginnen!“ Zufrieden rieb er sich die Hände.

Ich fragte mich, warum zum Teufel Louis plötzlich so gut gelaunt war. Das Gespräch mit Harry schien ihn ja sehr aufgeheitert zu haben.

„Ich möchte, dass wir alle zusammen über etwas reden“, sagte Louis und wurde nun ernst. Er legte eine Kunstpause ein und wir sahen ihn alle fragend an. „Harold macht mal wieder Probleme“, verkündete er schließlich und Harry warf ihm einen bösen Blick zu. „Ich mache keine Probleme, aber Louis will mich ja nicht in Ruhe lassen.“ „Weil du alles so kompliziert machen musst, was gar nicht kompliziert ist!“, rief Louis.

„Was macht er denn kompliziert?“, fragte Niall und Harry warf Louis einen warnenden Blick zu. „Ist nicht so wichtig. Worum es hier geht, ist, dass Harry immer noch nicht kapiert hat, dass er sich selber nicht immer so schlecht machen soll. Ich weiß, wir hatten dieses Thema schon so oft, aber ich will, dass es endlich mal aufhört! Kann irgendeiner hier Harry bitte sagen, dass er verdammt nochmal damit aufhören soll, immer so schlecht von sich zu reden? Das macht mich fertig, ehrlich!“

Louis atmete tief durch und Harry sah uns störrisch an. „Ich kann von mir denken, was ich will“, sagte er stur und Louis verdrehte die Augen. „Seht ihr? Genau das meine ich. Was soll ich denn bitte tun, wenn er so ist?“ Wir anderen schwiegen und Harry machte einen Schmollmund und sah auf den Boden.

„Louis versucht doch nur, dir zu helfen“, sagte Liam irgendwann und Harry hob den Blick. „Ich will aber nicht, dass er mir hilft. Ich bekomme mein Leben auch so auf die Reihe“, sagte er bockig. „Wie man in den letzten Wochen unschwer erkennen konnte“, warf Louis in sarkastischem Tonfall ein und Harry verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich habe gar nichts getan, warum müsst ihr jetzt wieder an mir herummeckern?“, beschwerte er sich. Er warf einen hilfesuchenden Blick zu Stella, die das Gespräch bis jetzt schweigend verfolgt hatte. Sie seufzte, dann richtete sie sich ein wenig auf und sagte: „So kann das nicht funktionieren, Leute.“

Keiner wusste, was sie uns damit sagen wollte, also redete sie weiter: „Ihr merkt es vielleicht nicht so richtig, aber Harry fühlt sich oft ziemlich ausgeschlossen von euch anderen. Das ist natürlich nicht eure Schuld! Und man merkt es hier auch nicht so sehr, aber wenn ihr wieder in euer normales Leben zurückkommt, wird Harry so oft vom Rest der Band hervorgehoben. Von der Presse, von den Leuten, von allen eben. Aber er hasst das und kann nicht damit umgehen, da er nicht anders sein möchte als ihr. Er will einfach nur dazugehören. Und dann kommt sein geringes Selbstbewusstsein ins Spiel, er redet sich ein, ihr seid besser als er, er kann nicht mit euch mithalten, bla bla bla, und das ist der Grund, warum er immer ausgeschlossen wird. Das Ganze schaukelt sich immer mehr hoch, denn wenn er schlecht von sich redet, bekommt er von euch geschimpft, und schon wieder fühlt er sich wie der Trottel, der nichts kann. Das ist alles nicht so einfach und ich … habe leider keine Ahnung, was wir machen sollen.“

Von einem verrückten Sommer, fünf wundervollen Idioten und einer Menge ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt