Pov. Tim
,,Und was genau machen wir da?!" Rief ich gegen den Wind. ,,Warte... es ab!" Schrie Maurice zurück, seine Finger waren panisch in meinem Shirt verkrallt. Wir flogen im Eiltempo auf den beschrieben Ort zu und schon von weitem sah ich einen großen, dunkelrote Drachen, dessen Kopf bedrohlich und mächtig über den Baumkronen aufragte. Seine gelben Augen verengten sich bedrohlich. Ich gab Tiako ein Zeichen, dass er landen solle und der blonde ließ sich nach hinten vom Pferderücken gleiten, ich stieg mit einer geübten Bewegung ab. Auge in Auge mit dem riesigen Drachen wurde mir unwohl, noch unwohler wurde mir als ich den blonden Jungen sah, der etwas kleinlich vor dem Monster stand. Neben ihm schnappten zwei Pflanzen mit einem ekelerregenden, knorrigen Stiel und messerscharfen Zähnen geifernd nach ihm. Die Nüstern des Drachen blähten sich auf und ein grollendes Schnaufen drang aus den Tiefen seines Rachens. Kleine Rauchwolken stiegen auf. *Mach keine Dummheiten* betete ich zu dem Jungen, auch wenn ich ihn nicht kannte. Mein Herz raste und ich stieß leise die Luft aus. ,,Glaubst du ich habe Angst vor dir?" Schnippisch strich sich der Junge die blonden Haare nach hinten und schnaubte, wie das Monster es vor ihm getan hatte. ,,Oh nein, oh nein, oh nein." Murmelte ich schnell vor mich hin. Ich bewegte mich mit langsamen Schritten zurück, doch Maurice packte mich an den Schultern und stieß mich wieder vor. Wir könnten jeden Moment alle sterben. Der Drache stieß ein Ohrenbetäubendes Brüllen aus, stampfte mit den riesigen Füßen und schlug mit dem Schweif, sodass ein paar Bäume umknickten und von der Klippe in den See fünfzehn Meter weiter unten stürzten. Mir wurde schlecht bei der Vorstellung einer dieser Bäume zu sein. Dann hob er eine seiner massigen Tatzen und schlug zu. Alles schien wie in Zeitlupe, ein plötzlicher Adrenalinstoß durchflutete mich und ich schnellte nah vorne. Wie aus Reflex schlang ich die Arme um den Bauch des kleineren und warf mich mit ihm in einem riesigen Satz nach hinten. Ein kurzer Schrei entfuhr mir, der andere lachte nur. Wir stürzten zu Boden, ich stöhnte vor Schmerz auf und röchelte, doch der andere machte sich nicht einmal die Mühe aufzustehen, geschweige denn von mir herunter zu gehen. Ich rappelte mich hektisch auf und floh, dabei stolperte ich und fiel erneut. Der kleinere stolzierte mir hinterher. Ich rannte so weit durch den Wald, bis ich keine Ahnung mehr hatte, wo wir uns befanden oder wo Norden und Süden waren. Außer Atem ließ ich mich auf den Boden fallen und wartete, bis mein alter Gefolge und mein neuer, durch das Unterholz brachen. ,,Alles gut bei euch?" Keuchte ich und legte den Kopf in den Nacken, bevor ich den kleinen gründlich musterte. ,,Was hast du dir dabei gedacht?!" Herrschte ich ihn an. Ich wusste nicht, wann ich das letzte Mal die Stimme gegen jemanden erhoben hatte, doch es war schon viel zu lange her. Die ganze Wut hatte sich in mir angestaut und peitschte wie eine gigantische Welle auf mich ein und versuchte mich zu ertränken. Ein paar vertrocknete Blätter segelten zu Boden und noch während sie flogen sah ich, wie sie sich langsam auflösten und als schwarzer, toter Staub zu Boden rieselten.
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Nachts sind alle Katzen grau (Youtube Ff)
FanficEine Vision von einer anderen Welt, eine seltsame Notiz, ein Team um die ganzen Geheimnisse zu lüften und dazu ganz viel Gefühlschaos und ein bevorstehender Weltuntergang? Eine Hälfte sagt: ,,völliger Quatsch", die andere sagt: ,,Alles ist möglich."...