Kapitel 16: Stolz

42 6 1
                                    

Pov. Flo

Wir brachen aus dem Wald hinaus und fanden uns an einer Straße die in den Ort führte wieder. Ich hatte auf dem Weg schon mal festgestellt dass Luca in einem Punkt recht und in zwei Punkten unrecht hatte. Ja, Max sah gut aus, nein, er war kein Spast und nein, er war alles, bis auf dumm. Ich hatte mich nicht zu sehr in das Privatleben der beiden einmischen wollen, weshalb ich immer belanglosere Fragen gestellt hatte, bis wir an irgendeinem Punkt waren wo wir beide nicht mehr wussten wovon wir redeten. ,,Wo soll ich dich hinbringen." Warf Luca lustlos ins Gespräch ein. ,,Noch etwas weiter in den Ort, ab da sollte ich allein zurecht kommen." Meinte ich zu ihm. Ich konnte seine Anspannung wieder fühlen, wie sie die Luft zum knistern brachte. Es war sicher nicht nur dieses Misstrauen, was da herrschte, da brachte doch auch noch etwas anderes Chaos ins Spiel! Ich sah wieder nach oben wo sich in der Luft vier Leute fetzten. Sie alle hatte große, prächtige Flügel, der kleinste von ihnen wurde von zweien festgehalten und ausgelacht während der dritte auf ihn eintrat. Sofort wurde ich wütend. So mit jemandem umzugehen der sich nicht wehren konnte war schlicht abstoßend. Die zwei ließen den kleinsten los, welcher quiekend der Erde entgegen sauste. Er dachte wohl nicht einmal daran seine Flügel zu nutzen. Als er laut auf dem Asphalt aufschlug scheute Aika und Luca und ich wären hinuntergefallen wenn Max sie nicht am Zügel gepackt und beruhigt hätte. Luca und ich sprangen ab und liefen zu dem jungen Mann der auf dem Boden lag und sich mühsam in eine gerade Position hievte. Ich streckte meine Hand aus um ihm aufzuhelfen, doch er schlug sie mit einer schnippischen Bewegung fort, bevor er uns beide abfällig musterte. War ja nicht so als sei er gerade aus über fünf Metern Höhe vom Himmel gefallen... nein, anscheinend brauchte der kleine niemanden um sein Krönchen zu richten. Na gut, weniger Arbeit für mich. ,,Alles in Ordnung?" Fragte Luca erstaunt. ,,Sieht es so aus?" Zickte er und zog die Augenbrauen zusammen, dann rappelte er sich auf und klopfte sich den Dreck ab. Auch er war in meiner Vision vorgekommen. Plötzlich tauchten sie alle wie aus dem Nichts auf. Seltsam. ,,Er will keine Hilfe." Zischte ich zu Luca und wandte mich ab. Er tat es mir gleich. Der kleine auch. Er lief mit hoch erhobenem Kopf neben uns her, als habe er gerade wer weiß was vollbracht. Ich seufzte. Sollte er doch mitlaufen wenn er wollte. ,,Flo!" Rief jemand vor uns. Sagte ich ja, sie kommen alle zusammen. ,,Leute, versteckt mich." Ich versuchte mich hinter Lucas Rücken zu schieben,  doch er zog mich vor. ,,Ist er das?" Er grinste mich von der Seite an. ,,Luca, bitte." Wieder verdrückte ich mich nach hinten, oder versuchte es. ,,Nenene, Flo, da gehst du jetzt hin." Ich hätte am liebsten seinen ganzen Körper zurück in eine winzige Zelle verwandelt, doch bevor ich dazu ansetzen konnte wurde mir eine kräftige Schelle verpasst, sodass das Blut mir in die Wange schoss. ,,Jap, das ist er." Stöhnte ich leise.

Nachts sind alle Katzen grau (Youtube Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt