Kapitel 10: Wenn das Schicksal zuschlägt...

62 6 1
                                    

Pov. Lefloid

,,Scheiße man!" Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen und fuhr mir durch die Haare. Frodo stürmte in meine Wohnung und lief auf mich zu, doch stoppte ihn. Ich wollte alleine sein. Und das ging nur wenn die ganze Welt einen Moment lang den Atem anhält. Ich schniefte, wischte die Tränen durch mein ganzes Gesicht, stand auf und ging an ihm vorbei. Ein Standbild. Wie aus Marmor gemeißelt, so bewegungslos. Er sah ruhig und friedlich aus. Nicht besorgt und nervös, nicht so, als wolle er mich anschreien, mir sagen wie idiotisch ich war, nein, nur sein Mund war geöffnet, als wolle er zu sprechen beginnen. Als ich ihn so sah kamen neue Tränen. Mein bester Freund, der gerade begann mich zu hassen. Ich hasste ihn nicht. Ich würde ihn niemals hassen, aber er wusste nicht wie sehr er mein Leben verändert hatte. Wüsste er es, würde er wissen, dass er mein Freund und nicht mein Feind war. Wir hatten beide alles missverstanden und unser Verhältnis zueinander war in Splitter gebrochen. Ich schloss ihn kurz in die Arme und wischte erneut meine Tränen ab, dann warf ich die Tür hinter mir zu und rannte als sei der Teufel hinter mir her. Vielleicht auch zwei Teufel. Einfach drauf los, auf gut Glück aus der Stadt zu kommen ohne jemandem in die Hände zu laufen. Zeitmagie war eine sehr begehrte Magie, wenn sich jemand falsches daran bereicherte könnte man das ganze Universum zerstören. Nicht mit der Macht von einem, aber drei mächtige würden reichen um die Welt zurück in einen leblosen Brocken zu verwandeln. Ich wusste dass jemand hinter mir her war und ich wusste auch ein wenig über die beiden. Ich hatte meine Quellen überall verstreut, Privatangelegenheit und so... jetzt musste ich mich darauf konzentrieren dass ich so weit kam ohne dass mich irgendjemand fand. Ich kam aus der Stadt, lief in den Wald und zerriss meine Hosenbeine an den Dornen, die über den Boden wucherten und fiel über eine Wurzel und blieb einfach liegen. Ich hatte nicht genug Kraft übrig um meinen Zustand zurückzusetzen, deshalb lag ich einfach nur heulend im Nirgendwo. Ich hatte sie alle verloren. Mich hatte ich verloren. Meine Freunde, meine Familie, alles. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. In meinem Bauch war ein Ballon gefüllt mit Trauer, Schmerz und Schuld. Warum ich? Immer nur ich. Ich vergrub meinen Kopf in den Händen, zitterte am ganzen Körper. Der Boden war kalt und dreckig, das taunasse Laub kitzelte mich und die die aufgeschrammten, schlammverklebten Wunden schmerzten. Ich lag einfach da, unfähig mich zu bewegen, und nahm mein Schicksal hin. Das Schicksal was mich schon so oft zu Fall gebracht hatte. Es könnten fünf Minuten gewesen sein, es könnten jedoch auch zehn Stunden vergangen sein bis ich mit einem Ohr, welches auf den Boden gepresst war, dumpfe Schläge wahrnahm. Es klang wie... Hufe. Dazu kam eine unfassbare Statik auf, die mir die Haare zu Berge stehen ließ. Ich brauchte jetzt keine Gesellschaft, egal wer es war. Jetzt würde ich einzig und allein eine Person akzeptieren die zufällig ein sehr starkes Mittel gegen körperliche und seelische Schmerzen dabei hatte.

Nachts sind alle Katzen grau (Youtube Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt