Kapitel 45: Suche

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Pov. Kedos

Ich lief orientierungslos etwas hin und her und rief ab und zu Michas Namen, welcher zwischen dne Bäumen unterging. Ich sah wie die Sonne langsam aufstieg, doch es war keine Spur von meinem Freund zu finden. Ich nahm eine Verbindung zu ihm auf und schaute, in welcher Richtung sie stärker und wo sie schwächer wurde. Seufzend schaute ich zum Himmel und ließ mich für einen kurzen Moment nieder. Es war schon fast Mittag geworden, meine Füße taten weh und das Vogelgezwitscher fing an nicht mehr schön zu sein, sondern mir auf die Nerven zu gehen. Ich war bestimmt schon Kilometer weit von den anderen entfernt... die anderen... ich schlug mir hart vor die Stirn. ,,Scheiße!" Dario machte sich bestimmt Sorgen... er kannte schließlich quasi nur mich und hatte in den letzten Tagen nicht einmal den Anschein gemacht mit irgendjemand anderem reden zu wollen. Mein Herz wurde schwer wie Blei bei der Vorstellung aufzuwachen, und der einzige Mensch mit dem man zu tun hatte war ohne ein Wort zu sagen verschwunden. Ich erschauderte. Hoffentlich würde ich Zombey schnell finden und auch... zurück zu den anderen kommen. Ich fühlte mich so verloren in den Untiefen dieses gigantischen Waldes und plötzlich wurde mir bewusst wie idiotisch diese Aktion war. Alleine versuchen jemanden zu finden, der in der Theorie überall sein könnte. Wow, Kedos, klasse! Ich rollte mich auf dem Boden zusammen und streckte alle Viere von mir. ,,Wieso mache ich auch immer solche Kurzschlussaktionen?" Fragte ich mich selbst. Die Büsche zu meinen Seiten raschelten leise in Wind, ein paar Blätter wirbelten davon. Stille, irgendein Tier flog über mir her und kreischte schrill. Was es gewesen war hatte ich nicht gesehen, es war zu schnell verschwunden, doch ich war gesehen worden. Vielleicht sollte ich mich wieder auf den Weg machen, bevor irgendetwas tollwütiges mich noch zerfleischen wollte. Etwas schneller als vorher ging ich weiter, doch wegen der Verbindung mit Micha ging mir schnell die Puste aus. Ich hörte schwere Tatzen auf dem Boden aufschlagen und mein Herz setzte für einen fürchterlichen Schlag lang aus. Ich atmete aus und drehte mich schnell herum, bereit mich irgendwie zu verteidigen. Eine weitere Situation in der ich mir wünschte jemanden da zu haben. Am leibsten jemanden der kämpfen konnte. Ich klang wie ein kleines Mädchen, wenn ich so dachte, aber irgendwie hatte ich gerade, so ganz auf mich allein gestellt, ziemliche Angst. Das Gesicht der Person, die dort bei ihrem Reittier stand, kam mir irgendwoher bekannt vor. Das Tier war ein Greif, ein großes, braun-gefiedertes, vierbeiniges Wesen, welches mich aus kleinen goldenen Schiltzaugen musterte. Sein Federkleid hatte ein elegantes Muster auf dem hellen Braun, jede einzelne Feder schien anders zu sein. Es strahlte eine besondere Aura aus, anders als die, die man sonst von Tieren gewohnt war. Um seinen Hals, halb von den Federn verdeckt, war etwas wie ein Halsband, glänzend, verziert mit goldenen und silbernen Mustern, es sah aus wie das Reittier des Königs höchst persönlich. Und dann war da natürlich auch noch dieser Mann...

Nachts sind alle Katzen grau (Youtube Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt