Kapitel 4: Komplett bescheuert

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Pov. Kedos

Bei mir war der Damm eigentlich schon in sich zusammen gebrochen als das Wort "schäbig" den Mund von unserem geliebten Verbrecher-Lehrer verlassen hatte, doch jetzt konnte ich mich nicht mehr halten und prustete los. Auch von Micha konnte ich ein verdruckstes Kichern vernehmen. ,,Seid ihr eigentlich beide komplett verblödet?" Ich lachte halb, und halb schrie ich. Tim sah mich ausdruckslos an. ,,Es stimmt, Kedos! Vertrau mir doch! Einmal zumindest!" Fauchte er. Er legte wütend die Ohren an. Das rote Fell sträubte sich und der vernichtende Gesichtsausdruck den er aufgesetzt hatte, wäre nur halb so bedrohlich gewesen, wäre er dabei in seiner schlichten Form geblieben. Nun, in seiner halben form, verengten sich seine Pupillen zu Schlitzen und in seinen Augen schienen kleine Feuer zu lodern. Wenn er sprach, erblickte man tödlich scharfe Zähne. Nichts im Vergleich zu seiner vollen Form. Seine Haare sind scharf wie Rasierklingen und sie verbrennen alles und jeden mit ihrem Höllenfeuer. Ein riesiges Fuchsmonster mit blutroten Streifen mit unzähligen, wedelnden Schweifen. Ich hoffte ihn niemals in dieser Form sehen zu müssen, daher beschloss ich, den Mund zu halten. ,,Gehen wir davon aus, es gäbe eine andere Welt. Was hat das mit uns zu tun?" Fragte Micha und ich nickte, als Zeichen, dass mit diese Frage auch auf der Zunge gelegen hatte. Er seufzte und fuhr sich durch die Haare. ,,Ihr versteht es nicht." ,,Weil du es nicht erklärst! Ich bin kein Gedankenleser!" Langsam begann ich mich über ihn aufzuregen. Wenn er uns nichts genaues zu sagen hatte sollte er seinen pelzigen Hintern aus meiner Wohnung schieben! So schwer konnte das ja nicht sein, eine Tür war schließlich nicht mehr vorhanden. ,,Ach, echt? Ist ja nicht so als würdest du ständig in meinem Kopf rumwühlen und mich zu Tode nerven!" Er grub die Nägel in den Stoff meiner Couch und seine Lippen zuckten kurz, sodass ich einen kurzen Blick auf seine Eckzähne erhaschte. ,,Ich wühle nicht in deinem Kopf! Ich rede nur mit dir!" Ich machte einen drohenden Schritt auf ihn zu, wobei ich nicht wusste, wie ich ihm drohen könnte. Meine Magie war auf Verteidigung und Sicherheit ausgelegt, nicht für einen direkten Angriff. Ich könnte ihn mit meinem Runenstift schlagen, mehr nicht und dann würde er seine Krallen ausfahren. Vielleicht könnte ich ein bis zwei Hieben entkommen indem ich von links nach rechts lief und zappelte wie ein Fisch an der Angel, dann könnte er nicht richtig zielen, doch wenn er sich vorgenommen hätte mich aus zu nehmen würde er das auch schaffen. Er führte schließlich ein Leben bei dem das Standard war. Er schüttelte den Kopf und schien sich etwas beruhigt zu haben. ,,Ihr werdet es irgendwann begreifen, spätestens wenn der andere kommt." Dann stand er auf und ging, nicht ohne mich vorher mit voller Absicht anzurempeln. Ich sah ihm nicht nach, es war mir egal. Was wenn er recht hatte? Dann hatte ich ihm Unrecht getan und ich wusste nicht ob mein Ego es zuließ dass ich mich entschuldigte... Das müsste ich mir wohl spontan überlegen wenn sich seine Vision irgendwie bestätigen sollte...

Nachts sind alle Katzen grau (Youtube Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt