Die Chroniken der Schattenwesen

36 - Wiederbegegnung mit dem Fettklops

Taylor, der gerade zurück gehuscht kam, starrte sie an, als wäre sie von allen guten Geistern verlassen worden.
Seinen Schleichgang musste man einfach bewundern. Er war unauffällig und leise, wie ein Schatten, dem nie Beachtung geschenkt wurde. Nur seine Augen glitzerten in der Dunkelheit, als hätte er ein paar schwarze Diamanten.
Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, wurde aber unterbrochen.
„Konntest du die Sacretti informieren?", fragte Recklessia leise.
Taylor verzog seine Miene. Eindeutig schlechte Nachrichten. „Keine Chance. Alle Verbindungen wurden unterbrochen und ein Störer installiert, dass kein Empfang hergestellt werden kann."
Recklessia murmelte leise vor sich hin. Ihrem finsteren Gesichtsausdruck zu urteilen, war sie definitiv am fluchen. Taylor wollte Ria fragen, was sie gemeint habe, als sie sagte die Frottelas wollten sie. Doch er wurde erneut gestoppt.

"Guten Abend", erschallte es laut, dass alle es hören konnten. Ein grosser, muskulöser Mann trat aus der grossen Masse hervor. Seine Maske bedeckte das ganze Gesicht und war die schlichteste, die Ria je in Evidencia gesehen hatte. Das Gold und die honigfarbenen Diamanten schimmerte im strahlenden Mondlicht, dass es ihn majestätisch wirken liess. Valentin liess einen knurrend ähnlichen Laut hören. Recklessia flüsterte nur: „Chef." Und Ria verstand. Das oberste Glied in der Hierarchie der Frottelas hatte sich gezeigt und stand vor ihnen.
„Bitte entschuldigt dieses Chaos und die Unannehmlichkeiten", sagte er förmlich und mit einem schwachen Akzent, den Ria nicht zuordnen konnte. Sie kannte alle Akzente aus dem Land und konnte alle perfekt nachahmen. Doch dieser elegante Herr im glänzenden, anthrazitfarbenen Anzug besass eine andere Herkunft. Selbst seine Wortwahl stimmte nicht mit dem Geschehen überein. Er war zu höflich für einen Bösewicht. Trotzdem strahlte er eine starke, dominante Aura aus.
„Viele wissen bereits wer ich bin. Bitte lassen Sie mich denjenigen vorstellen, die es nicht tun: Mein Name ist Angelo Lucifendro.
Nun zum Grund unseres Besuches: Wir wissen, dass hier eine gewisse Person ist, die wir suchen. Eine junge Dame, zierlich, mit auffällig blauen Augen und dunklen Haaren. Sie stammt nicht von dieser Stadt", ergänzte er noch. Während er redete, gingen die Caelios umher die schwarzen Flügel leicht geöffnet. Sie suchten Ria und dass wusste sie. Valentin und Recklessia wussten es ebenfalls. Und Taylor musste nur eins und eins zusammen zählen.
„Warum wollen sie dich?", wisperte er. Ria sah ihn an und der fragende, leicht misstrauische Blick missfiel ihr. Aber sie konnte es ihm nicht übel nehmen. Die Frottelas suchten gewöhnlicherweise niemanden ohne Grund, wie Verrat, Mord, oder Schulden. Taylor musste also glauben, dass sie in irgendeiner Weise mit den Frottelas unter einer Decke steckte. „Willst du das wirklich jetzt wissen?", flüsterte sie zurück. Taylor schüttelte den Kopf, aber Ria sah ihm an, dass er es sich im Geiste notiert hatte. Sie legte den Anhänger zum ersten Mal ab und drückte es ihm in die Hand. „Hier", flüsterte sie und legte seine Finger um ihren wertvollsten Besitz. „Lass dir von Valentin und Recklessia alles erklären. Sie kennen die ganze Geschichte." Valentin hörte alles und sah sie an. „Was hast du vor?", fragte er. „Ich? Nichts", sagte sie und sah nach oben.
„Hab ich dich!", sagte der Caelio breit grinsend, der sich gerade über sie beugte. Ria hatte nicht gelogen. Sie hatte tatsächlich nichts vorgehabt. Aber sie hatte gespürt, dass der dunkle Engel sie finden würde und genau das hatte er getan. „Glaub mir, den Duft deiner Seele vergisst man nicht so schnell", sagte er und ein triumphierender Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus.
Der Biss eines Caelios war nicht eine angenehme Erfahrung, wie Ria wusste. Doch der gefallene Engel kostete so ihre Seele, da der Haut eine Wunde zugefügt wurde. Eine offene Schwachstelle in der geschlossenen Hülle. Daher wusste der Caelio ihre Seele und konnte sie aufspüren, wenn sie im Umkreis von einem Kilometer war. Und Engel vergassen nie.

Ria handelte ohne grosse Überlegungen. Schnell spuckte sie ihm ins Gesicht, raffte den Rock auf und rannte. Bei der Anzahl der Frottelas im Saal war es nur eine Frage der Zeit, bis sie gefasst wurde, dessen war sie sich durchaus bewusst. Sie murmelte einen Zauberspruch und sprang an die senkrechte Wand, welche sie anschliessend Richtung Decke nach oben rannte. Nun konnten ihr nicht mehr alle Frottelas folgen, dafür die Engel, da sie fliegen konnten.
Während ihrer Fluch hatte sich Recklessia auf den Caelio geworfen, der Ria erkannt hatte und rangelte mit ihm auf dem Boden. Valentin war beschäftigt mit einem weiteren Frottela und Taylor war spurlos verschwunden.
Doch Ria achtete nicht auf den Kampf, den auch die übrigen Sacretti gegen die Frottelas führten. Momentan hatte sie andere Gedanken im Kopf. Mit einem weiteren Zauber feuerte sie Blitze auf ihre fliegenden Verfolger, die aber geschickt auswichen. Mittlerweile rannte sie kopfüber an der Decke entlang und wich selbst den Geschossen der Engel aus. Violett leuchtende Kohlebrocken landeten neben ihr und der schwere Schwefelgeruch raubte ihr fast den Atem. Das Blut staute sich langsam in ihrem Kopf an und der ätzende Gestank der Brocken half kein bisschen. Sie sah nach unten, um ihre Fluchtmöglichkeiten zu prüfen und ihr Herz stockte kurz. Angelo hatte Taylor in seiner Gewalt und sah ihr amüsiert zu, wie sie floh. Er wusste, dass sie nicht den Hauch einer Chance hatte zu fliehen.
Taylor kniete gefesselt auf dem Boden und die silberne Klinge konnte sogar Ria von der Decke aus schimmern sehen.

Durch die Ablenkung übersah sie beinahe ein weiteres Wurfgeschoss der Engel, der genau vor ihr landete. Sie rannte um den Stein herum, doch sie war zu nahe. Sie stolperte und erschrak. Durch die Überraschung löste sich ihr Zauber auf und sie fiel nach unten.

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Hallo zusammen!

Nach ca. 2 Jahren bin ich wieder hier:)

Wie man sieht: Nach 2 Jahren hat sich mein  Schreibstil nicht geändert. - Es ist immer noch verworren, wie zuvor😂

Kürzlich hatte ich mich wieder eingeloggt und diese Story und all die lieben Comments gelesen.

Stellt euch meine Überraschung vor, als ich die Totalzahl der Views gesehen habe: 1 Tsd.🙊💫
Dafür - und auch für die Comments, die mich immer aufgemuntert haben - möchte ich mich herzlich bei euch bedanken! Ich weiss, es ist keine Selbstverständlichkeit und deswegen schätze ich es sehr.

Aus diesen Gründen habe ich beschlossen, meine Geschichte weiterzuentwickeln. Da ich aber leider nicht sehr viel Zeit habe, werden die Updates langsam kommen. Aber ich werde mein Bestes geben.

Vielen Dank nochmals & passt auf euch auf.

In Liebe,

L. C.