Kapitel 2 - Alexandra Harper

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"Alex, ab zur Beratungslehrerin" der einzige Satz den ich realisiert habe. Ich war zwar schon oft beim Beratungslehrer aber irgendwie ist das anders. Jetzt haben wir so'ne neue Lehrerin an unserer Schule. Naja jetzt kann sie ja ihr Glück versuchen. Genug gedacht, ich gehe dann jetzt mal lieber. Will ja schließlich auch mal nach Hause. Um die Sache über den Tisch zu bringen gehe ich direkt in ihr Büro und setze mich. Ich habe sie ja vorher noch nicht gekannt aber ich muss sagen das sie im Vergleich zu den anderen Lehrern ausnahmsweise mal heiß ist. Sie hat dunkelbraune Haare, braune Augen, ihr denkt euch jetzt bestimmt 'wow braune Haare braune Augen und was ist daran so besonders?' Ihre Augen sind nicht einfach nur braun...ich sehe in ihnen viel mehr, dieses hellbraun setzt sich aus so vielen anderen Farben zusammen...ihre Augen sind anders...sie ist anders. Plötzlich werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Seit wann denke ich überhaupt so kitschig...ach egal. "Alex, richtig?" "Wer will das wissen?" "Sandra Harper, deine neue Beratungslehrerin" "Süß, der vor ihnen ist nicht an mich rangekommen und wir hatten schon öfters was miteinander zu tun, sie sehe ich das erste Mal, ich glaube nicht dass das nh Unterschied macht" "Das kannst du nicht wissen...gibt es denn einen Grund dafür das du so bist wie du bist?" "Joa, vielleicht" "Ich werte das jetzt mal einfach als ein Ja...hör mal, man schlägt nicht einfach so auf jemanden ein de-" "Diese blöde Fotze hat es nicht anders verdient!" "Beruhige dich und lass mich ausreden. Ich wollte nur sagen, das es einen Grund für dein Verhalten gegeben haben muss..." "Und selbst wenn, wen kümmert's? Bei allem was passiert ist gibt man mir die Schuld ohne zu wissen was vorgefallen ist" "Mmh..." "Keiner hat auch nur die geringste Ahnung was in mir vorgeht und trotzdem reißen alle ihr Maul auf!" "Beruhig dich...Deswegen bin ich ja hier...soll ich dir mal verraten wieso ich das mache? Wieso ich mich zum Beispiel von dir anbrüllen lasse und dir trotzdem helfen will?" "Tz...wenn sie wollen" "Weil ich damals nicht anders war als du" Will die mich jetzt verarschen? "Hahaha genauuu...Also erstmal, sie sehen aus wie ein lebendiger Blumenstrauß im Gegensatz zu mir, mit ihrer Bluse, dem Rock und so weiter und zweitens sind sie genau das was ich definitiv nicht sein wollte, will und werde!" "Ich weiß das wir uns augenscheinlich in keinster Weise ähneln und das es dir dadurch schwer fällt mir zu Glauben, aber es ist so...ich weiß das was in dir vorgeht aber nur nicht was...du versteckst das hinter einer Mauer die du selbst aus Hass und allem gebaut hast" "Soso und wenn ein Mensch einen Fehler begeht darf der dann einfach so davonkommen?" "Das ist auf das Mädchen draußen bezogen mit der du dich "nett" unterhalten hast, richtig?" "Eventuell" "Naja im Grunde hast du recht nur kommt es immer darauf an, was die Person denn gemacht hat oder nicht kann ich dir sagen wenn du mir erzählst was genau passiert ist" "Aaaaalles klar, erst meinen sie sie waren mal so wie ich jetzt bin und dann wollen sie sich in mein Leben einmischen oder was!? Nein Danke, ich gehe" "Das war doch nu-" "Ne nichts war doch nur, ich hab kein Bock mehr ganz einfach" "Ich gebe dir trotzdem meine Nummer für alle Fälle" "Pff wenn sie meinen"

Endlich mal draußen ey, ich hoffe ich hab ihr in dem ich die Tür zugeknallt hab klargemacht, das sie nicht an mich rankommt so wie der Rest auch....tz Hilfe, haha das ich ni-...Oh. Mein. Gott. *Beratungslehrerin Alexandra Harper* Die heißt ja mit Vornamen genau wie ich...das kann nicht sein...ich habe keine Gemeinsamkeiten mit ihr...nein...das darf nicht wahr sein...sie war früher nicht wie ich, sie sagt das alles nur weil ich ihr mehr vertrauen soll...ich werde ganz sicher nicht so wie sie enden...nein...ich werde nicht so gleich und angepasst sein, auf keinen Fall. Das ist alles nur ein schlechter Witz. Aber okay, es ist nur ein Vorname, das hat rein gar nichts zu bedeuten, das ist das einzige was an uns beiden gleich ist, war und bleibt. Ich muss jetzt erstmal hier weg.

Ich mache mich auf den Weg nach Hause, dieses Mal gehe ich zu Fuß weil ich einfach irgendwie runter kommen muss und ich das Gefühl habe das es so funktionieren könnte. Den ganzen Weg suche ich immer mehr Unterschiede an uns beiden, um mich selbst davon zu überzeugen das es nicht stimmt was sie sagt. Aber nicht nur das was sie gesagt hat geht mir nicht mehr aus dem Kopf sondern alles an ihr, ihr Aussehen, ihre Art, das sie sich Sorgen um mich macht...ich kann das nicht ausblenden.

Mittlerweile bin ich vor unserer Haustür angekommen und höre schon wieder wie die Kackbratze aka. Mutter, meinen Vater anschreit und ihm sagt was er alles falsch macht obwohl sie sich erstmal mit sich selbst beschäftigen sollte bevor sie über andere labert. Aber ich muss dann jetzt wohl rein, also heißt es ab in meinen Alltag.

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