Kapitel 3 - Fragen über Fragen

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Als ich drinnen ankomme sehe ich wie meine "Mutter" wie wild durch die Wohnung läuft. Die sollte doch echt mal eingewiesen werden...Die Uhrsache für diesen ganzen Aufstand ist wahrscheinlich eh wieder nur weil er etwas auf den Boden gekrümelt hat oder die Couch nicht glatt gestrichen hat nach dem er aufgestanden ist. Also vollkommen unnötig. Aber für diese Kranke ist das natürlich der Weltuntergang und zeigt mal wieder das mein Vater zu nichts in der Lage ist. Vollkommener Schwachsinn. Ohne meinen Vater hätten wir nämlich weder was warmes zu Essen noch gewaschene Wäsche, weil diese Schabracke lieber den ganzen Tag bei ihren Freundinnen ist und sich ein Scheiß für mich interessiert. 

Aber genug über meine Familie. Ich gehe ohne etwas dazu zu sagen hoch in mein Zimmer. Ich versuche mich irgendwie abzulenken aber es geht nicht, also versuche ich mein Glück mal bei Lucy und rufe sie an, vielleicht schafft sie es ja mich auf andere Gedanken zu bringen. "Hallo?" "Hi Lucy ich bin's" "Hey Alex, schön das du mich anrufst" "Ehm ja...Hast du Zeit?" "Ja klar, aber ist irgendwas passiert das du mich anrufst?" "Geht schon, ich muss nur nh bisschen den Kopf frei kriegen und dachte das du mir dabei helfen könntest. Also nur wenn du wi-" "Ja! Gerne" "Okay, sollen wir uns dann um 15 Uhr im Park treffen?" "Ja können wir machen" "Okay...Bis gleich" "Ja bis gleich, ich freue mich" Alles klaaar, übertreib halt wieder. Naja egal so lange sie mich gleich ablenken kann ist alles gut.

Okay 14:40 Uhr. Ich sollte mich langsam mal fertig machen. Ich nehme mir meine Schlüssel und Geld, danach ziehe ich mir meine Jacke an und ziehe meine Kopfhörer wieder auf...abschalten. Ich komme am Park an und sehe Lucy schon auf einer Bank sitzen. Ich gehe zu ihr und sie will mich schon mit einer Umarmung begrüßen aber ich gebe ihr nur ein High-Five, ich hab's nämlich nicht so mit nähe. Sie kennt das schon von mir und ist mir deswegen auch nicht böse, verstehen kann man das ganze aber nur sehr schwer. Wir setzen uns hin und sie fängt an zu reden "Wieso willst du den Kopf frei kriegen?" "Ich hab da jetzt echt keine Lust drüber zu reden" "Okay kein Problem...was sollen wir machen?" "Lass uns was zu trinken kaufen" "Bist du dir sicher?" "Ja bin ich mir, und jetzt komm" Wir machen uns auf den Weg zum Laden und kaufen uns Wodka...zum Glück ist Lucy schon 18. Wir gehen mit dem Wodka wieder zurück auf die Parkbank, ich öffne ihn direkt und nehme einen großen Schluck. "Alex trink nicht zu viel" Aber ich trinke immer weiter "Alex! Pass auf dich auf und trink verdammt nochmal nicht so viel" "Wieso wollen sich auf einmal alle Sorgen um mich machen, wollt ihr mich eigentlich verarschen? Die ganze Zeit interessiert sich kein Schwein für mich und jetzt kommt ihr alle an? Ich kann dieses Ich-mach-mir-Sorgen Gelaber nicht mehr hören!" "Aha also gibt es noch jemanden der sich sorgen um dich macht und der dir das auch endlich mal gesagt hat, jemand der versucht unter deine Maske zu gucken?" Das ist mir jetzt zu viel ich schnappe mir die Wodkaflasche und renne aus dem Park. Ich renne zum Wald, keine Ahnung was ich hier will aber ich bin einfach gerannt. Plötzlich wird mir bewusst was ich hier will, ich will das was mir in der Schule und zu Hause fehlt und zwar Ruhe. Ich brauche diese Ruhe gerade einfach um abzuschalten, kein Alkohol. Ich werfe die Wodkaflasche weg und setze mich auf dem Boden, ich lasse mir den Satz den Lucy gesagt hat nochmal durch den Kopf gehen. Eigentlich hat sie ja recht.


Lucy's Sicht:

Okay ich glaube jetzt habe ich den richtigen Punkt bei Alex getroffen. Ich hoffe nur das sie jetzt nicht noch mehr Scheiße baut, sondern nachdenkt. Das wird schon irgendwie wieder. Ich weiß zwar nicht wer diese Person ist die Alex da kennengelernt hat, aber wenn Alex sie nicht wegstößt  dann wird ihr diese Person echt gut tun. Ich hoffe es für sie. Aber ich schätze mal das ich jetzt erstmal nichts mehr machen kann also beschließe ich nach Hause zu gehen


Alex's Sicht:

Ich bin mittlerweile zu dem Entschluss gekommen das ich erstmal so weiter mache wie vorher. Das heißt den ganzen tag in meinem Zimmer sitzen, Musik hören oder im Keller an unserem Boxsack  zu boxen. Ja ich kann Boxen, mein dad hat mich mit 13 wegen meinen Aggressionsproblemen angemeldet. Ich habe nach 3 Jahren aufgehört im Verein zu trainieren, weil mir dieses befehlen zu viel wurde. Tja ich lasse mir halt nicht gerne etwas sagen. Deswegen trainiere ich jetzt nur noch bei uns im Keller. Aber genug erklärt, ich mache mich mal langsam auf den Weg nach Hause.

Als ich zu hause ankomme gehe ich direkt in den Keller, dreh die Musik auf und fange an meine Wut an diesem scheiß Boxsack auszulassen. Die Wut auf meine Mutter, weil sie sich einfach nicht um mich kümmert. Die Wut auf meinen Vater, weil er nichts versucht zu ändern. Die Wut auf Frau Harper und Lucy, weil sie mir einfach ihre Meinung sagen. Die Wut auf mich selber.

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