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Kapitel 5 - Eiskalt

Ich werde auf einmal wach und muss erstmal überlegen wo ich bin...okay also ich liege auf einer fremden Couch...ich drehe mich langsam auf die andere Seite und stelle zum Glück fest das ich alleine auf der Couch liege. Aber es steht auch noch ein Bett in dem Raum, auf dem Lucy liegt. Boah zum Glück schläft die noch. Ich nehme mir einfach schnell meine Sachen und verschwinde aus Lucy's Haus.

Tzz sieh mal einer an. Auf der anderen Straßenseite sind die drei Typen denen ich gestern eine Lektion erteilt habe. Schon erbärmlich wie die aussehen bei dem Versuch, sich gegenseitig hoch zu halten. Aber naja schätze das ich sie nie wieder sehen werde. Es trifft sich eigentlich ganz gut das ich so früh aufgestanden bin...ich kann gechillt nach Hause gehen und hab noch genug Zeit um meine Tasche und alles zu packen. 

Eigentlich habe ich ja vor die Haustür selber auf zu machen aber meine Eltern kommen mir zuvor. So wie es aussieht haben sie mich schon erwartet. "Alex wo warst du nur? wir haben uns sorgen gemacht!" Haben die das einstudiert oder wieso sagen die das so synchron? "Okay dad, dir glaube ich das. Dir...eher nicht." Und so beende ich das Gespräch und gehe auf mein Zimmer. Ich ziehe mir frische Anziehsachen an und Packe meine Tasche für die Schule...das heißt bei mir Collegeblock und Mäppchen. Ich gehe ins Badezimmer putze mir meine Zähne und mache mich fertig, danach gehe ich in die Küche, nehme mir einen Apfel, ziehe mir meine Lederjacke an und mache mich auf den Weg zur Schule. Jetzt erstmal wieder Musik hören, gehört ja zu meinen Lebensinhalten. Jedenfalls gehe ich heute mal wieder zu Fuß zur Schule um nachzudenken. Wieso denke ich in letzter Zeit eigentlich so viel nach? Keine Ahnung wahrscheinlich aus Langeweile.

Als ich in der Schule ankomme gucken mich mal wieder die meisten Schüler an. Manche mit einem respektierenden Blick und andere mit einem ängstlichen. Kein Wunder die Sache mit Tiffany hat sich wahrscheinlich schon rumgesprochen und es hilft nicht gerade dabei das man an meinen Fäusten noch die Spuren von gestern erkennen kann. Egal das pusht mein Image einfach noch mehr und das ist gut so. Ich Alex Black, die starke Einzelgängerin. So bin ich einfach und das wissen alle anderen zum Glück auch und lassen mich deswegen in Ruhe. Hahaha Schicksal...perfektes Timing, mal wieder. Genau in dem Moment kommt meine liebe Beratungslehrerin Sandra Harper aka mein zukünftiges ich. Okay ich sollte mit meiner Ironie langsam aufhören weil sie genau auf mich zukommt. "Hey Alex, wie geht es dir?" "Geht sie nichts an!" Ich habe jetzt echt keine Lust mit der zu reden, also gehe ich einfach an ihr vorbei...doch da habe ich die Rechnung ohne Miss Harper gemacht, sie stellt sich einfach vor mich. "Können sie mir bitte aus dem Weg gehen Miss Harper?" Natürlich frage ich das über freundlich "Nein kann ich nicht Alex! Was ist mit deiner Hand passiert?" Sie will meine Hand in ihre nehmen aber ich reagiere zum Glück schnell genug und ziehe meine Hand weg. "Gar nichts, und jetzt wünsche ich ihnen noch einen wunderschönen Tag!" Ich lasse sie jetzt einfach so auf dem Schulhof stehen und es ist mir auch egal das mich die ganzen anderen Schüler jetzt nur noch komischer angucken. Haben die denn echt nichts interessanteres in ihrem Leben worum die sich kümmern können. 

Ich habe in den ersten beiden Stunden Englisch. Eine Doppelstunde. Also der 'ich hab kein Bock mehr auf mein Leben' Modus steigt. Nach dem ich diese beiden Stunden überlebt habe, habe ich Geschichte und Physik. Zur meiner Überraschung habe ich auch diese zwei Stunden überlebt ohne einzuschlafen. Zum Glück sind die letzten zwei Stunden ausgefallen und ich kann nach Hause. Wenn sich mir da nicht ein Problem in den Weg stellen würde, ein großes Problem. Und zwar Lucy. "Hey Alex, wieso warst du heute morgen so schnell weg?" "Ich hatte einfach keine Lust auf ein fröhliches Frühstück mit meiner 'besten Freundin'. Das sind wir nämlich nicht. Wir sind einfach keine Freunde und ich will einfach nicht das du denkst das das zwischen uns so wär." Nach dem Satz gehe ich einfach an ihr vorbei, doch sie ist schon die zweite Person die sich mir heute in den Weg stellt...ich wundere mich wirklich das ich noch nicht ausgerastet bin. "Bin ich wirklich nur jemand für dich der dir Alkohol und Kippen besorgen kann wenn es dir schlecht geht und der für dich nur ein bisschen Ablenkung ist? Anscheinend ja schon! Dann frage ich mich aber wirklich warum du mich nicht einfach im Park liegen gelassen hast, dann hätten die Typen wenigstens noch ihren Spaß gehabt!" Ich will etwas darauf erwidern aber dann macht sie eine Sache mit der ich wirklich niemals gerechnet hätte.