Trust Me

Kapitel 13 - Ohne Kontrolle

Alex's Sicht

"Alex was ist los mit dir? Du bist seit dem wir in der Stadt waren total komisch." "Keine Ahnung...es tut mir Leid Lucy aber ich muss erstmal hier weg, ich kann dir das gerade nicht erklären." Nach diesem Satz gehe ich raus. Ich kann mir vorstellen das Lucy jetzt total verwirrt ist aber es geht gerade nicht anders. Wo soll ich jetzt hingehen? Zu Hause geht nicht, da kann ich mich eh nicht konzentrieren. Am besten gehe ich in den Park, da habe ich meine Ruhe. 

Im Park angekommen setze ich mich auf eine etwas abgelegene Bank. Ich habe aber immer noch nicht meine Ruhe, weil mein Vater und Lucy mir die ganze Zeit schreiben. Naja mein Vater schreibt mir schon seit gestern. Ich weiß das er sich nur Sorgen macht aber ich habe da gerade echt keinen Nerv für, also schalte ich einfach mein Handy aus. Wieso hat mich das gestern so gestört? Es kann mir doch eigentlich egal sein das meine Lehrerin einen Freund hat. Es sollte mir egal sein...das war voll das komische Gefühl, ich wollte einfach nicht das er sie anfasst. War das Eifersucht? Okay ich sollte mir nichts vormachen ich war eifersüchtig, oder besser gesagt bin es immer noch. Wieso darf er sie anfassen und ich nicht? Was ist eigentlich los mit mir, seit wann denke ich so? Sie ist nicht nur eine Lehrerin für mich...sie ist mehr. Aber nein das wird nicht passieren. Alex Black hat keine Gefühle. Und dann noch für jemanden wie Miss Harper, angepasster geht ja gar nicht. Ich darf keine Gefühle für sie haben. Sie ist meine Lehrerin. Ich muss mir diese Scheiße irgendwie aus dem Kopf schlagen. Alkohol...nur wie bekomme ich den? Bier reicht mir jetzt nicht und Lucy kann ich auch nicht fragen. Egal ich versuche es einfach an irgendeiner abgelegenen Tankstelle.

Als ich angekommen bin hole ich mir eine Flasche Wodka...wird anscheinend zu meinem Lieblingsgetränk. "Wie alt sind sie?" "19" "Ich frage sie jetzt mal besser nicht nach dem Ausweis, naja viel Spaß mit dem Zeug" "Danke" Wenigstens ist das Glück einmal auf meiner Seite. Ich laufe an einer wenig befahrenen Straße entlang und öffne meine Flasche. Der erste Schluck brennt zwar aber das hält mich nicht davon ab noch mehr zu trinken. Langsam aber sicher merke ich die Wirkung vom Alkohol. Ich gehe weiter bis ich an einem Waldstück ankomme. Ich kann Stimmen aus dem Wald hören, also gehe ich in den Wald rein. Als ich den Stimmen näher komme sehe ich das sich zwei Jungs unterhalten. Die haben auch schon was getrunken weil sie nicht mehr richtig stehen können. "Ey komm mal her Baby." "Ersten bin ich nicht dein Baby und zweitens halt einfach deine Fresse!" "Wow komm mal runter...dich hat anscheinend lange kein Typ mehr richtig durchgenommen. Wir wären dir gerne behilflich." "Nur in euren Träumen" Ich will weiter gehen aber sie kommen auf mich zu. "Was ist euer Scheiß Problem" "Glaub mir du wirst schon Spaß mit uns haben" Als er das sagt versucht er sich anzüglich über die Lippe zu lecken aber es ekelt mich einfach nur an. Sie stehen vor mir und der eine will mir gerade an meinen Arsch fassen, aber als ich das bemerke hohle ich sofort aus und knalle ihm eine. Man hört das knacken seiner Nase und man sieht das Blut heraus läuft. "Ey bist du eigentlich behindert? Du hast ihm die Nase gebrochen!" "Tja Gleichberechtigung für alle" Und schon hat er auch meine Faust in seinem Gesicht. In dem Moment kommt der andere wieder auf mich zu und rammt mich so das ich hinfalle und er auf mir liegt. Ich hätte vielleicht doch nicht soviel trinken sollen, dann wäre meine Reaktion jetzt noch besser. Ich schlage ihm meinen Ellenbogen ins Gesicht und schubse ihn von mir runter. Bevor der andere irgendwas machen kann trete ich ihm in den Bauch so das er auch auf den Boden fliegt. Eigentlich würde ich jetzt aufhören weil sie sich eh nicht mehr wehren können, aber ich kann nicht. Ich trete noch weiter auf den einen ein bis er bewusstlos wird und den anderen Schlage ich so oft ins Gesicht und in den Magen, bis er in den gleichen zustand fällt. Was zur Hölle ist los mit mir? Ja ich habe kein Problem Menschen zu verletzen, aber halb tot schlagen? Das ist eigentlich nicht meine Art. Ich nehme mir meine Flasche wieder, die ich zum Glück vor dem ganzen hier, hingestellt hatte. Ich gehe weiter durch das Waldstück. Dabei leere ich von Zeit zu Zeit die Flasche. Mittlerweile bin ich richtig voll und die Wut auf mich selber steigt. Wieso kann ich mich nicht kontrollieren? Wieso ist meine familiäre Situation so Scheiße? Wieso bekomme ich auf einmal irgendwelche Gefühle? Und wieso zur Hölle wird jetzt auf einmal alles so kompliziert? Es gibt einfach nichts gutes in meinem Leben. Ich werde so wütend auf mich. Langsam bin ich aus dem Wald raus und hier stehen vereinzelt wieder Häuser. Ich gehe auf eines der Häuser zu und fange an gegen die Hauswand zu schlagen. Ich spüre keine Schmerzen, und ich schlage einfach weiter gegen die Hauswand. Nach einer Weile gucke ich an die Hauswand und sehe das sie voller Blut ist. Tja tut mir für die Hausbesitzer leid. Meine Fäuste sind mit Blut überströmt und einige Hautstellen klaffen auf. Super gemacht Alex, super! Wenn ich Glück habe ist nichts gebrochen. Obwohl ist mir auch egal. Mir ist gerade alles egal. Alles nur eine Person nicht. Wieso verdammt? Nein ich lasse sie nicht an mich ran, auf keinen Fall. Liebe ist Schwäche. So denke ich schon seit vielen Jahren. Wenn du jemanden Liebst, bist du verletzlich. Nichts kann dich mehr verletzen als diese eine Person. Sie ist deine größte Schwäche. Und ich will keine Schwächen haben, und werde es auch nicht. Wenn du jemanden Liebst, gibst du ihm ein Messer in die Hand. Diese Person kann dich mit dem Messer verletzen. Aber mir wird noch etwas anderes bewusst. Diese Person könnte dich aber auch verteidigen, sie muss nur die richtige Entscheidung treffen. Aber diese Entscheidung einem anderen Menschen in die Hand zu legen ist echt schwer. Eigentlich ist es mutig wenn man es zulässt. Jetzt bemerke ich erst das ich eigentlich nur Angst habe. Angst verletzt zu werden. Diese Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag. Und jetzt passiert eine Sache die schon seit Jahren nicht mehr passiert ist. Ich setze mich an den Straßenrand und fange an zu weinen. Zum ersten Mal seit Jahren zeige ich meine Schwäche. Ich kann meine Gefühle nicht mehr kontrollieren, und ich begehe einen riesigen Fehler, indem ich eine Nachricht absende die ich besser niemals geschrieben hätte.

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Vielen Vielen Dank für 1K reads und über 100 votes❤️ Dafür gibt's Mal wieder ein Special😁