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"Leute wollt ihr nicht.. Fuck scheiße sorry." Sagte Zoe und lief wieder rein. Wir lösten uns sofort von einander und sahen uns an. "Es.. es. Scheiße wolltest du das überhaupt?" Fragte er mich und sah mich dabei an. Er lief auf und ab. "Beruhig dich mal. Es ist doch alles gut." Sagte ich und sah zur Wand. "Du schämst dich." Sagte er plötzlich und Ich drehte mich zu ihm. "Was?" "Du schämst dich mich geküsst zuhaben. Ich hätte dich nicht küssen sollen. Das war ein Fehler." "Wenn das so ist warum hast du es dann gemacht?" Sprach ich und sah ihn wieder ohne Emotionen an. "Das wüsste ich auch gerne." Antwortete er und lief dann rein. Es war doch immer das selbe. Sobald man mit jemanden über seine Gefühle redet, sich öffnet, ein bisschen Menschlichkeit zeigt, so hat man verloren. So wird man abgestoßen. Menschen sind nichts weiteres als Monster. So bald sie eine Schwachstelle in dir sehen, so wird es direkt gegen dich benutzt. Ich blieb noch eine weile sitzen.

"Aurora verurteile niemanden vom Aussehen. Es gibt Menschen die von außen sehr angsteinflößend wirken doch innerlich die besten Menschen sind." "Also meinst du damit sowas wie essen?" "Genau. Das Essen kann sehr lecker aussehen jedoch kann es auch sehr ecklig schmecken. Man sollte es erstmal kennen, probieren und eine Chance geben bevor man verurteilt." "Okay mummy ich werde es ja schon probieren." Seufzte ich und stach mit meiner Gabel in das Gemüse. "Und?" Fragte sie mich abwartend. "Immer noch ecklig." Sie fing an zu lachen. "Wenigstens hast du es mal probiert." Strich sie meine Haare zur Seite.

Ich lehnte mein Kopf an die Säule. Wie sehr ich sie doch vermisse.

Mit der Kiste in meiner Hand ,rannte ich durch die Straßen. So weit und so schnell ich konnte. Ich hatte Angst das sie mich finden würden. Mein Glück war das ich schon immer die schnellste in meiner Grundschule war, die ich bevor das alles passiert ist ,besucht habe. Als ich weit genug weg war, setzte ich mich in eine Ecke. Eine dunkle Ecke wo mich keiner fand. Hinter einem großen Müllcontainer versteckte ich mich dann. Dort lies ich meinen Tränen freien Lauf. Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel geweint. Selbst Luft bekam ich schwer durch meine Lungen. Es war das schlimmste Gefühl was ich jemals gespürt habe. Schlimmer als die Angst, die mich mein ganzes Leben lang begleitet hat. Schlimmer als den Hass, denn ich für diese Verantwortlichen Person verspürte und schlimmer als die liebe die meine Eltern mir gaben. Es war ein Gefühl von Wut, Einsamkeit, Trauer, Schmerz. Alles fühlte ich zusammen und sie waren so intensiv. So stark das es fast platzte. Ich drückte die Kiste fest an mich. "Es tut weh Mama. Papa es tut weh." Flüsterte ich. Nach dem ich mich etwas abreagiert habe, sah ich mir die Kiste an. Ich öffnete sie langsam und als erstes sah ich ein Brief. Ich holte ihn raus und sah mir den Rest an. Es waren 10.000€ , eine Halskette ,ein Zettel und ein Handy so wie ein Familien Foto.

Ich hatte mich nie getraut den Brief zu lesen. Bis heute liegt er geschlossen in meiner Kiste. Zu sehr hatte ich Angst ihre Wörter zu lesen. Doch jetzt bräuchte ich ihn. Ich brauchte etwas was mir in dieser schweren Zeit half. Also lief ich schnell in mein Zimmer und holte die Kiste raus. Dann nahm ich meinen Brief raus.

Ich nahm die Kette und schloss sie fest in meiner Hand. "Damit weiß ich immer das ihr ganz nahe an meinem Herzen seit. Ganz nahe bei mir." Und hing sie schlussendlich an meinem Hals.

Meine liebe kleine süße Aurora.
Ich weiß nicht wo du bist. Ob es dir dort gut geht und was dir alles gerade durch den Kopf geht. Wahrscheinlich wird es bei dir das selbe sein. Das erste was ich will das du weißt ist, dass es mir vom ganzen  Herzen leid tut was wir dir angetan haben.

Ich unterdrückte meine Tränen und die Trauer. 'Es war nicht eure Schuld. Niemals.'

Wenn ich was ändern könnte glaub mir ich hätte es getan. Du hast nie die ganze Wahrheit gewusst mein Schatz.

"Fass mich nicht an Darak. Du hattest deine Chance." Schrie Zoe. Besorgt lief ich zur Tür. "Mein Vater ist abgehauen Zoe. Ich.. ich habe ihn in dieser Zeit gesucht. Überall wo ich konnte. Meine Mutter ist an Depressionen erkrankt. Ich hatte keine Zeit für andere Menschen. Ich musste für meine Familie da sein. Zumindest die die noch übrig geblieben ist. Und du hattest das mit deiner Mutter ich wollte dir solange Zeit geben und in dieser Zeit mich an meine Familie binden. Ich wollte dir meine Wut auf meinem Vater und die Trauer wegen meine Mutter nicht zeigen." Ich lief zurück ins Bett. Ich war froh das er endlich mit ihr sprechen wollte. Anscheint hatte jeder hier eine schlimme Vergangenheit. Während Zoes Mutter an einem Autounfall starb und ihr Vater sie nicht mehr wahrnahm, Erwins Schwester krank wurde und durch sie gestorben ist , Daraks Vater abhaute und seine Mutter erkrankte, lebte ich auf der Straße , musste meine Eltern vor mir tot sehen und das schlimmste wusste noch keiner.

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