"Du hast auf der Straße gewohnt?" Fragte er mich und sah mehr als geschockt und betroffen aus. "Die Straße war mein zuhause." Antwortete ich als Bestätigung und sah hinaus. Keiner von euch wusste es. Keiner hat etwas geahnt. "Und das mit Loras? Was ist passiert?" Fragte er und sah mich fürsorglich an. Das war auch der Grund weshalb ich ihm alles erklärte. Er war da und interessierte sich wirklich für meine Geschichte. Mein Leben. Für mich. Er zeigte nicht Mitleid sondern das er da war und das war was ich wollte. Jemand der zuhörte, der wirkliches Interesse hatte und jemand der blieb. "Sie war meine zweite Mama so sage ich das immer. Die Frau ist wegen mir auf der Straße geblieben und hat ihre Familie zuhause gelassen. Doch jetzt wohnt sie wieder bei Ihnen und wollte das ich auch dort einziehe. Sie wusste nie was von meiner Vergangenheit. Nicht von den Verfolgungsjagden nach mir. Ich konnte nicht bei Ihnen einziehen da sie dann in Gefahr wären. Doch an dem Tag wo ich nicht zur Schule kam, fand mich die Polizei auf der Straße. Das Jugendamt wurde benachrichtigt und ich kam nach einem großen Streit zwischen mir und ihr zu ihr nach Hause. Wir haben uns wieder gestritten und danach bin ich abgehauen. Und jetzt stehe ich hier, habe mich nicht für alles was sie für mich getan hat bedankt, ich habe mich nicht verabschiedet und ihr gesagt das ich sie liebe. Sie weiß nicht mal das ich hier bin." Seufzte ich. Erwin umarmte mich wieder und diesmal legte ich meine Arme um ihn und drückte ihn fest um mich. "Es freut mich zu sehen nach all die Mühe die ich mir gegeben habe das du mir vertraust Aurora und ich werde es niemals jemanden weiter sagen. Deine Worte werde ich für mich behalten. Und mit Loras... eines Tages werden wir zurückkehren. Zurück mit einem Lächeln auf den Lippen wo wir sagen können, wir haben das alles besiegt. Alles gemeinsam wir 4 geschafft. Es wird unsere Geschichte sein verstehst du? Unser Abenteuer." Ich sah ihn mit Tränen in den Augen an. "Hast du ein Traum ,Erwin?" Er sah mich erst verwirrt an. "Wie meinst du das?" "Ob du was hast, was du dir schon immer gewünscht hast?" "Ich wollte immer eine Person finden die meine Worte versteht. Doch mein größter Traum war.. das ..das meine Schwester gesund werden würde..."
Es war der Moment wo ich sprachlos wurde. Der Moment an dem sich alles drehte und plötzlich stoppte. Geschockt von seinen Worten die mich hart trafen. Er hatte eine kranke Schwester ,Erwins Schwester hatte eine Krankheit.
"Krebs. Sie ist vor 3 Jahren gestorben." Sagte er und schloss seine Augen. "Sie war die kleinste von uns. Ich habe noch zwei Schwestern. Eine ältere und eine in fast meinem altern nur 3 Jahre jünger." Er sah in meine Augen. "Sie hat so gelitten Aurora. Die Krankheit hat sie jeden Tag verletzt. Sie hatte unerträgliche Schmerzen. Das hat sie nur mir gesagt. Das war der Grund weshalb ich nie viel sprach. Ich habe um sie getrauert. Auch wenn sie so klein war, sie war mein Engel." Ich drückte ihn fest. "Es geht ihr besser." "Ich habe sie trotzdem verloren. Und somit auch meine Lebensfreude." "Hey du hast sie nicht verloren." Sagte ich und sah ihn an. "Man kann nur jemanden verlieren wenn man nicht mehr an ihn denkt. Sie ist jetzt ein kleiner Engel. Meine Mutter hat mir gesagt Kinder die sterben werden als Engel gebraucht. Sie ist dein Engel Erwin. Ich werde dir jetzt nicht sagen das sie in deinem Herzen ist ,weil du das ganz genau weißt. Und ich denke, sie hat genau so viel wie du empfunden sonst hätte sie dir das alles nicht anvertraut." Er drückte mich und schluchzte auf. Ich strich beruhigend auf seinem Rücken. "Pschttt. Kopf hoch Erwin, sonst fällt die Krone." Lächelte ich ihn an und er tat es mir gleich. "So ein starkes Mädchen bin ich noch nie begegnet Aurora." Ich biss auf meine Lippen. "Weißt du ich glaube ich kann deine Schwester verstehen warum sie dir so vertraut hat." "Warum?" Flüsterte er in die Nacht. "Weil du einfach eine einzigartige Art an dir hast, die man nur lieben kann." Und dann küsste er mich. Er drückte mich an die wand und seine weichen Lippen drückten gegen meine. Sie bewegten sich aufeinander. Und kein Mensch konnte erklären wie gut es tat. Nach all dem Schmerz den wir geteilt hatten, nach all den Worten die uns umbrachten gab es was, was uns gut tat. Und das war uns.

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Was du Fühlst
AventuraDie Straße ist mein zuhause jedoch ist die Bildung ein wichtiger Bestandteil meines Lebens . Ich habe nur ein einziges Problem.. meine Vergangenheit verfolgt mich und das wahrscheinlich für immer. Aurora ist mein Name und das ist mein Leben.