38. Teil

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Das gerade noch rasende Auto knallte gegen die Autobahnsicherung und schmetterte an mir vorbei. Plötzlich überwarf der Wagen Saltos und raste auf die Tiefe zu.

"BATUHAAAN!", verließ meine Kehle den schmerzvollen Schrei, doch dann war es schon zu spät ...

Ich wusste nicht was ich machen solle. Wie ich handeln sollte ...
Ich ließ mein Auto auf der Pannenspur stehen und rannte raus.
Ich schaute mich panisch um und suchte Batuhans Wagen. Dann entdeckte ich den Porsche, der qualmte und von allen Seiten zerdrückt und verkratzt war ...

"Batuhaaan!", rief ich seinen Namen, als ich die Situation realisierte.
Ich rannte so schnell ich konnte den Hügel herunter. Schluchzer erschwerten mich beim Atmen.
Ich betete innerlich ununterbrochen für Batuhan! W-wenn e-er stirbt, dann kann ich nicht w-weiterleben!
Meine Lunge brannte. Ich bekam schlecht Luft, doch rannte weiter ...

Als ich endlich beim Wagen ankam versuchte ich die zerdrückte Türe zu öffnen. Nein! Es klemmte!
Doch dann zog so stark dran, dass die Türe aufging. Vor Erschütterung hielt ich meine Hände vor dem Mund.
Meine erstarrten Tränen fanden ihren Weg wieder raus. Batuhans Kopf blutete, Scherben lagen auf ihn, sein Gesicht war verkratzt. Ich konnte ihn nicht wiedererkennen ....

"Batuhan?!", fragte ich panisch und löste sein Gurt auf.
Vorsichtig packte ich ihn fest und versuchte ihn rauszuholen.
Aber ich war zu schwach dafür! Ich versuchte ihn erneut rauszuziehen.
Doch dann bemerkte ich, dass nicht sein Gewicht das Problem war, sondern sein Fuß zwischen den zerdrückten Teilen klemmte!

"Nein! Nein! Verdammt!", fluchte ich hiflos.
"Batuhan! Halte durch!", flehte ich ihn an.
Noch nie hatte ich mich so hilflos und verloren gefühlt ...
Ich konnte ihn nicht alleine rausholen! Außerdem ist er schwer verletzt!
Sofort griff ich nach meinem Handy. Ich erschreckte mich, als ich plötzlich blutige Hände sah. Batuhans Blut! Er verblutete! Ich muss schnell handeln!
Sofort tippte ich die Notrufnummer an.
In kürze nahm jemand den Hörer ab.
Ich erklärte hektisch unseren Standort und die Situation. Ich hoffte, dass die Notsanitäter so schnell wie möglich kamen!

Ich legte mein Handy wieder weg und wandte mich wieder zu Batuhan.
"Vazgeçme! (Geb nicht auf!)", bat ich.
Ich versuchte ihn andauernd rauszuholen. Allahım, bana yardım et! Batuhan ölmesin! (Oh Gott, Hilf mir! Batuhan soll nicht sterben!)
Tränen versperrten meine Sicht.
Erst jetzt nahm ich die eisernen Windzüge wahr.

"Batuhan! Halte durch!", flüsterte ich hilflos.
Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und packte ihn so stark ich konnte am Oberkörper fest und bemühte ihn rauszuholen.
Das brachte nichts!
Dann beugte ich mich runter und versuchte sein Fuß aus der Klemme zu befreien. Ich schnitt mich dabei an spitzen Kanten, doch gab nicht auf.
Mein Adrenalin unterdrückte den Schmerz an meinem Handrücken. Ich musste vorsichtig und schnell sein!
Meine Schluchzer wurden immer lauter. Ich krieg das nicht hin! Batuhan wird wegen mir sterben!

Ich darf nicht aufgeben! Nicht jetzt! Aah! Ich bekam eine tiefe Schnittwunde ab, doch dann schaffte ich endlich sein Fuß aus der Klemme raus!
Ich packte ihn wieder am Oberkörper fest und zog ihn vorsichtig raus.
Blut floss aus meiner Wunde raus, doch das interessierte mich überhaupt nicht.

Ich versuchte ihn an einer passenden Stelle niederzulassen, doch sackte stattdessen mitten dem Feld zusammen. Ich legte vorsichtig Batuhans Kopf auf mein Schoß.

"Sana ne olmuş böyle? (Was ist bloß mit dir passiert?)", fragte ich.
Tränen kamen mir wieder hoch. Weinen bringt jetzt überhaupt nichts!
Ich blinzelte meine Tränen weg und wischte Batuhan vorsichtig das Blut vom Gesicht weg. Ich tastete seine Pulsader ab. Zu schwach!
Doch dann sah ich plötzlich, dass eine dunkelrote Flüssigkeit von seiner Nase floss. Eine Gehirnblutung! Nein!

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt