89. Teil

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„Was ist los Burak?", fragte ich ängstlich und suchte sein Blick.
Er sah mich nur wortlos an und schwieg. Diese Stille folterte mich. Ich verstand plötzlich nichts mehr...

Lange schaute Burak aus dem Fenster raus. Ich erwartete eine Antwort von ihm. Aber er saß nur stumm neben mir und blickte in die Ferne.
Das Gespräch mit Batuhan fiel mir ein. Ich musste Burak vorsichtiger behandeln. Verzweifelt sammelte ich die Worte zum Reden. Das strapazierte mich langsam. Ich wusste nicht, was ich dieses mal falsch gemacht hatte.
„Habe ich etwas falsch gemacht? Lass es mich bitte wissen!", sagte ich vorsichtig.
Seine Augen füllten sich und wurden glasig.
Er schüttelte den Kopf.
„Du hast nichts falsch gemacht.", begann er endlich zu sprechen und schaute mich an. Was war dann los?
„Ich verletze dich Kader! Und das will ich nicht. Meine Nähe tut dir nicht gut!", hörte ich plötzlich.
„Nein! Deine Nähe tut mir gut! Ich schätze dich. Du bist wichtig für mich... Ich weiß nur nicht, wie ich manchmal mit dir umgehen soll."
„Das ist ja auch das Problem. Wir lieben uns, das ist sicher. Aber wir können nicht miteinander umgehen! Ich habe aus Angst dich zu verlieren große Fehler begangen.", gab er brüchig von sich.
Dieser Anblick tat mir weh. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Er war so verzweifelt und schwach. Burak stand auf und lief auf das Fenster zu. Er hatte große Schuldgefühle. Sein Fehler wurde ihm bewusst. Und jetzt bereute er alles. Aber nachträgliche Reue bringt auch nichts.

„Ja, du hast Fehler begangen, aber ich habe dir verziehen. Sonst wäre ich nicht hier.", sicherte ich und näherte mich ihm.
„Lassen wir unsere Fehler in der Vergangenheit und denken wir an unsere Zukunft! Ich bin bereit alles zu vergessen!", bat ich und suchte seinen Blick.
Er wich meinen Blicken aus. Womöglich wegen den Tränen in seinen Augen.
„Das kann ich nicht. Ich kann die Vergangenheit nicht lassen! Sie verfolgt mich! Die Fehler der Vergangenheit verfolgen mich! Ich will nicht, dass sie dir auch schaden können. Verstehe mich bitte.", versuchte er zu erklären.
Erschrocken hielt ich die Luft an.
„Und was bedeutet das? Willst du unsere Beziehung beenden, oder was?"
Es fiel mir so schwer diese Frage zu stellen. Ein Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet.
„Sprich doch!", forderte ich.
Tief atmete ich die Luft ein und aus, um die Schluchzer zu unterdrücken.
„Nein! Nein, ich liebe dich! Wie soll ich dich loslassen? Doch ich habe Angst, dass du in Schwierigkeiten wegen mir geratest! Eren ist wieder zurück! Ich will mir nicht vorstellen was er alles plant! Du bist meine Schwäche und das weiß er!", wandte er sich zu mir und nahm mein Gesicht in seine Hände.
Die Stille traf zwischen uns ein. Wortlos schauten wir uns an. Mir war alles bewusst! Mir war bewusst, was für ein Mensch Eren war!
„Ist deine Angst größer als deine Liebe?", fragte ich.
„Nein!", sicherte er.
Wir standen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Unsere Stirn berührte sich. Ich schloss die Augen. Burak umfasste meine Hände. Mein Herz fing wieder an wie wild zu schlagen.
„Dann kämpfen wir zusammen Burak! Gehe diesen Weg nicht allein."
„Du stärkst mich. Du bist ein wundervoller Mensch. Verzeihe mir all meine Fehler!", gab Burak schwach von sich.
Das flüsterte er beinahe.
„Das habe ich schon.", teilte ich mit.

Ich öffnete die Augen und traf auf das wunderschöne blau in Buraks Augen.
Er erhob die Hand und nahm mein Gesicht in seine Hand. Sanft strich er mit dem Daumen über meine Wange. Lange blickten wir uns an. Mit beiden Händen umfasste er mein Gesicht.
„Danke, dass es dich gibt!", brachte er halbwegs raus und fiel er mir fest um den Hals.
Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich wollte mit Burak wie an den früheren Tagen sein. Als wir uns noch nicht ausstehen konnten, aber ohne einander auch nicht machen konnten. Alles hatte sich so schnell entwickelt. Plötzlich haben wir unsere Gefühle zueinander gestanden und alles hat sich um 180 Grad gedreht. Nichts hat mich so sehr wie die Liebe verändert. Früher hatte ich jede Gelegenheit genutzt, um gegen Burak zu rebellieren. Jetzt tut es mir im Herz weh, wenn ich ihn anschreie.
„Du hast Recht. Lassen wir unsere Fehler in der Vergangenheit und schauen wir in die Zukunft.", hörte ich Burak dicht an mir.
„Ja, bitte!", bat ich.

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt