79. Teil

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Burak

Schon die ganze Fahrt lang saß Kader verzweifelt neben mir. Tränenerfüllt schaute sie aus dem Fenster raus. Danach fuhr sie über ihr Gesicht. Tief zog sie die Luft ein. Sie war angespannt und immer noch unter Schock. Wie konnte Ilkay alles erfahren? Wo habe ich ein Fehler gemacht, dass er Wind von der Sache bekommen hat? Wieso will er uns schaden?
In mir brach auch eine Unruhe aus, doch Kader war mir wichtiger.
Wie konnte Ilkay so sehr Hass gegen uns entwickeln?
Was uns voneinander trennte, lag in unserer Jugend. Wir waren verdammte 18 Jahre alt!
Seit sieben Jahren trug er die Wut in sich. Ich hätte nie gedacht, dass es so weit kommen wird. Er darf Kader nicht wehtun! Das alles macht er wegen mir! Sie ist unschuldig.

„Kader, beruhige dich! Ich bitte dich!", wandte ich mich zu ihr.
„Beruhigen? In so einer Situation? Wie soll ich still bleiben, während unser Ende so nah vor uns steht!"
Sie klang gar nicht gut. So hatte ich sie selten gesehen.
„Ende? Keiner schreibt hier das Ende! Er will uns schaden! Das ist sein Ziel!"
„Was denkst du wie deine Familie reagieren wird, wenn sie die wahre Geschichte erfahren? Werden sie oh wie toll ihr uns angelogen habt sagen! Alles ist in Ilkays Hand, ich verlier den Verstand!", brach sie in Tränen aus.
Das konnte ich mir nicht länger ansehen...
Sofort hielt ich links am Waldrand an.
„Was machst du? Wieso sind wir stehen geblieben?"
Ich stieg aus und ging um das Auto. Danach öffnete ich die Beifahrertüre.
„Komm, die frische Luft wird dir gut tun.", sagte ich und öffnete ihr Gurt.
Zögernd stieg sie aus.

„Wie kannst du so ruhig bleiben, während wir in so einer scheiß Situation sind?", fragte sie und stieg aus.
„Ich bin nicht ruhig! Ich mache mir nur Sorgen um dich! Das ist eine Sache zwischen Ilkay und mir.", sagte ich und legte die Strähnen vor ihrem Gesicht weg.
„Ich bin aber auch drin Burak, wenn es dir aufgefallen ist! Wir müssen zusammen eine Lösung finden!", kam sie mir ängstlich entgegen.
„Ich weiß! Ich will, dass es dir gut geht! Ich will, dass es meiner anderen Herzhälfte gut geht.", sagte ich und hielt sie an den Händen.
Ein Lächeln zierte sich daraufhin auf ihrem Gesicht.
„Wie wäre es, wenn du dein intelligentes Kopf für eine Lösung einsetzt, anstatt mich zu schmeicheln?", fragte sie und löste ihre Hände von mir.
„Bei mir zuhause können wir uns etwas ausdenken.", sagte ich und ging wieder zum Auto.
Ich öffnete ihr wieder die Beifahrertüre.
„Ich bin müde Burak, bring mich nachhause.", meinte sie und stieg ein.
„In dem Zustand lass ich dich nicht allein.", sicherte ich und machte die Türe zu.
Ich stieg ein und fuhr los.
„Verlängere das Gespräch nicht, bring mich bitte nachhause, ich will mich ausruhen. Mein Kopf macht nichts mehr mit."
Ihre Sturheit wollte wieder nicht aufgeben.
„Na gut, leg dich zurück. Bis zu dir nachhause dauert es noch etwas. Ich weck dich schon auf.", sagte ich zuletzt.
„Ich werde schon nicht einschlafen, außerdem müssen wir morgen zur Arbeit. Also beeil dich bitte.", hörte ich ihre müde Stimme neben mir.
Wenn du stur bist, bin ich auch stur Miss Kader. Warte ab...

Es war 23:36, als ich vor meiner Haustür ankam. Es hatte wirklich was gebracht, dass ich die längere Strecke genommen habe. Kader war neben mir eingeschlafen. Ich werde schon nicht einschlafen, hatte sie behauptet, aber meine Intelligenz hat sie wohl unterschätzt.
Ich wollte einfach nur, dass sie in meiner Sicherheit war. Während draußen ein Stalker lauert, kann ich sie nicht zuhause alleine lassen.
Ich stieg aus meinem Auto aus und öffnete die Beifahrertüre. Vorsichtig nahm ich Kader aus dem Auto raus. Durch den Hintereingang der Garage betrat ich in die Wohnung.
Es war schon anstrengend mit ihr die Treppen hoch zu gehen. Sie rührte sich kaum vom Fleck. Sie müsste tief schlafen. Gut, sie würde nichts mitbekommen.
Beim Gästezimmer angekommen, ließ ich sie auf dem Bett ab. Ich zog ihre Schuhe aus und legte sie zur Seite. Die Tasche hing ich auch von ihrer Schulter ab und deckte leicht ihr Körper zu. Es war eine warme Sommernacht.
Wie schön sie sogar beim Schlafen war...
Ich drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und verließ wieder das Zimmer.

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt