69. Teil

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Nach Tagen stand Kader wieder vor mir. Verwirrt blickten wir uns an.
Sie hatte nicht damit gerechnet mich zu sehen.
„Komm, ich habe schon auf dich gewartet.", riss mich Batuhan von meinen Gedanken weg.
„Du meintest wir. Wieso hast du mich gerufen, wenn Burak da ist?", fragte sie.
Seit dem Streit war sie so kalt zu mir. Ich wollte einfach, dass es zwischen uns wieder wie Früher wäre. Doch Kader hatte ihre kalte Maske aufgesetzt und fror mich mit ihrem Benehmen ein.
„Er wollte mir eine Überraschung machen.", erklärte Batuhan.
Sie schluckte und blickte zwischen uns beiden hin und her.
Wahrscheinlich dachte sie gerade nach, ob sie gehen oder bleiben sollte.
„Ach Kader, setz dich bitte hin! Hier gibt es noch Platz.", bat er und deutete auf die Lücke neben ihn.
Was bringt ihre Anwesenheit, wenn sie gedanklich weg ist?
Sie zögerte zuerst, doch nahm dann Platz neben Batuhan.
„Also Prinzessin, nimm den Controller.", reichte er ihr es.
Erneut nannte er sie so. Ich konnte mir das nicht mehr anhören.
„Wer verliert wird bestraft. Also höre gut zu.", fügte Batuhan hinzu.
Er fing an ihr zu erklären, wie man den Controller steuerte. Jedes mal, als er Kader Prinzessin nannte, ging das seltsame Gefühl in mir durch.
Was war das? Wie nannte man es? Es fühlte sich wie Leere an. Doch irgendwie fühlte ich mich so voll wie ein Vulkan vor dem Platzen.
Er ist dein Bruder, beruhige dich! Tief atmete ich die Luft ein.
„Ich komme gleich.", verließ ich so schnell ich konnte das Zimmer.

Im Badezimmer angekommen, atmete ich tief durch und schloss die Augen zu. Was lief zwischen Batuhan und Kader? Wieso nannte er sie Prinzessin? Mir wurde es schlecht, als ich sie mir Hand in Hand vorstellte.
Übertrieb ich? Oder war das wirklich die Wahrheit? Ein Gefühlschaos spielte sich in mir ab.
Meinte er das nur freundschaftlich? Oder war da mehr zwischen den Beiden? Oh Gott ...
Ich versuchte einen klaren Kopf zu kriegen. Ich verließ wieder das Badezimmer und machte mich Richtung Batuhans Zimmer. Ich hörte die Beiden schon von weitem lachen. Sie verstehen sich mehr als gut. Ich löste meine linke Hand, die sich zu einer Faust geballt hatte. Ich hoffe sie sind nur Freunde ...

Ich ging rein und setzte mich wieder hin.
„Alles in Ordnung? Du bist plötzlich so bleich geworden?", wandte sich Batuhan leise zu mir.
„Ja, alles gut.", behauptete ich und lächelte ihn kurz an.
Mir ging es gar nicht gut. Ich war verwirrt und enttäuscht.
„Wir haben die Snacks vergessen.", fiel Batuhan ein.
Er stand auf und ging wohl zur Küche.
„Warte, ich helfe dir lieber.", folgte ihm Kader.
Mein Herz verengte sich plötzlich. Ich bekam kaum Luft. Sofort stand ich auf und öffnete das Fenster. Warme Sommerluft trat rein.
Was passierte alles heute? Zuerst klebt Herr Kozan wie eine Klette an Kader und jetzt mein Bruder?

Kader
Mein Herz hatte aufgehört zu klopfen, als ich plötzlich Burak sah. Warum war er gekommen? Wieso kann er ausgerechnet heute nicht lange arbeiten?
Ich konnte Burak nicht anblicken.
Jedes mal fielen mir Batuhans Worte ein. Burak liebt dich.
Die Worte ließen mich nicht los, gaben mir kein Frieden.

Batuhan öffnete eine Chips Packung und leerte den Inhalt in eine Schüssel. Er sah ganz amüsiert aus.
„Wusstest du, dass Burak kommen wird?", fragte ich und wandte mich zu ihm.
„Nein Kader. Wirklich. Ich war auch überrascht.", meinte er und schaute mich an.
„Gut! Und hör auf mich Prinzessin zu nennen!", stieg mir die Wut hoch.
Er nervte mich gerade! Ich war noch nicht bereit Burak zu sehen! Batuhan hat extra Frau Leyla beauftragt, dass ich heute früher die Arbeit verlassen soll. Und jetzt begegne ich Burak!
„Tja, hättest du mich nicht Prinz genannt Prinzessin. Du hast angefangen.", behauptete er.
„Du amüsierst dich dabei mich um dein Finger zu wickeln, oder?", fragte ich wütend.
„Was?", fragte er und zog die Braue zusammen.
„Beruhige dich bitte! Ich habe dich eingeladen, weil ich Zeit mir dir verbringen wollte. Von meinen Bruder wusste ich wirklich nichts.", gab er gereizt von sich.
„Wieso bist du außerdem so nervös?", fragte er dann.
Sah man mir das so sehr an?
„Ich kann Burak nicht ansehen!", gab ich letztendlich zu.
„Wieso?"
„Weil du mir verdammt nochmal gesagt hast, dass er mich liebt! Hör auf mir Schwachsinn zu erzählen!", wurde ich lauter.

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt