91. Teil

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„Wo gehen wir hin Burak? Du hast mir immer noch nichts gesagt.", unterbrach ich nach einer Weile die Stille.
Er hatte es mir noch nicht verraten. Dass ich neugierig und ungeduldig war, müsste ihn mittlerweile bekannt sein. Seufzend wandte er sich kurz zu mir.
„Wieso kannst du nie still warten? Du weißt, dass ich nichts sagen werde. Warte ab, wir sind ehe gleich da.", meinte er.
„Die Welt wird nicht untergehen, wenn du mir sagst, wo wir hingehen werden.", versuchte ich ihn zu überreden.
„Sie wird nicht untergehen, das ist klar. Aber guck, wir sind schon da.", sagte Burak und schaute auf das Gebäude vor uns hoch.
Ich wandte mich an das Fenster und sah, dass wir vor einem noblen Hotel angekommen waren. Hatte er das Essen hier organisiert? Bestimmt gab es im Erdgeschoss ein Restaurant. Burak bog rechts ab und blieb vor dem Eingang stehen. Jetzt wurde ich gespannt. Wie sah es wohl drinnen aus?
Wir stiegen aus dem Auto aus und Burak gab den Schlüssel an einen Beauftragen, der das Parken übernahm.
Am Eingang sah ich, dass dieses Hotel Burak gehörte. Aksoy Hotel stand groß am Eingang.
„Du warst noch nie in einen unseren Hotels, oder?", fragte Burak.
„Nein.", gab ich neugierig von mir.
„Dann ist es jetzt Zeit dafür.", meinte er und hielt meine Hand fest.
Zusammen betraten wir das Gebäude. Die Türsteher begrüßten uns. Sie kannten bestimmt Burak.

Anstatt in ein Restaurant zu gehen, führte er mich zum Aufzug.
„Wo gehen wir hin?", fragte ich skeptisch.
„Wirst du gleich sehen, meine Liebe.", sagte er und legte eine Strähne, die vor meine Schulter gefallen war zur Seite.
Als ich mich umschaute, bemerkte ich, wie schön die Einrichtung war. Der Boden war mit Marmor belegt. Den Eingangsbereich schmückte ein Springbrunnen und die Flure Dekorationen in gold. In ein paar Ecken standen Pflanzen, die ein modernes Gesamtbild bewirkten.
„Gefällt es dir?", schien Burak aufgefallen zu sein.
„Ja! Es ist hier sehr schön eingerichtet."
„Dann warte, bis wir oben sind."
„Oben?", fragte ich verwirrt und wurde von Burak ins Aufzug reingezogen.
„Genau. Eine kleine Überraschung wartet auf dich.", meinte er.
Etwas, das für Burak klein war, war etwas großes für mich, das hatte ich mittlerweile verstanden. Man, was hat er dieses mal geplant? Er schaffte es immer wieder mich zu überraschen!
Während ich meine Frisur vor dem Spiegel zurechtlegte, umarmte mich Burak von hinten und gab mir einen Kuss auf den Kopf.
„Weißt du? Ich habe dich in der Zeit, bei der du nicht bei mir warst, dich vermisst."
Unsere Blicke trafen sich im Spiegel. Unmittelbar lächelte ich. Ich drehte mich zu ihm und nahm sein Gesicht in meine Hand.
„Ich dich auch Burak. Wer hätte es gedacht, dass wir mal eines Tages so werden? Wir konnten uns nicht ausstehen. Ich wollte abhauen.", erinnerte ich mich an die alten Tage zurück und musste dabei lachen.
Seine Mundwinkel erhoben sich auch.
„Ich konnte dich von Anfang an ausstehen. Ich wusste sogar beim ersten Blick, dass du jemand besonderes für mich sein wirst. Aber du, liebe Kader, wolltest mich beinahe umbringen."
„Ja, ich hasste dich. Aber lass die Vergangenheit in der Vergangenheit. Ich will jetzt, in der Gegenwart leben... Ich will in deine Augen blicken und dabei bemerken, wie fesselnd sie sind.", sagte ich.
Ein charmantes Lächeln zierte sich auf seinem Gesicht. Die Zeit könnte jetzt stehen bleiben. Doch der Aufzug blieb stehen und die Tür öffnete sich.
„Wir sind da.", erinnerte mich Burak und löste sich von mir.
Er führte mich zum letzten Zimmer im Flur. An der Türe hielt er eine Karte an den Scanner, worauf sich die Türe öffnete.
„Warte.", hielt mich Burak auf, bevor ich rein trat.
„Jetzt kannst du rein.", beschloss er, nachdem er meine Augen mit seiner Hand zuschloss.
„Musste das sein?", fragte ich, als ich dachte kurz davor zu sein die Überraschung zu sehen.
„Lauf einfach geradeaus, keine Angst, vor dir steht nicht.", meinte er nur.
Wie gefordert begann ich mich vorsichtig in Bewegung zu setzen.

„Vorsicht, gleich kommt eine Stufe.", warnte er mich.
Danach blieb er stehen und öffnete mir wieder die Sicht. Als ich meine Augen öffnete, glaubte ich meinen Augen nicht! Er hatte eine Suit für uns organisiert. Die Aussicht aus dem Balkon war schöner wie die Einrichtung. Der Sonnenuntergang hatte den Himmel in unterschiedliche Farben verfärbt. Ein Tisch voller leckerer Gerichte stand vor uns. Auf dem Boden lagen Rosenblätter und ein paar Kerzen.
„İnanmıyorum! (Ich glaub's nicht!)", fiel ich ihm erfreut um den Hals.
Damit hätte ich gar nicht gerechnet! Ich dachte, dass wir ganz normal in einem Restaurant essen gehen.
„Seni mutlu görünce, iyi oluyorum. Hep böyle güzel gül. (Wenn ich dich glücklich sehe, tut mir das gut. Lache immer so schön.)", hörte ich ihn dicht an meinem Ohr.
Er platzierte mir einen Kuss auf die Stirn und umschlag fest seine Arme um mich. In dem Moment verstand ich, wie sehr ich Burak liebte. Ich war so dankbar ihn gefunden zu haben. Manche Gefühle kann man ja nicht beschreiben. Und Liebe ist definitiv eins davon.
„İyiki benimlesin! (Zum Glück bist du mit mir!)", sagte ich und löste mich wieder von ihn.
Lächelnd nahm er mein Gesicht in seine Hand.

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt